Chapter 1: O N E
Summary:
Dean stürzt in tiefe Depression, nachdem Cas von der Leere geholt wurde.
Notes:
Warnings:
Angst
Depression
Chapter Text
I'm the one who gripped you tight and raised you from perdition.
Castiel zu Dean, 04x01 (Lazarus rising)
I'm not leaving here without you.
Dean zu Castiel, 08x01
»Ich liebe dich.« Immer wieder geisterten diese Worte durch seinen Kopf. Hinterließen brennende Spuren in seinen Synapsen. Schnitten, einem alten, mit Rost bedeckten Messer gleich, in seine Eingeweide. Absolute Dunkelheit. Das war alles was er sehen konnte. Und was die schwachen Lichtstrahlen der kleinen Nachttisch-Glühlampe auch versuchten, wie sehr sie auch ihre Finger nach ihm ausstreckten, sie konnten sein Herz nicht erreichen. Es blieb allein in der Finsternis zurück. Auf ewig dazu verdammt, nie wieder auch nur den kleinsten Sonnenstrahl zu sehen. Seine leeren, von den vielen Tränen geröteten Augen, suchten nach irgendetwas in dem dunklen Raum, an was sie sich festhalten konnten. Bei dem sie Halt finden konnten. Doch sie fanden nichts. Nichts außer endlosen Schmerz. Vor seinem inneren Auge tauchte immer wieder ein Gesicht auf. Die indigoblauen Augen glasig und die Wangen feucht von den vielen Tränen, die ungehindert, einem Wasserfall gleich über sein Gesicht liefen. Seine Lippen zu einem wehmütigen Lächeln verzogen, während er seine letzten Worte spracht: »Leb wohl, Dean.« Dann fing die Szene wieder von neuem an. Wie eine alte Kassette mit Hänger. Immer wieder spulte er zurück. Verbat seinem Gehirn sich an diese schwarze Schmiere zurück zu erinnern, die kurz darauf den Sensenmann und seinen besten Freund mit sich zog. Er wollte nicht, dass es so endete. So gar nicht. Sie hatten Gott besiegt, ihre Freunde gerettet. Sie hatten gewonnen. Und trotzdem fühlte es sich nicht wie ein Sieg an. Vielleicht hätte man an dieser Stelle aufhören sollen, die Geschichte zu erzählen. Vielleicht hätte es dann noch ein Happyend gegeben.
Seit diesem Tag waren fast zwei Wochen vergangen. 13 Tage, acht Stunden und 42 Minuten. Und erst jetzt verstand er so langsam Cas' Worte. »Weil der eine Wunsch, den ich habe, mir leider nie vergönnt sein wird.« In der Situation selbst, hatte Dean nicht gewusst, dass dieser Wunsch er war. Er hatte gedacht, dass Cas von Jack sprach. Dem jungen Nephilim, der nun der neue Gott war. Seine Gedanken huschten zu dem Moment zurück, in dem er Jack sagen musste, dass Cas sich selbst geopfert hatte. Der Schock in den Augen des Blonden. Es hatte ihm beinahe das Herz gebrochen.
Danach war er in seinen Wagen gesessen und wortlos zum Bunker gefahren. Hatte sich mit einem Sechserpack Bier in sein Zimmer verkrochen und die Tür verschlossen. Der Jäger wollte sich von der Außenwelt abschirmen. Wollte niemanden herein lassen, während er seine Gefühle von der kurzen Leine nahm und an die Oberfläche ließ. Minuten verstrichen, in denen der Winchester einfach nur auf dem Bett saß und sein Spiegelbild beobachtete. Dann trank er den ersten Schluck aus der Glasflasche und sein Blick fiel auf seine linke Schulter. Der blutige Handabdruck auf seiner Jacke ließ den sonst so starken Winchester zusammensacken. Tränen schoßen ihm in die Augen, das Bier fiel ihm aus der Hand und zerbarste mit einem ohrenbetäubenden Klirren auf dem harten Steinboden des Bunkers. Wie hypnotisiert starrte er auf den Handabdruck, welcher womöglich entstanden war, als Cas ihn auf den Boden geschubst hatte. »Ich bin derjenige, der dich an deiner Schulter gepackt und aus der Verdammnis gezogen hat.« Ihr erstes Zusammentreffen schoss ihm wie ein Blitz durch den Kopf. Als er zum ersten Mal den stolzen Engel gesehen hatte, welcher ihm von seiner Rettung aus der Hölle erzählte. Und nun hatte er ihn genau dort wieder hinein geworfen. Denn genau so fühlte sich Dean's Welt nun an: Wie die Hölle auf Erden. Nein, viel schlimmer. Die fast 40 Jahre Folter in der Hölle waren nichts im Vergleich zu den Schmerzen, die Dean nun zu ertragen hatte. Sein Freund war wegen ihm gestorben. Verdammt! Hätte er nur nicht den Sensenmann Billy angegriffen, dann wäre es gar nicht erst so weit gekommen.
Aber so war das schon immer mit ihm. Er konnte seine Wut einfach nicht kontrollieren. Das war alles, aus was er bestand. Was ihn ausmachte. »Und du glaubst, dass Hass und Wut das ist was dich antreibt, was dich ausmacht. Aber so ist es nicht.« Doch, genau so war es. Denn das erste Gefühl, dass er nach Cas' Tod hatte, war nicht Trauer oder Verzweiflung. Es war Wut. Er war wütend auf seinen besten Freund, weil dieser ihm so lang den Deal mit der Leere verschwiegen hatte. Und jetzt, als Cas' Worte langsam einen Sinn in Dean's Kopf machten, war er wieder wütend. Darauf, dass der Engel all die Jahre seine wahren Gefühle für den Jäger verschwiegen hatte. Und als sie dann endlich über seine Lippen kamen, verschwand er einfach. Ließ dem Winchester noch nicht einmal die Zeit, um zu antworten. Das war der Moment, als Dean klar wurde, dass das wahre Glück des Engels nicht in erwiderter Liebe lag. Sondern einzig und allein darin, ihm seine Gefühle zu gestehen. Diese Erkenntnis traf ihn wie eine Faust tief in die Magengrube und ließ Dean vor Schmerz sich krümmen. Mit angespanntem Gesicht und einem erstickten Schrei auf den Lippen fiel er zu Boden. Direkt in die Glassplitter der Bierflasche. Die scharfen Scherben durchschnitten die feine Haut an seinen Händen und stachen in seine jeansbedeckten Knie. Doch der Jäger fühlte den Schmerz nicht. Das einzige was er spürte, war die lähmende Verzweiflung in ihm, die ihn zu ersticken drohte. Dean rollte sich auf dem Boden zusammen und schloss die Augen. Wollte, dass die Gedanken in seinem Gehirn endlich still sein und stehen bleiben würden. Doch was er auch tat, sein Kopf ließ ihm keine Ruhe. Der Selbsthass begann an ihm zu nagen, während erneut heiße Tränen über seine Wangen liefen und sich am Boden sammelten. Das frische Blut seiner Schnittwunden mischte sich zu der klaren Substanz. Und wieder drückte er auf Play und ließ die Kassette von neuem starten. Rief Cas' Gesicht hervor. So nahe. Er müsste nur die Hand ausstrecken, um ihn zu berühren. Um die vielen Tränen mit seinem Daumen abfangen zu können. Das Blau hatte aufgehört zu strahlen. Trotzdem trug Cas weiterhin reißende Flüsse in seinen Augen. Und Dean wusste, dass der sichere Tod auf ihn warten würde, wenn er zu nahe ans Ufer ging. Denn er hatte Angst in ihnen zu ertrinken.
Chapter 2: T W O
Summary:
Sam sucht verzweifelt nach einem Weg, den Engel aus der Leere zu befreien und damit gleichzeitig seinen Bruder zu retten.
Chapter Text
Sam saß in seinem Zimmer. Die nackten Füße auf dem kalten Steinboden des Bunkers und die Ellbogen auf den Knien abgestützt. Sein Kopf lag schwer in seinen Händen und die Stirn hatte er nachdenklich in Falten gelegt. Die vielen Gedanken in seinem Gehirn quälten ihn und sie waren zu schnell, um sie ordnen zu können. Doch eine Frage übertönte alles: Wie konnte er Dean helfen? Was brauchte er, um endlich sein Zimmer wieder zu verlassen? Und nicht nur, um den Teller, welchen Sam jeden Tag mehrmals mit Essen fühlte und vor seine Tür stellte, entgegen zu nehmen. Der junge Winchester kannte die Antwort darauf: Cas, der etwas unbedarfte Engel im Trenchcoat. Aber Cas war tot. Gefangen in den Tiefen der Leere.
Wie viele Nächte hatte er sich bereits um die Ohren geschlagen, um stundenlang dicke, staubige Bücher durchzuwälzen, auf der Suche nach einem Weg, den Engel zu retten. Nichts. Wen die Leere einmal in sich aufgenommen hatte, der kam nie wieder frei.
Verzweifelt fuhr Sam sich durch die Haare. Es musste doch einen Weg geben, Cas zu retten. Und damit auch gleichzeitig Dean. Denn Sam war sich sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er seinen Bruder endgültig verloren hatte.
Er erinnerte sich an die vielen Male zurück, in denen sein Bruder und der Engel tiefe Blicke miteinander getauscht hatten. Wie oft der Engel bereits Dean's Vertrauen verletzt hatte. Und trotzdem hatte der Jäger ihm jedes Mal verziehen. An die vielen Male, in denen die beiden eng beieinander standen ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Wie Dean jedes Mal etwas mehr zerbrach, als Cas starb. Aber so schlimm wie dieses Mal, war es noch nie. Sam wusste schon lange, dass das Band zwischen ihnen weit über Freundschaft hinaus ging. Aber er wollte sie nicht darauf ansprechen. Fand, dass sie sich ihre Gefühle selbst eingestehen mussten.
Vor seinem inneren Auge spielte sich erneut die Szene ab, als Castiel von Lucifer getötet wurde. Wie wütend und verzweifelt Dean damals gewesen war. Und wie das Lächeln auf sein Gesicht zurückkehrte, als er den Engel wieder an der Telefonzelle sah. Sam war noch immer überzeugt davon, dass Jack's Gebete den Engel damals in der Leere aufgeweckt hatten.
Plötzlich hob der jüngere Winchester den Kopf. Das ist es! Jack! Er hatte ihn damals schon gerettet. Vielleicht könnte er es dieses Mal wieder tun? Einmal mehr war er froh, dass Jack sie nach dem Sieg über Chuck nicht komplett verlassen hatte und noch immer über die Winchesters wachte. Und das trotz seinem Vollzeitjob als neuer Gott. Aufgeregt stand er vom Bett auf. Er konnte jetzt einfach nicht länger sitzen. Das erste Mal seit Tagen keimte neue Hoffnung in dem Jäger auf. Vielleicht würde jetzt endlich alles gut werden. Vielleicht würde Dean nun endlich sein lang ersehntes Happyend bekommen.
Etwas unbeholfen legte er die Hände aneinander und begann zu Jack zu beten. Auch wenn er sich sicher war, dass dieser bereits von Dean's Verlust wusste, erzählte er ihm von Cas' Tod. Kurz darauf ertönte ein bekanntes *Wush* und Jack stand vor ihm. »Hallo Sam. Ich habe dein Gebet gehört. Es gibt tatsächlich einen Weg, um Cas aus der Leere zu befreien.« Der Winchester lächelte erleichtert. »Klar, weil du ja jetzt Gott bist und du jeden einfach zurück holen kannst.« Jack schüttelte den Kopf. »Ganz so einfach ist es leider nicht. Auch als Gott habe ich auf die Leere keine Wirkung. Sie handelt ganz ohne meinen Einfluss.« Gekränkt ließ Sam den Kopf wieder sinken. Seine neu aufgekeimte Hoffnung drohte erneut zu verschwinden. »Aber es gibt einen anderen Weg.« Erneut hob Sam den Blick. »In die Leere kommen nur übernatürliche Wesen. Keine Menschen.« Sam verstand nicht recht und legte verwirrt die Stirn in Falten. »Worauf willst du hinaus? Cas ist doch ein Engel.« »Das stimmt. Aber wenn ihm jemand seine Gnade entnehmen würde...« »Wäre er menschlich und die Leere müsste ihn freigeben.«, unterbrach Sam ihn aufgeregt. Warum war er da nur noch nicht früher drauf gekommen? Jack nickte. »Okay und wie kommen wir zu ihm, um ihm seine Gnade zu entnehmen?« Jack sah zu Boden. »Das ist der schwierigere Teil. Ihr braucht die Gnade eines Erzengels. Einer von euch schluckt diese und muss dann...« Jack brach ab. »Was? Was muss er dann?« »Er muss dann sterben, um in der Leere zu landen.« Geschockt starrte Sam Jack an. Nein, das würde er nicht zulassen. Er würde seinen Bruder nicht sterben lassen. Der Winchester schluckte schwer. »Wie sicher ist das?« Wenn dann würde er gehen. »Bis jetzt hat das noch nie jemand versucht. Ich habe keine Ahnung, ob das überhaupt funktioniert.«
»Ich mache es.« Erschrocken drehten sich die beiden Männer um. Dean stand in der Tür, die Arme verschränkt und starrte sie ausdruckslos an. »Dean, nein. Das ist viel zu ge...« »Spar dir das Sam. Meine Entscheidung steht fest. Und wenn ich dabei drauf gehe, dann ist es eben so. Aber so will ich auch nicht mehr leben. Nicht ohne...« Dean schluckte und unterbrach sich damit selbst. Er konnte seinen Namen noch nicht einmal mehr in den Mund nehmen, ohne sofort in Tränen auszubrechen. Der einst so starke Jäger, vor dem sich selbst Götter gefürchtet hatten, war nun mehr ein Schatten seiner selbst. Gebrochen. Zerstört. Und einfach unbeschreiblich müde. »So weit ich weiß, haben wir noch etwas Gnade von Gabriel übrig.« Sam nickte nur. »Okay, wie läuft das dann ab? Werde ich dann zum Engel, oder was?« Damit wand sich Dean an Jack. Dieser schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn du stirbst, sichert die Gnade lediglich deinen Weg in die Leere. Ihre Wirkung hält ungefähr 40 Minuten, ehe du dann wieder menschlich bist.« »Das heißt ich schlucke das Engels-Doping-Mittel, töte mich selbst, lande in der Leere. Und dann?« »Dann musst du Cas suchen und ihm seine Gnade entnehmen.« Dean schluckte. Er wusste was er dafür machen musste und auch wenn es nur ein feiner Schnitt war, wollte er dem Engel nicht weh tun. Nur all zu gut erinnerte er sich an Annas Worte: >>Es tut weh. Versuch dir deine Nieren mit einem Buttermesser herauszureißen, die Art von weh tun.<< Der Gedanke, dass er Cas solche Schmerzen zufügen würde, ließ den Jäger fast verrückt werden. Aber so wie es schien hatte er keine andere Möglichkeit. Und den Engel in der Leere zu lassen, war für ihn keine Option. »Und wenn ich ihm seine Gnade entnommen habe sind wir beide menschlich und die Leere muss uns freigeben. Aber heißt unsere nächste Station dann nicht "Willkommen im Himmel"?« Für mich geht es wohl eher auf direktem Weg in die Hölle. »Sobald euch die Leere freigegeben hat, kann ich euch hier her zurückholen.« Dean nickte entschieden. »Gut, dann hol ich die Gnade und ein Messer.«
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 3: T H R E E
Summary:
Castiel in der Leere.
Chapter Text
»Cas? Cas, hörst du mich? Ich...« Ein Ächzen. »Ich bin... verletzt. Bitte Cas, bitte... hilf mir.« Schmerzverzerrt verzog der Engel das Gesicht und hielt sich mit seinen Händen so stark die Ohren zu, dass es in seinem Kopf unnatürlich dröhnte. Doch was er auch versuchte, Dean's Stimme hallte weiterhin durch seinen Körper. Entfachte ein Feuer in ihm, dass ihn zu verbrennen drohte. Doch Castiel wusste, dass es nicht wirklich Dean war, der da sprach. Der Jäger war nicht hier und er würde es auch niemals sein. Es war die Leere, die sich einen Spaß daraus macht, ihn mit seinen Gefühlen zu verhöhnen. Ihn an den Rand der Verzweiflung zu bringen, um dann lachen dabei zusehen zu können, wie er in den Abgrund stürzt.
»Cas, Buddy! Ich brauche dich.« Castiel's Stirn war schweißnass und heiße Tränen flossen ihm ungehindert über die Wangen, während er erschöpft zu Boden fiel. »Wieso bin ich wach?«, schrie er, um gegen den Lärm der Leere anzukommen. Hielt sich weiterhin die Ohren zu. Wusste zwar, dass er die Stimme der Leere sowieso nicht aussperren konnte. Doch der physische Schmerz, den der Druck auf seinem Kopf verursachte, half ihm, nicht komplett den Verstand zu verlieren. »Weil ich es so möchte.«, hallte die Leere in seinem Gehirn wieder. »Ich habe gefallen daran gefunden, wach zu sein, und dich zu quälen.« »Bitte, bitte lass mich schlafen.«, flehte der Engel, während er sich auf dem Boden zusammenrollte, schützend seine Knie anzog. »Cas, bitte. Wir sind doch eine Familie. Wir brauchen dich. Ich... brauche dich.« Castiel begann zu schreien. Dachte, so vielleicht Dean's Stimme aus seinem Kopf verbannen zu können. Doch es war genauso sinnlos, wie wenn er versuchen würde, den Jäger zu vergessen. Das konnte er nicht.
»Weißt du eigentlich, dass ich in den ganzen Billionen von Jahren noch nie so etwas erlebt habe?«, fragte die Leere seltsam ruhig. »Was? Ein armseliger Engel, der schreiend am Boden liegt?« »Nein, Dumpfnase. Solch starke Gefühle zwischen einem übernatürlichen Wesen und einem Menschen.« Cas löste den krampfhaften Griff um seinen Kopf und legte verwirrt die Stirn in Falten. »All die Jahre und es braucht einen Deal, damit du endlich deine Gefühle gestehst. Wieso? Wieso hast du nicht schon früher etwas gesagt?« Gedankenverloren drehte der Engel sich auf den Rücken. »Ich denke eine Zeit lang wusste ich gar nicht, was das ist. Dieses überaus menschliche Gefühl, dass Engeln nie erlaubt war, zu haben. Und als mir dann meine Gefühle klar wurden, hatte ich Angst mit einem Geständnis unsere Freundschaft zu gefährden. Ich weiß, dass Dean nicht so für mich empfindet. Und das ist in Ordnung. Wirklich.« Die Leere machte einen Laut, was wohl ein Lachen darstellen sollte. Obwohl es eher einem beängstigenden Knurren glich. »Wem versuchst du hier eigentlich etwas zu beweisen? Mir, oder doch eher... dir selbst?« Castiel hatte keine Antwort darauf. Er wusste nicht worauf die Leere hinaus wollte. »Ich hatte dich eigentlich für klüger gehalten. Castiel, Engel des Herrn und braver, kleiner Soldat. All die tiefen Blicke, die heimlichen Gebete, die warmen Umarmungen... Hast du das alles etwa schon vergessen?« Der Engel schluckte. »Das war alles nur rein freundschaftlich.« »Oh, natürlich. Ist das der Grund warum es solche Situationen zwischen dir und Sam nie gab? Weil du den jüngeren Winchester nicht zu deinen Freunden zählst?« »So habe ich das nicht gemeint, ich...« Doch die Leere unterbrach ihn entschieden.
»Ich weiß was du denkst. Schon vergessen? Ich bin durch deine Synapsen spaziert. Ich kenne dich in- und auswendig. Vielleicht hast du recht. Vielleicht wart ihr wirklich nicht mehr als gute Freunde. Schließlich hat dich der Jäger auch mehr als einmal bereits zutiefst verletzt.« Auch wenn er die Leere nicht sehen konnte, da es um ihn herum einfach zu dunkel war, wusste Cas, dass ihr Blick ihn gerade durchbohrte. Er fühlte es. »Wenn ihr etwas zugestoßen ist... bist du tot für mich.«, ertönte erneut die Stimme, die der Engel früher so gern gehört hatte. Nun verursachte sie nichts als Schmerz in ihm. »Niemanden interessiert es, wie kaputt du bist.« Castiel rollte sich erneut zusammen, drückte seine Hände krampfhaft auf seine Ohren, bis seine Handballen durch den Druck schmerzten. »Etwas läuft falsch und irgendwie hat es immer mit dir zu tun.« Ein erstickter Schrei kam über Cas' Lippen, im kläglichen Versuch, die Leere endlich zum Schweigen zu bewegen. Aber es half alles nichts. Immer weiter fuhr sie mit ihrer grauenvollen Folter fort.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 4: F O U R
Summary:
Dean ist bereit, alles zu Opfern, um seinen Engel aus der Leere zu befreien.
Chapter Text
»Dean, bitte. Wir wissen noch nicht einmal, ob das überhaupt funktioniert.«, versuchte Sam erneut seinem Bruder ins Gewissen zu reden. Doch Dean's Entschluss stand fest. Er würde in die Leere gehen und seinen besten Freund da raus holen. Ganz egal was mit ihm passiert. »Und was machst du, wenn Cas gar nicht gerettet werden möchte? Wenn er nicht will, dass du ihm seine Gnade entnimmst? « Dean sah ihn ausdruckslos an und Sam dachte erst, dass er überhaupt keine Antwort erhalten würde. »Das will er.« Der jüngere Winchester atmete tief durch, ehe er Dean zu Jack zurück folgte. Auf dem Kartentisch lagen ein kleines Fläschchen mit dem mickrigen Rest von Gabriels Gnade und eine Engelsklinge. Dean wollte sich sicher sein und befürchtete, dass eine irdische Waffe zum Töten eines Gnade-gedopten-Menschen zu schwach wäre.
»Also gut. Dann mal los.« Mit diesen Worten schnappte er sich das Fläschchen vom Tisch und führte es an seine Lippen, ehe er sich den Inhalt in den Mund kippte. Der Jäger hatte mit einem brennenden Gefühl auf der Zunge gerechnet und wollte schon das Gesicht verziehen. Aber überraschenderweise schmeckte die Gnade nach... Nichts. Nach absolut gar nichts. Ganz so, als hätte Dean den Inhalt danebengeschüttet.
Dann griff er zur Klinge. Sah sich noch einmal um und bemerkte, dass Sam nicht mehr neben ihm stand. Er hatte den Raum verlassen, um nicht mit ansehen zu müssen, was gleich geschehen würde. Er konnte seinen Bruder nicht sterben sehen. Nicht schon wieder.
Aber Jack war noch da und beobachtete den Winchester. Lächelte ihm aufmunternd zu. Der Jäger hatte keine Angst vor dem Tod. Er war bereits zu oft gestorben, um so etwas zu fühlen. Aber er hatte Angst um Cas. Davor, was ihn in der Leere erwarten würde. Sam's Worte schossen ihm durch den Kopf: Und was machst du, wenn Cas gar nicht gerettet werden möchte? Dann würde er ihn dazu zwingen. Er würde die Leere heute nicht ohne den Engel verlassen. Ganz egal, was passieren würde. Noch einmal atmete er tief durch. Und dann holte Dean mit der Klinge aus und rammte sich die Spitze in den Bauch. Er hatte mit dem Schmerz gerechnet und doch traf er ihn eiskalt. Gleichzeitig hieß er ihn auch mit offenen Armen willkommen. Gab er ihm doch das Gefühl, am Leben zu sein. Wenn auch nur noch für die nächsten paar Sekunden. Denn kurz darauf fiel er zu Boden. Aus der frischen Schnittwunde quoll dickes Blut und färbte sein Shirt rot. Seine Lider flackerten und er war zu schwach, um sie länger offen zu halten. Das letzte, was er sah, bevor er in Ohnmacht fiel, war die ihm so bekannte schwarze Schmiere, welche aus dem nichts auftauchte und ihn mit sich zog.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 5: F I V E
Summary:
Dean befreit seinen Engel.
Chapter Text
Müde öffnete er seine Augen und hätte sie am liebsten gleich wieder geschlossen. Sein Kopf schmerzte und allein diese kleine Bewegung hatte dem Jäger einiges abverlangt. Trotzdem richtete er sich mühsam auf und tastete vorsichtig nach der Wunde an seinem Bauch. Doch diese war vollständig verschwunden.
Um ihn herum war es stockdunkel. Nicht so dunkel wie nachts im Bunker, wenn alle Lichter aus waren. Sondern eher so dunkel, als gäbe es einfach nichts zum Sehen. Nichts, was etwas erleuchten könnte. Wie sollte er da nur seinen besten Freund finden?
Plötzlich spürte er ein Ziehen in seiner Brust. Es war nicht schmerzhaft, eher ungewohnt. Fremd. Sein Körper handelte vollständig allein und langsam begann der Winchester einen Schritt nach dem anderen zu machen, um dem Ziehen wie einer Leine zu folgen. Er wusste nicht wieso, aber er hatte das Gefühl, dass er so zum Engel gelangen würde. Er fühlte sich wie fremdgesteuert. Denn selbst wenn er stehen bleiben wollte, konnte er es einfach nicht. Ganz so, als würde ein unsichtbares Band ihn immer weiter ziehen. Tief hinein in die Dunkelheit
Dean wusste nicht, wie lang er lief, bis er plötzlich in der Dunkelheit einen schwachen Umriss erkennen konnte. Etwas lag zusammengekauert am Boden und der Jäger wusste sofort was dieses Etwas war. »Cas!«, entfuhr es heißer seinen Lippen. Er eilte an die Stelle, an der seine Augen die Konturen des anderen ausmachten und ging neben ihm auf die Knie. Der Engel lag mit dem Rücken zu ihm da und rührte sich nicht. Dean schluckte schwer und griff zaghaft nach seiner Schulter. Schüttelte sie leicht. »Cas, hey Buddy. Ich bin es. Dean.« Doch Castiel reagierte nicht. Egal wie sehr Dean auch an seiner Schulter rüttelte, der Engel blieb stumm. Mit zitternden Händen drehte er ihn zu sich um, sodass er dem schwarzhaarigen ins Gesicht sehen konnte. Seine Augen waren geschlossen, das weiche Haar noch mehr zerzaust als sonst. Die sonst karamellfarbene Haut wirkte nun gräulich und Dean konnte nicht sagen, ob es möglicherweise nur am fehlenden Licht lag. Er zog den Engel halb auf sich, bettete seinen Kopf in seinem Schoß und legte die Hände auf seine Wangen. Cas war eiskalt. Was ist nur mit dir passiert? Eine Träne schaffte es an die Oberfläche, lief über Dean's Gesicht. Doch der Winchester machte keine Anstalten sie wegzuwischen. Denn dafür hätte er Castiel loslassen müssen und das würde er nie wieder in seinem Leben tun. Zu oft hatte er den Engel bereits fallen gesehen. Doch in Zukunft würde er mit ihm fallen. Egal wohin der Schwarzhaarige auch gehen würde, der Jäger würde ihm folgen. Diese Erkenntnis traf ihn knallhart und ließ seine Atmung für einige Sekunden aussetzen.
Von seinem Kinn tropfte die Träne auf Cas' Stirn und verschwand dort aus Dean's Blickfeld. Mit seinem Daumen rieb Dean etwas die Wangen des Engels. Hoffte so seine Wärme auf ihn übertragen zu können. Doch Castiel rührte sich weiterhin nicht. »Du wirst ihn mir zurück geben.« Dean wusste nicht, zu wem er sprach. Aber irgendwie half es ihm, nicht komplett den Verstand zu verlieren. »Bitte, gib ihn mir zurück.« Immer mehr Tränen liefen ihm über die Wangen und ließen ihn nur noch verschwommen sehen. »Bitte.«
»Dean?« Eine schwache und brüchige Stimme drang plötzlich an sein Ohr. Überrascht blinzelte der Jäger ein paar Mal, um wieder scharf sehen zu können. »Hey Cas, ja ich bin es.« Erleichterung machte sich in Dean breit, als er Cas' Stimme hörte. Er lebte. Naja, mehr oder weniger. Doch der Engel hielt weiterhin seine Augen geschlossen. Versperrte Dean die Sicht auf das unbeschreibliche Blau, das er so sehr liebte. »Ich weiß wer du bist. Dean ist nicht hier. Und egal wie oft du es noch versuchst, ich werde darauf nicht hereinfallen.« »Mit wem redest du Cas?«, fragte Dean verwundert. »Dein schauspielerisches Talent ist wirklich bemerkenswert.« Verzweifelt zog Dean den Engel noch enger an sich. »Cas, ich bin es wirklich. Öffne deine Augen für mich. Komm schon. Bitte.«
Ein kleines, wehmütiges Lächeln huschte über Cas' Lippen. Der Engel spürte eine Präsens und Hände, die ihn hielten und seine Wangen berührten. Das war neu. Bis jetzt hatte die Leere ihn nur mit Dean's Stimme gefoltert. Niemals in Persona. Trotzdem schüttelte er leicht den Kopf. Zu mehr hatte er keine Kraft mehr. »Für was soll ich meine Augen öffnen, wenn das einzige was sie mir zeigen, absolute Dunkelheit ist?« Castiel spürte, dass er halb auf jemandem lag, war sich aber sicher, dass es nur ein weiterer Streich der Leere sein konnte. Dean war nicht hier, würde es nie sein. Und Cas war froh darüber. So etwas wünschte er noch nicht einmal seinem ärgsten Feind.
Dean war verzweifelt. Er wusste nicht, wie er Cas beweisen konnte, dass er wirklich hier war. Und dass er ihn retten würde. Wie viel Zeit blieb ihm noch, bis Gabriel's Gnade in ihm aufgebraucht war? Er musste schon eine ganze Weile in der Leere sein. So kam es ihm zumindest vor. Widerwillig löste er eine Hand von Cas' Wange und holte die Engelsklinge aus seiner Jacke hervor. Dean schluckte. Der Jäger wusste, was nun sein nächster Schritt war und gleichzeitig wollte er es aber einfach nicht wahr haben. Er konnte Cas nicht verletzen. Aber um ihn aus der Leere zu befreien musste er es tun. Er rutschte etwas zurück, sodass Castiel Hals nun überstreckt war. Unterstützte seinen Kopf mit seiner linken Hand und legte ihm dann zaghaft die Klinge an die Haut, kurz unterhalb seines Adamsapfels. »Cas, hör zu. Das wird jetzt etwas wehtun, aber ich verspreche dir, dass ich dich hier raushole, okay?« Natürlich erhielt er keine Antwort. Damit hatte der Jäger bereits gerechnet. Erneut schluckte er, versuchte den Kloß in seinem Hals, der sich gebildet hatte, zu lößen. Ohne Erfolg. Dean fühlte etwas nasses auf seinen Wangen und bemerkte, dass er wieder angefangen hatte, zu weinen. Oder vielleicht hatte er nie damit aufgehört. Mit einem letzten tiefen Atemzug bewegte er das Messer langsam über Castiel's Haut. Beobachtete wie die scharfe Klinge das weiche Fleisch durchschnitt und dunkelrotes Blut hervorquoll.
Auch das war neu. Castiel spürte etwas kaltes, metallisches an seinem Hals und hörte wieder Dean's Stimme an seinem Ohr. So nahe. Er müsste nur die Finger danach ausstrecken. Aber Cas wusste, dass Dean nicht wirklich hier war. Es war nur die Leere, die sich einen Spaß daraus machte, ihn zu quälen. Ganz plötzlich vernahm er einen stechenden Schmerz an seinem Hals und keuchte schmerzgepeinigt auf, während er versuchte seinen Kopf wegzudrehen. Doch ein eiserner Griff an seinem Hinterkopf hinderte ihn daran. Schränkte seine Bewegungsfreiheit ein. Auf der Erde war er schon weitaus schlimmer verletzt worden. Aber dieser Schmerz war irgendwie anders. Vielleicht lag es an der Leere. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es Castiel's Allgemeinzustand einfach nicht gut ging.
Dean tat es in der Seele weh, seinen Engel so leiden sehen zu müssen. Er versuchte sich zu beeilen, um es so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, doch gleichzeitig wollte er die Schmerzen des Engels so gering wie möglich halten. »Psst Cas, es wird alles gut. Du hast es gleich geschafft.«, flüsterte der Jäger. Eine Träne lief aus Cas' Augenwinkel, was den Jäger schwer schlucken ließ. Als der Schnitt tief genug war, sah er das Blau der Gnade schimmern und nahm die kleine Flasche, in welcher Gabriel's Gnade bereits aufbewahrt wurde, um sie dem Engel an den Hals zu halten. Fasziniert beobachtete er, wie sich eine Art leuchtender Tentakel nach dem Flaschenhals ausstreckte und dann ins Glas huschte. Dean schloss das Fläschchen und steckte es mit der Klinge zusammen in seine Jacke. Dann lag seine Aufmerksamkeit wieder auf dem Ex-Engel. Seine Augen waren noch immer geschlossen. Aus der Wunde quoll weiter Blut und seine Atmung hatte sich verschnellert. Der Jäger beobachtete, wie Castiel's Adamsapfel nervös hüpfte und schnell zog er ihn enger in seine Arme. »Hey, es ist alles gut, Buddy. Du hast es geschafft, es ist vorbei.« Doch Castiel wand sich in Dean's Armen. Wollte fliehen. »Wirst du... Wieso...« Geschockt sah er den Schwarzhaarigen an. »Cas, ich werde dir nichts tun. Ich bin es doch. Bitte Cas. Bitte, öffne deine Augen für mich. Was kann ich tun, dass du mir glaubst?« Letzteres war eigentlich eher rein rhetorisch gemeint. Denn Dean kannte die Antwort bereits. Zumindest glaubte er, dass er sie kannte. Er nahm Cas' Hand in seine, während seine andere weiterhin am Rücken des älteren ruhte. Castiel war noch immer eiskalt und langsam fühlte er das Zittern, was von ihm ausging. Vermutlich waren das die ersten Folgen, des Menschlichwerdens. Vorsichtig legte er Cas' Hand an seine Brust. Hoffte, dass der ehemalige Engel durch das Pochen seines Herzens endlich verstehen würde, dass er wirklich hier war. »Hier, fühlst du das? Ich bin es wirklich. Sieh mich an Cas, bitte.« Doch Cas' Augen blieben geschlossen. Und was noch viel schlimmer war: Er fühlte, wie der andere Mann begann wegzudriften. Er fühlte sich schwerer in Dean’s Armen an. Seine Atmung war abgeflacht. Verzweifelt fluchte Dean, ehe er Castiel etwas höher zu sich zog. Eine schwarze Sträne fiel ihm in's Gesicht und ohne zu zögern streckte der Jäger die Hand aus, um sie ihm hinter's Ohr zu streichen. »Verdammt Cas. Ich... « Mit einem tiefen Atemzug unterbrach er sich selbst, ehe er seine Lippen sanft auf Cas' Stirn presste. "Bitte, verlass mich nicht. Ich habe dich doch eben erst zurück bekommen. Noch einmal verkrafte ich das nicht." Die Luft um sie herum begann zu knistern. Ganz so, als wäre sie voller Elektrizität. Und dann erhellte für einen winzigen Augenblick gleißend helles Licht die Leere, ehe erneut pechschwarze Dunkelheit die beiden Männer in sich zog.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 6: S I X
Summary:
Ws ist nur los mit Cas?
Chapter Text
»Dean? Dean! Geht's dir gut?« Besorgt schüttelte Sam Dean's Schulter, nachdem dieser kurz zuvor einfach aus dem Nichts wieder vor ihm aufgetaucht war. Erst auf dem zweiten Blick erkannte er das regungslose, im Trenchcoat eingewickelte Bündel, welches Dean beschützend fest an seine Brust presste. Er ging neben seinem Bruder in die Hocke, um den Engel besser sehen zu können. »Was ist passiert? Ist er...?« Mit einem strengen Blick unterbrach ihn der Ältere. »Unterstehe dich auch nur diesen Satz zu Ende zu denken.« Sam biss sich auf die Unterlippe und nickte dann. Dean's Blick fiel auf Jack, welcher wortlos neben ihm stand. »Was stimmt mit ihm nicht? Ich habe alles genau so gemacht, wie du es mir gesagt hast. Und dann ist er einfach ohnmächtig geworden.« Dean's Stimme klang besorgt und so gar nicht, nach dem sonst so starken und kontrollierten Winchester. Aber um ehrlich zu sein wusste der Jäger überhaupt nicht mehr, wann er das zum letzten Mal gewesen war. Jack senkte den Blick. »Ich hatte mir soetwas bereits gedacht. Dass...« »Du wusstest, dass das passieren würde?«, schrie Dean aufgebracht. »Ich war mir nicht sicher, aber wie ich bereits erwähnt hatte, hat noch niemand auf diese Weise einen Engel aus der Leere befreit.« Der Ältere kochte vor Wut und wusste, dass wenn er nicht immer noch auf dem Boden sitzen und den Engel in seinen Armen halten würde, er nun definitiv auf Jack losgegangen wäre. Auch wenn dieser mit seinem neuen Gott-Mojo um Längen stärker wäre, als er. Krampfhaft krallte er seine Finger stärker um Cas' schlaffen Körper. Versuchte so, seine Wut etwas unter Kontrolle zu bekommen. Auch wenn diese nur eine reine Reflektion seiner Angst um Cas war. Und du glaubst, dass Hass und Wut das ist was dich antreibt, was dich ausmacht. Dean schluckte, als erneut Castiel's Worte durch seinen Kopf spukten. Wie hatte Cas nur jemals das Gute in ihm sehen können? Er war ein Frack. Zerstört durch seine eigene Selbstverachtung. Wer wollte so jemanden schon lieben?
»Dean, komm!« Sam legte ihm erneut die Hand auf die Schulter und riss ihn damit aus seinen düsteren Gedanken und zurück in die Realität. Doch Dean schüttelte seine Hand ab. »Nein Sam. Er wusste es. Er wusste, dass das passieren würde und hat uns nichts gesagt.« »Verdammt Dean, jetzt lass uns doch erst einmal nach einer Lösung suchen, um Cas zu helfen. Es gibt doch eine, oder?« Mit Letzterem wand er sich zögernd an Jack, welcher noch immer ausdruckslos neben dem Kartentisch stand und auf das Schauspiel hinunterstarrte. »Hey, Blödmann! Sam hat dich was gefragt.« Es war Dean völlig egal, dass er gerade mit Gott sprach. Im Moment zählte nur der Schwarzhaarige, welcher noch immer regungslos in seinen Armen lag. Solangsam kam Bewegung in den Körper des Blonden. Er ging neben Dean in die Hocke und streckte die Hand nach Castiel aus. Sofort drückte Dean den Kopf des Ex-Engels stärker an seine Brust und zog ihn damit aus der Reichweite Jack's. Der Jäger hatte aufeinmal das beklemmende Gefühl, dass jede Berührung Cas schaden könnte. Und das würde er nicht zulassen. Nur über seine Leiche. »Dean, du musst ihn mich berühren lassen. Sonst kann ich nicht sagen, was ihm fehlt und was wir tun können, um ihm zu helfen.« Widerwillig lockerte er seinen Griff um den Engel und beobachtete, wie Jack seine bereits glühende Hand auf Cas' Stirn legte. Einige Momente verstrichen, in denen rein gar nichts passierte. Und dann plötzlich begannen die Augen des Blonden zu leuchten. Feine, gold glühende Adern traten auf seinen Schlefen hervor und Dean befürchtete, dass wenn sie noch weiter anschwillen, sie zu explodieren drohen würden. Die Luft um sie herum schien wie elektrisiert. Und dann plötzlich zog Jack sich erschöpft zurück. »Es... Es ist zwecklos.« Dean zog verwirrt die Brauen zusammen. »Was meinst du damit?« Jack atmete schwer und hielt sich mit einer Hand am Tisch fest, um seinem Körper die nötige Stabilität zurück zu geben. »Et... Etwas hält mich davon ab, zu ihm... Durchzudringen. Als wäre da eine Wand, die ein Eindringen unmöglich macht.« »Aber... Du bist doch Gott, verdammt. Wieso kannst du ihn nicht einfach aufwecken?« »Ich weiß nicht was es ist, aber irgendetwas ist stärker als ich und macht es mir unmöglich, in Cas' Kopf zu kommen, Es tut mir Leid, Dean.« Dean schüttelte verzweifelt seinen Kopf, während ihm erneut Tränen in die Augen stiegen. »Nein, nein! Das kann nicht wahr sein. Bitte, es muss doch etwas geben, was wir tun können.« Jack sah traurig auf den Engel hinunter. »Wir können nur abwarten und hoffen, dass er von allein wieder aufwacht.« Dean starrte auf den regungslosen Körper in seinen Armen, strich ihm mit den Fingerspitzen seiner einen Hand über die schlaffen Gesichtszüge. »Bitte, bitte wach auf. Cas, verdammt. Was soll ich denn nur ohne dich tun, Buddy? Wach doch auf. Wach doch bitte auf!« Immer mehr Tränen sammelten sich in seinen Augen, bis die erste den Sprung von seinem unteren Wimpernkranz wagte und auf seine Wange fiel. Es war ihm egal, dass er hier vor seinem Bruder und sogar Gott persönlich weinte. Vielleicht war er aber auch einfach zu müde, um jetzt Stärke zu zeigen.
Sam ging neben Dean in die Hocke. »Komm, ich kümmere mich um ihn.« Er griff nach Cas' Schulter. Diese, die nicht von Dean's eisernem Griff umschlungen war. Doch erreichte damit nur, dass dieser den Engel noch enger an sich drückte. »Nein, ich mache das.« »Dean, sei doch vernünftig. Du siehst völlig fertig aus. Bitte. Du brauchst etwas Schlaf.« »Ich kann immer noch genug schlafen, wenn er wieder wach ist." Der ältere Winchester schüttelte stur den Kopf. Wiegte sich etwas vor und zurück, während er dem Engel weiterhin beruhigend über die Wangen strich. Auch wenn er nicht wusste, wen er damit mehr beruhigen wollte: Den Engel, oder doch eher sich Selbst? Sam nickte und atmete tief durch, ehe er nach Dean's Arm griff und begann, ihm aufzuhelfen. »Dann stehe wenigstens von dem harten Boden auf.« Zittrig begann der Jäger aufzustehen, schaffte es bis zu den Knien, ehe er mit seiner einen Hand Cas' Kniekehlen umfasste und die andere weiterhin an seinem Rücken ruhen ließ. Bei seinem nächsten Schritt, bei dem er sich mit Sam's Hilfe in die Höhe stützte, kniff er angesträngt die Augen zusammen. So sah er nicht, wie Castiel's Kopf nach hinten kippte und dadurch die Wunde an seinem Hals frisch zu bluten begann. Sam wollte gerade nach dem Engel greifen, Dean sagen, dass dieser für ihn in seinem Zustand zu schwer wäre, aber er wusste, dass es sinnlos war. Mit einem Blick über seine Schulter bemerkte er, dass Jack den Raum verlassen hatte. Langsam begleitete er seinen Bruder über den Flur. Stützte ihn, wann immer er in's Straucheln geriet. Half ihm, den Engel auf seinem Bett abzulegen und sah dann das erste Mal Erleichterung in Dean's Augen aufkommen. Der Ältere legte ihm die Hand auf die Schulter, ehe er leicht und erschöpft lächelte. »Danke dir, Mann.« Sam erwiederte das Lächeln kurz und drückte dann ebenfalls die Schulter seines Gegenübers. »Ich mache dir etwas zu Essen. Du musst ja einen riesen Hunger haben.« Mit diesen Worten verließ er Dean's Zimmer und ließ ihn mit Cas allein.
Dean's Blick glitt über den regungslosen Körper in seinem Bett und erst jetzt entdeckte er das frische, dunkelrote Blut an Cas' Hals. »Verdammt!« Er eilte zu seiner Nachttischschublade, ignorierte den stechenden Schmerz in seinem Kopf bei seinen ruckartigen Bewegungen und kramte ein Erste-Hilfe-Set hervor. Langsam setzte er sich an die Bettkannte neben Castiel's Kopf und begann dann, die Wunde mit Desinfektionsmittel zu reinigen. Sie war zum Glück nicht sehr tief, doch Dean wusste, wie stark ein Kehlenschnitt bluten konnte. Vorsichtig befestigte er ein Pflaster auf Cas' Hals und strich dann zaghaft darüber. Keuchte auf, als er das zarte Kribbeln in seinen Fingerspitzen fühlte, wann immer er die Haut des Engels berührte. »Cas? Ich weiß nicht, ob du mich hören kannst. Aber falls doch, möchte ich nur, dass du weißt, dass ich dich nie wieder allein lassen werde.« Zögernd begann er, dem Engel den Trenchcoat über die Schultern zu streifen. Dann folgte die Anzugsjacke und die Krawatte. Der Jäger öffnete einen Knopf des lilienweißen Hemdes, um die Spannung an Cas' Hals entwas zu lindern. Dann zog er ihm noch die Schuhe aus, ehe er den Engel zudeckte, sich selbst Schuhe und Jacke auszog und sich dann ohne zu zögern neben Castiel in's Bett legte. Der Jäger schob ihm einen Arm unter den Nacken, um die Wunde zu entlasten und umfasste dann seine Tailie. Fühlte, wie sich die Rippen unter seinen Fingern bei jedem Atemzug bewegten. Es beruhigte ihn. Wusste er doch so, dass der Engel nur tief schlief und nicht... Dean schluckte schwer. Brachte es nicht über's Herz, den Gedanken zu Ende zu denken. Der Jäger betrachtete das Profil des Schwarzhaarigen. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was der Engel alles in der Leere ertragen musste. Wieder erinnerte er sich zurück, wie verzweifelt er versucht hatte, Castiel davon zu überzeugen, dass er wirklich gekommen war, um ihn zu retten. Und wie gebrochen der Ältere am Boden gelegen hatte. Welche Ängste musstest du doch durchstehen. Vorsichtig drückte er Cas noch etwas enger an sich und hauchte ihm dann in's Ohr: »Ich werde für immer an deiner Seite bleiben und dir überall hin folgen. Auch wenn du noch einmal fällst. Zwar kann ich dir nicht versprechen, dich aufzufangen, aber ich werde dir folgen. Ganz egal wo du landest. Du musst nie wieder allein sein, Cas. Nie wieder.«
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 7: S E V E N
Summary:
In Castiel’s Kopf.
Chapter Text
Er konnte sich nicht erinnern, ab welchem Zeitpunkt er das Licht in seinen Augen und die Geräusche in seinen Ohren verloren hatte. Oder wann sein Hals so trocken geworden war, als hätte er jahrelang keinen einzigen Tropfen Wasser gesehen. Irritiert schluckte er, versuchte so den fahlen Geschmack aus seinem Mund zu bekommen. Ein verzerrtes Keuchen entwich seinen Lippen, als ein stechender Schmerz von seinem Hals ausging und bis zu seinen Fingerspitzen reichte. Was war hier los?
Panisch versuchte er seine Augen zu öffnen, um wenigstens seine Umgebung besser wahrnehmen zu können. Doch eine unsichtbare Macht legte ihre eiskalten Hände auf seine Lider und verbot ihm damit die Sicht in die Außenwelt. Eine weitere Hand legte sich um seinen ohnehin schon schmerzenden Hals und drückte zu. Nahm ihm die nötige Luft, um seinen Hilferuf hinauszuschreien. Hilfe! Warum hilft mir denn keiner? Bitte. Ich brauche Hilfe! Seine Atmung beschleunigte sich und sein Herz galoppierte in einem halsbrecherischen Tempo in seiner Brust. Tränen sammelten sich in seinen Augen und es dauerte nicht lange, bis die ersten seine geschlossenen Lider verließen.
>>Hey, Cas. Es ist alles gut.<< Eine tiefe und doch gleichzeitig warme Stimme drang langsam durch den schwarzen Nebel an sein Ohr und sein Geist reckte sich, einem Ertrinkendem gleich danach. Hier. Hilfe! Ich bin hier! Doch er blieb weiter stumm. Die Hände erlaubten ihm nicht zu sprechen. >>Es ist alles gut, Buddy! Ich bin hier. Ich verlasse dich nicht, okay. Nie wieder!<< Da war sie wieder. Diese Stimme, die ihn auf amüsanter Art und Weise an einen Freitagabend in einer Bar erinnerte. Ein Glas Scotch in der Hand, während sanfter Jazz durch den Raum klingt. Gleichzeitig hatte er fast schon den Geschmack von frischem Honig auf seiner Zunge, bei der Art, wie leicht die einzelnen Wörter über die Zunge des anderen rollten. Leicht ausgefranzt an den Enden. Und irgendwie... Besorgt. >>Cas, komm zu mir zurück. Bitte. Wir brauchen dich. Ich... Brauche dich.<<
Ganz plötzlich ließen die Hände von ihm ab und er spürte, wie er stattdessen an eine warme Brust gepresst wurde. Irgendwann zwischen dem Geruch nach frischem Regen und Leder, holte er Luft. Erlaubte sich kurz in dem überwältigenden und unheimlich bekanntem Duft seines Gegenübers zu schwelgen. Doch seine Augen blieben weiterhin geschlossen. War er doch nach dem Vorfall von eben zu schwach, um sie zu öffnen. Er genoß einfach die starken Arme, welche um seine Taille geschlungen waren und ihn näher an den Fremden Körper hielten. Und irgendwie wurde er den Gedanken nicht los, dass der Fremde ihm gar nicht so fremd war, wie er dachte.
Bald driftete er wieder ab. Sah sich selbst auf dem ledernen Rücksitz eines schwarzen Wagens, während der Herbstregen auf die Windschutzscheibe prasselte. Das und die schattenhafte Vision von grünen Augen. Mit einem Schlag setzte seine Atmung aus, als sein Geist mit dieser Farbe gefüllt wurde. So überwältigt war er. Ganz so, als würde sich sein gesamter Körper danach verzehren. Als hätte er endlich etwas gefunden, von dem er gar nicht wusste, dass er es gesucht hatte. Oder es ihm gefehlt hatte.
Einem so unglaublichen Grün, dass ihm fast die Worte fehlten, um diese besondere Farbnuance zu beschreiben. Irgendwie erinnerten sie ihn an einen warmen Frühlingstag im Wald. Wenn die ersten, langersehnte Sonnenstrahlen nach einem harten Winter schüchtern durch die Baumkronen blitzen.
Ja, da war definitiv irgendetwas mit grünen Augen. Er hatte keine Ahnung, wieso diese Vision solch starke Gefühle in ihm hervorrief.
Der Mann wusste nur eins: Er wollte nie wieder sehen, wenn nicht das erste was seine Augen wahrnehmen würden, dieses atemberaubende und irgendwie vertraute Grün war. Und seine Ohren sollten nie wieder etwas anderes hören, als diese perfekte Mischung aus Scotch und warmem Honig.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 8: E I G H T
Summary:
Castiel erwacht.
Chapter Text
Castiel erwachte an einem Donnerstag. Genau zwei Tage, nachdem Dean ihn aus der Leere befreit hatte. Und um ehrlich zu sein, waren dies die längsten zwei Tage, die der Winchester je erlebt hatte.
Sam war kurz nachdem er seinem Bruder geholfen hatte, Cas in sein Bett zu legen, mit einem Teller Eier und Bacon zurückgekehrt und hatte einen schlafenden Jäger vorgefunden. Doch das Besondere daran war, dass dieser in seinem Bett lag und den Engel fest umschlungen an seine Brust drückte. Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Dean's ruhige Atmung sah. Also stellte er den Teller auf Dean's Nachttisch und schloss die Tür so leise wie möglich hinter sich. Der junge Winchester war sich sicher, dass sein Bruder das jetzt brauchte. Vielleicht hatte er es bereits die ganzen Jahre zuvor gebraucht.
Dean bekam von dem ganzen nichts mit. Er schlief tief und fest. Hatte sein Gesicht fest an die Stelle gepresst, an der Cas' Hals auf seine Schulter traf. Nach einigen Stunden erwachte er. Völlig verwirrt, aber so erholt wie nie. Gähnend rieb er sein Gesicht und streckte sich etwas. Fluchte dann erschrocken auf, als seine Hände und Füße gegen etwas Hartes stießen. Gegen etwas sehr menschlich Hartes. Der Jäger fuhr hoch und bereute sofort seine ruckartige Bewegung, als das Stechen zurück in seinen Kopf kam. Er musste einige Male blinzeln, um wieder scharf sehen zu können und erkannte dann, neben wem er die Nacht verbracht hatte. Oder den Tag. Im Bunker konnte man nie genau sagen, ob draußen gerade die Sonne schien, oder der Mond bereits aufgegangen war. Cas lag neben ihm. Die dünne Decke bedeckte knapp seinen Brustkorb, der sich bei jedem Atemzug ruhig auf und ab bewegte. Das war allerdings das einzige Zeichen, welches bewieß, dass in dem Ex-Engel noch Leben steckte. Die fahle Haut wirkte leicht grau und war eiskalt, als Dean Cas' Stirn berührte. Einige schwarze Strähnen waren ihm ins Gesicht gefallen und die Wunde an seinem Hals, hatte durch das Pflaster geblutet. Dean schluckte schwer. Wann würde der Engel endlich wieder erwachen?
Beunruhigt stand der Winchester auf, holte erneut das Erste-Hilfe-Set hervor und setzt sich dann wieder auf das Bett. Lehnte sich gegen das Kopfende und zog Cas halb auf sich, um dann seinen Hals sanft zu überstrecken und vorsichtig das Pflaster abzuziehen. Der Kopf des Engels ruhte entspannt in seinem Schoß und Dean wunderte sich keinen Augenblick darüber, wie sehr er seine Nähe genoss. Dabei war ihm sein persönlicher Freiraum doch immer das Allerheiligste gewesen.
Die Ränder der Wunde waren gerötet und zeigten erste Anzeichen einer Entzündung auf. "Fuck!" Leise fluchend griff Dean nach dem Desinfektionsmittel, beträufelte ein Wattepad damit und begann dann, den Schnitt zu säubern. "Es... Es tut mir so leid, Cas. Ich... Es war die einzige Möglichkeit, dich aus diesem Drecksloch zu befreien." Dean wusste nicht, ob Cas ihn überhaupt hören konnte. Aber es beruhigte ihn, mit jemandem reden zu können. Auch wenn er keine Antwort erhielt. Oder vielleicht gerade deshalb. "Hör zu, Buddy. Ich weiß, dass ich dich jetzt wahrscheinlich mit meinem Gejammer langweilen werde. Aber in deinem Zustand kannst du mir schon nicht davon laufen. Also Glück für mich, Pech für dich." Dean lachte nervös, während er die Wunde weiter sanft reinigte. "Okay, also..." Er räusperte sich. "Scheiß drauf, verdammt. Ich... Ich muss das jetzt einfach los werden." Dean schluckte hart. Rieb wie fremdgesteuert weiter über Dean's Hals. Er befürchtete, dass das Feuer, welches Cas' Worte in ihm entfacht hatten, ihn bald von innen heraus verbrennen würden, wenn er jetzt nicht sprach. "All die Worte. All die Dinge, die du zu mir gesagt hast. Du... Ich... Du hast mir keine Chance gegeben, zu antworten. Ich konnte nichts darauf erwidern. Weißt du eigentlich wie beschissen das ist? Wie beschissen ich mich gefühlt habe? Noch immer fühle? Verdammt, Cas. Du kannst mir nicht soetwas an den Kopf werfen und dann einfach verschwinden. Hörst du?" Wie im Blindflug hatte er auf dem Hals des Engel ein neues Pflaster befestigt und strich nun mit den Daumen in kreisenden Bewegungen über den Kleberand. Seine Stimme war heißer bei seinen nächsten Worten: "Wer hat dir jemals gesagt, dass du mir deine wahren Gefühle nicht gestehen kannst? Wer hat dir jemals gesagt, dass du... Mich nicht haben kannst? War ich es? Habe ich dir das Gefühl gegeben? Was dachtest du? Dass du nicht... Gut genug für mich bist?" Dean hatte aufgehört, die Daumen über das Pflaster kreisen zu lassen und hatte seine Hände stattdessen auf Cas Wangen gelegt. Sah stur an die Wand, während er weiter sprach: "Buddy, du kennst mich jetzt schon so lange. Du bist... Du bist mein bester Freund. Und all die Jahre ist dir nie aufgefallen, was für ein Frack ich doch bin? Ich... Ich habe deine Worte nicht verdient. Da klebt so viel Blut an meinen Händen, Cas. So viel Blut. Und wenn ich morgens in den Spiegel schaue, dann sehe ich ein Monster, dass mir entgegen starrt. Du hast etwas Besseres verdient, Cas." Eine Träne suchte sich ihren Weg über Dean's Wange und fand ihr Ziel auf Cas' Stirn. Peinlich berührt schniefte er und entfernte sich dann etwas von Castiel, um ihn wieder richtig zuzudecken. Dann saß Dean einige Momente nur da. Starrte auf Cas herunter. Unschlüssig, was sein nächster Schritt nun sein würde. Er wusste nicht wieso, aber der Abstand zwischen ihm und dem Engel fühlte sich irgendwie... Falsch an. Mit einem tiefen Atemzug, legte er sich erneut neben ihn. Zog ihn eng an sich und hoffte, dass sein Körper ihn wärmen würde. Er war Castiel so nah, dass er seinen warmen Atem auf seinem Gesicht spüren konnte, als er den Mann an seiner Schulter zu sich drehte und seine Stirn gegen die seine presste.
Nach ein paar Stunden erwachte Dean wieder. Etwas bewegte sich sanft in seinen Armen und entfernte sich etwas von ihm. "Cas?" Der Jäger war mit einem Schlag hellwach und setzte sich ruckartig auf. Legte dem Ex-Engel überrascht die Hand auf die Schulter, welcher neben ihm saß und verwundert die Wand anstarrte. "Cas, Buddy. Wie geht's dir? Alles klar? Hast du Schmerzen? Cas, sag doch was." Dean war erleichtert, dass sein bester Freund endlich wieder wach war. Aber sogleich beunruhigte ihn Castiel's Verhalten auch zu tiefst. Was war nur passiert? Wieso sprach der Engel nicht? Doch wenn Dean da bereits gewusst hätte, was des Engels erste Worte sein würden, hätte er sich lieber gewünscht, dass Cas für immer schweigen würde. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck und einer tiefen Furche zwischen den Brauen, drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf zu dem Jäger und erlaubte ihm somit das erste Mal seit so vielen Wochen einen Blick in unendliches Blau. Doch Dean stutzte. Die Augen seines Engels waren nicht mehr gefüllt mit Zuneigung und unerschütterlicher Loyalität. Nein. Nun trotzten sie nur so vor Verwirrung und Angst. Dean schluckte schwer und legte ihm eine zweite Hand an die Stirn, um seine Temperatur zu überprüfen. "Es ist alles gut Cas. Du bist nicht mehr in der Leere. Du bist in Sicherheit im Bunker. Bei mir." Letzteres war lediglich ein Flüstern.
"Wer sind Sie? Und wer ist dieser Cas?"
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 9: N I N E
Summary:
Cas kann sich nicht mehr an sein Leben mit den Winchesters erinnern.
Chapter Text
Geschockt starrte Dean Cas an. "Cas, was redest du denn da?" Er drückte kurz seine Schulter. "Ich bin es doch. Dean." Ungläubigkeit sprang aus seinen Augen wie ein Klapmesser. Dean suchte in dem Blau seines Gegenübers nach einem Funken Spaß. Wollte die Worte des Engels nicht wahrhaben. "Und wieso sprechen Sie mich immer mit Cas an? Mein Name ist Emanuel." Der Ältere schüttelte die Hand des Jägers auf seiner Schulter ab und versetzte damit seinen Herzen einen Stich. Er wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund brauchte er diesen Körperkontakt mit seinem Engel. Wie eine Art Band. Als Zeichen dafür, dass er ihn noch nicht ganz verloren hatte. Was war hier los? Was war mit dem Engel passiert? Der Name Emanuel war Dean bekannt. Er erinnerte sich an den Wunderheiler aus Colorado, wessen Frau er vor einem Dämon gerettet hatte. Castiel hatte damals nach seinem Tod durch die Leviathane sein Gedächtnis verloren. Konnte nun das Selbe wieder der Fall sein? Hatte es mit Cas' fehlender Gnade zu tun? Nein, Castiel war schon einmal menschlich und hatte sich weiterhin an alles erinnern können.
Seine Überlegungen wurden unterbrochen, als er sah, wie Cas aus dem Bett aufstehen wollte. "Cas... Ich meine... Emanuel. Warte! Ich helfe dir." Blitzschnell war der Jäger auf die Seite des Engels geteilt und war vor ihm in die Hocke gegangen. Der Engel hatte seine Augen zusammengekniffenen und krallte die Hände in den Rand der Matratze. Zögernd legte Dean Castiel die Hand auf das Knie. Wollte ihm zeigen, dass er da war. Erneut öffnete Castiel seine Augen und starrte Dean an. "Wo bin ich? Und wieso tut mir mein Kopf so weh?" Mit seiner rechten Hand ertastete er das frische Pflaster an seinem Hals. "Und was ist mit meinem Hals passiert?" Der Jäger seufzte. "Du bist in Lebanon, Kansas. Wir haben dich..." Der Winchester biss sich auf die Unterlippe, während er fieberhaft nach einer Ausrede für den Zustand des Engels suchte. "Wir haben dich vor dem Bunker auf der Straße gefunden. Du warst zwei Tage ohnmächtig." Geschockt begann der Schwarzhaarige erneut aufzustehen, fiel aber sogleich wieder zurück auf das Bett. "Bleib sitzen. Du bist noch schwach." Der Winchester drückte einmal aufmunternd sein Knie. "Du hast bestimmt Hunger. Ich bringe dir etwas zum Essen. Oder erstmal einen Kaffee und Schmerztabletten." Doch der Ältere schüttelte entschieden den Kopf. "Ich schätze Ihre Gastfreundschaft sehr und bin Ihnen unendlich dankbar für alles, was Sie für mich getan haben. Aber ich muss jetzt nach Hause. Meine Frau. Sie macht sich bestimmt schon Sorgen." Nervös stand Dean auf. "Bitte. Ich kann dich nicht so gehen lassen. Bin gleich wieder zurück." Schnell verließ er sein Zimmer, um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Lief direkt in die Küche und blickte in die überraschten Gesichter von Sam und Jack, die gerade über einem dicken Stapel Bücher prüdeten. "Dean! Wie geht's dir?" Sofort stand der jüngere Winchester auf und lief schnellen Schrittes auf seinen Bruder zu. "Cas ist wach." Schoss es ohne Umschweife aus Dean heraus. Sam srutzte. Er wunderte sich sehr über den Gesichtsausdruck des Älteren, der so gar nicht glücklich wirkte. "Und... Und wo ist jetzt das Problem? Das ist doch großartig. Komm, wir gehen zu ihm." Doch Dean schüttelte den Kopf. "Er ist nicht wirklich Cas." Der Braunhaarige runzelte verwirrt die Stirn. "Verdammt, Sam. Er erinnert sich an nichts mehr. Er erinnert sich an mich nicht mehr." Obwohl sein Bruder Letzteres nur flüsterte, verstand Sam es trotzdem und wusste, dass dies das Schlimmere für ihn war. Zaghaft legte er ihm die Hand auf die Schulter "Er denkt er wäre noch immer Emanuel." "Du meinst den Wunderheiler? Den, den du aufgesucht hattest als ich in der Klapse war?" Dean nickte. "Lass mich mal mit ihm sprechen.", mischte sich Jack ein. Ein erneutes Nicken von Seiten des älteren Winchester folgte.
Zu dritt liefen sie zu Dean’s Zimmer. Sam stutzte als der Rücken des Engels in sein Blickfeld trat. Er hatte sich seitdem Dean ihn verlassen hatte, nicht bewegt und starte weiterhin die Wand an. Mit einem kleinen Räuspern lief Sam um das Bett und reichte dem Älteren den Kaffee. Der Mann sah haargenau so aus wie der Engel. Die schwarzen, zerzausten Haare fielen ihm in die Stirn. Und seine Augen leuchteten in einem unnatürlichen Blauton. Doch nur Dean erkannte den Unterschied in den Blicken, die Cas ihm früher zugeworfen hatte und dem, wie Emanuel ihn nun die meiste Zeit über ansah. Nein, das hier war nicht sein Engel. Vielleicht sah er genauso aus. Aber in seinem Innern war er jemand anders. "Hier... Emanuel. Trink das. Und hier sind zwei Schmerztabletten. Oh... Und ich bin übrigens Sam. Dean's jüngerer Bruder. Wie geht es dur um Moment? Das muss alles ein ziemlicher Schock für dich sein." Dankend nahm der Schwarzhaarige die Tasse entgegen, führte sie an seine Lippen und trank einige Schlucke, ehe er begann zu sprechen: "Mein Kopf schmerzt und mein Hals..." Er verzog das Gesicht, während er erneut das Pflaster berührte. "Er brennt." Dean lehnte in der Tür. Ertrug Es nicht dem Mann, der ihm so vertraut und zur selben Zeit so fremd war, nahe zu sein. Er wusste nicht wieso, aber, dass sich Cas an ein Leben mit ihnen nicht mehr erinnern konnte, schmerzte mindestens genau so sehr, wie die Zeit nach seinem Tod. In welcher Dean von Selbsthass nur so gefoltert wurde. Als hätte er den Engel erneut verloren. Aber konnte man überhaupt etwas verlieren, was einem nie wirklich gehört hatte?
Jack näherte sich Emanuel. Lächelte ihm aufmunternd zu. "Hallo Emanuel. Ich bin..." Einen Moment schien es so, als würde der Blonde tatsächlich überlegen,seinen echten Namen zu verraten. "Jack. Ich bin Jack. Kannst du mir sagen, was für einen Tag wir heute haben?" "Natürlich. Den 22. März 2012." Dean schluckte schwer und schloss kurz leise fluchend die Augen. Verdammt! Ihm war klar gewesen, wie viel Zeit dem Gehirn des Engels fehlte, aber es noch einmal aus seinem Mund zu hören... Fuck! "Was? Was stimmt denn nicht?", fragte Emanuel verunsichert. Sam seufzte schwer. "Wir haben den 26. November 2020."
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 10: T E N
Summary:
Dean ist verzweifelt.
Chapter Text
Der Schock saß tief in den Augen des Schwarzhaarigen und Dean wäre am liebsten um das Bett gelaufen, um ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter zu legen. Oder hätte zumindest einen lockeren Spruch gebracht. Vielleicht: Hey, geht es uns allen nicht so, wenn wir einen Hangover haben? Aber nichts von beidem tat er. Stattdessen drehte er sich einfach wortlos um und verließ das Zimmer. Er konnte jetzt nicht länger in einem Raum mit dem Ex-Engel sein. Konnte ihm nicht länger in die Augen sehen, ohne ihm nahe sein zu können. Ihn berühren zu können. Verdammt, Winchester. Was ist nur los mit dir?
Wenig später fand er sich in der Küche am Tisch sitzend wieder. Eine Flasche Scotch vor ihm. War er gerannt? Wann hatte er den Alkohol aus dem Kartenzimmer geholt? Er wusste es nicht. Die Zeit seitdem er sein Zimmer verlassen hatte, hatte er wie im Blindflug verbracht. Müde fuhr sich der Jäger über die Augen, ehe er nach der Flasche griff und ansetzte. Binnen Sekunden spürte er die betäubende Wirkung der scharfen Substanz in seinen Gliedern.
Wieso? Wieso war ihm nicht auch einmal etwas Glück vergönnt? Hatte er es nicht verdient, glücklich zu sein? Solangsam begann er es sogar zu bereuen, Cas jemals aus der Leere... Dean verbot sich selbst diesen Gedanken weiter zu denken. Er hatte Castiel aus den Klauen der Leere gerettet. Und das war gut so. Ganz egal wo der Engel nun war. Und ob er jemals wieder zurück kommen würde. Erneut ertränkt er seine düsteren Gedanken im Scotch.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf Dean's Gesicht, als er an die etwas unbedarfte Art Castiel’s dachte. Wie der ältere, bei jeder Pop-Kultur-Referenz in purer Verwirrung den Kopf schief legte. Wie unnatürlich blau seine Augen doch waren, wann immer er dem Jäger wieder zu nahe kahm und seinen Blick gefangen nahm. Cas, Verdammt. Wo bist du nur, Buddy?
Wieder nahm er einen Schluck aus der Flasche und bemerkte dann endlich, wie der Alkohol die wirren Gedanken in seinem Hirn abschaltete. Sein Kopf wurde schwer und er brach auf der kalten Tischplatte zusammen.
***
Als Dean aus seinem Zimmer gestürmt war, wollte Sam ihm eigentlich nach gehen. Aber Jack hielt ihn am Unterarm fest und gab ihm zu verstehen, dass sein Bruder vermutlich den Abstand brauchte. Mit einem tiefen Seufzen wand er sich wieder an Emanuel, welcher zutiefst verwirrt die Wand anstarrte. "Hey, es wird alles gut. Bestimmt hast du einfach nur durch einen Unfall oder Ähnlichem eine vorübergehende Amnesie erlitten. Vielleicht würde es dir helfen, nach deiner Frau zu sehen. Was sagst du?" Der Schwarzhaarige nickte ohne den Blick zu heben. Sam war sich sicher, dass das ganze ein ziemlicher Schock für Emanuel sein musste. Aufzuwachen in einem Raum, den er nicht kannte mit Menschen, die ihm komplett fremd waren. Und dazu fehlten ihm auch noch die Erinnerungen aus über acht Jahren. Doch diese würden auch nicht zurück kommen. Denn sie gab es überhaupt nicht. Alles, was in dieser Zeit passiert war, hatte nicht Emanuel erlebt, sondern Castiel.
Sam verließ das Zimmer, um seinen Bruder aufzusuchen. Er war sich ziemlich sicher, dass er ihn im Kartenraum finden würde und war umso mehr verwundert, als er an der offenen Küchentür vorbei lief und seinen Bruder halb auf dem Tisch liegend auffand. "Dean!" Mit einem kleinen Aufschrei eilte er an die Seite des Jägers und schüttelte ihn relativ grob an der Schulter. "Hey, Dean. Was ist passiert?" Murrend setzte sich Dean langsam wieder auf. Öffnete müde die Augen und sah sich um. "Fuck Sam, warum schreist du so? Lass mich einfach in Ruhe." Sam hielt ihn davon ab, seinen Kopf erneut auf der Tischplatte abzulegen. "Verdammt Dean, wie viel hast du getrunken?" Er griff zur Flasche und schwenkte sie leicht. Der Alkohol war kaum angerührt. Sein Bruder war nicht betrunken. Verwundert fiel sein Blick wieder auf Dean, welcher stumm mit dem Deckel des Scotchs spielte. "Er erinnert sich nicht mehr an mich, Sam. Ich bin... Als hätte es mich nie gegeben. In seinen Erinnerungen gibt es kein Anzeichen darauf, dass ich jemals zu seinem Leben gehört habe." Mit einem tiefen Seufzen ließ der Jüngere sich gegenüber von ihm auf den Stuhl fallen und sah seinen Bruder an. Seine Augen waren leer und es gab nichts, das darauf schließen ließ, dass sie jemals mit Leben gefüllt waren. "Ich wünschte ich könnte einfach nichts fühlen." Eine einzelne Träne löste sich aus seinem rechten Auge und lief über seine Wange, bevor sie von seinem Kinn auf die dunkle Tischplatte fiel. Sam konnte an einer Hand abzählen, wie oft er seinen Bruder bereits so aufgelöst gesehen hatte. Er wusste nicht, was er sagen konnte, um Dean zu beruhigen. Also blieb er einfach stumm sitzen. Leistete seinem Bruder Gesellschaft. "Ich werde Emanuel nach Hause fahren.", sagte er dann endlich, um die Stille zu durchbrechen. Binnen Sekunden konnte er beobachten, wie Schock und pure Verzweiflung in Dean's Augen traten. "Nein... Nein, das geht nicht. Cas... Emanuel... Er ist... Noch verletzt. Zu schwach. Das kann ich nicht zulassen." Ruckartig stand Dean auf und warf beinahe den Stuhl um ehe er mit wenigen Schritten aus der Tür war. Sam rief ihm noch hinterher, entschied sich dann allerdings dafür, ihn gehen zu lassen.
***
Ohne zu klopfen stürmte er zu Emanuel ins Zimmer. Der Schwarzhaarige zuckte kurz zusammen, aber Dean konnte sich nicht dazu bringen, dass es ihn kümmerte. "Du kannst nicht gehen.", schoss es sofort aus ihm heraus, ehe er mit drei großen Schritten das Bett umrundet hatte und sich neben ihn auf die Matratze setzte. Emanuel seufzte etwas gestresst auf. "Ich muss. Ich habe gar keine andere Wahl. Meine Frau... Bitte. Ich bin dir zutiefst dankbar... Für alles. Aber ich muss jetzt wirklich gehen." Dean bemerkte den Wechsel zum persönlichen "Du" und ein kleiner Hoffnungsschimmer keimte in ihm auf. Vielleicht müsste der Ältere nur lang genug bei ihm bleiben, um sich wieder an ihn zu erinnern. Entschieden schüttelte er den Kopf. "Du bist verletzt. Ich kann dich so nicht gehen lassen." Emanuel sah auf seine Hände in seinem Schoß. Wagte es nicht, dem Jäger in die Augen zu blicken.
Jack's Stimme riss ihn aus der Diskussion.
"Dean, lass ihn gehen."
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 11: E L E V E N
Summary:
Erste Annäherungsversuche zwischen Dean und Cas. Oder Emanuel?
Chapter Text
"Du musst ihn gehen lassen. Es wird ihm helfen. Und auch dir. Vielleicht kommen sogar seine Erinnerungen wieder zurück." Dean wollte protestieren. Wollte Jack sagen, dass es ihm definitiv nicht helfen wird, wenn er den Engel gehen lassen würde. Dass er ihn brauchte. Dass er ihn am liebsten eng an seine Brust pressen und nie wieder los lassen würde. Aber er war so verdammt müde. Der Jäger hatte nicht mehr die Kraft, zu diskutieren. Stumm nickte er, machte aber keine Anstalten aufzustehen. Er hörte, wie Jack das Zimmer wieder verließ und sah dann erneut zu Emanuel. Dieser hatte die Augen geschlossen und die Lippen schmerzverzerrt zusammengepresst. Alarmiert rutschte Dean näher an den Schwarzhaarigen und legte ihm die Hand auf die Schulter. "Hey, alles gut? Hast du Schmerzen?" Dean beobachtete, wie Emanuel mit blassen Fingerspitzen gegen das Pflaster an seinem Hals drückte. Der Schmerz schien zu groß zu sein, um ganze Wörter bilden zu können. Sofort stand Dean auf, schnappte sich den Erste-Hilfe-Kasten und ging dann vor Emanuel auf die Knie. Er legte ihm die Hände auf die Beine und öffnete sie etwas, um besser an die Wunde kommen zu können. In dieser Situation dachte er gar nicht daran, wie falsch diese Stellung doch aussehen müsste und ob es Emanuel unangenehm war oder nicht. Auch nicht, als er die vor Schock weit aufgerissenen Augen seines Gegenübers sah. "Hey, es ist alles gut. Ich werde deine Wunde versorgen und dann fahr ich dich nach Hause, ja?" Er versuchte, die Angst aus seiner Stimme zu nehmen. Auch wenn er eigentlich innerlich zitterte. Das war definitiv nicht mehr normal. Es war doch nur ein Schnitt. Wieso heilte die Wunde nicht? Er sah Emanuel fragend an. Wartete auf die Erlaubnis, seinen Hals berühren zu können. Als Antwort hob der Ältere sein Kinn etwas an. Mit ruhigen Fingern zog er vorsichtig das Pflaster ab. Der Ex-Engel atmete zittrig aus und kniff die Augen zusammen. "Fuck!", entfuhr es Dean, als er die stark entzündete Wunde sah. Er träufelte etwas Alkohol auf ein Wattepad, ehe er sich wieder an Emanuel wand. "Ok, Buddy. Das wird jetzt etwas brennen. Aber ich verspreche dir, dass ich mich beeilen werde." Mit diesen Worten legte er das Wattepad auf den Schnitt. Ein erstickter Schrei entfuhr dem Ex-Engel, während er sich nach vorne lehnte und sich in Dean's Schultern festkrallte. Unbeirrt fuhr Dean damit fort, die Wunde abzutupfen. "Du machst das großartig, gleich geschafft." Dann befestigte er ein neues Pflaster auf dem Schnitt und drückte den Kleberand sanft mit seinen Fingern fest. Wieder spürte er dieses zarte Kribbeln, wann immer er die Haut Emanuel's berührte und er biss sich auf die Unterlippe, als das warme Gefühl durch seine Glieder schoss.
Dann sah er wieder auf und erschrak, als er bemerkte, dass der Schwarzhaarige ihn aus wachsamen, blauen Augen beobachtete. Ein nervöses Lachen entfuhr seiner Kehle, ehe er wieder aufstand. "Ok, Buddy. Um ehrlich zu sein sieht deine Wunde nicht sonderlich gut aus. Du solltest damit auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen." Er verstaute den Erste-Hilfe-Kasten wieder und achtete peinlichst genau darauf, dass er seine getöteten Wangen gut versteckte. Verdammt. Wieso brachte ihn die Nähe zu dem Älteren so aus dem Konzept?" Ich fahre dich jetzt nach Hause, ok?", nuschelte in seine Nachttischschublade und erschrak als er plötzlich eine Präsenz hinter sich spürte. Blitzschnell drehte er sich um und zog dann scharf die Luft ein bei der Nähe des Fremden. "Danke, für alles." Dean schluckte schwer, ehe er nervös lächelte. "Nicht der Rede wert." Er griff zum Trenchcoat, welcher über einer Stuhllehne hing. "Hier." Verwirrt musterte Emanuel das beige Bündel in Dean's Hand und machte keine Anstalten, die Jacke entgegen zu nehmen. "Das ist nicht meiner. So etwas würde ich nie tragen." Boom. Die Worte trafen Dean wie eine Pistolenkugel tief in der Magengrube. Etwas verkrampfte sich um seinem Herzen und nahm ihm die Luft zum Atmen. Verzweifelt schluckte er einige Male, um den Kloß in seinem Hals zu lösen. Das ist nicht Cas. Cas hat dich verlassen. Er wird nie wieder zu dir zurück kommen. "Ehm... Keine Ahnung... Den... Du hattest den Trenchcoat schon an, als... Als wir dich gefunden haben.", stotterte Dean. "Jetzt nimm ihn schon." Endlich griff Emanuel nach dem Mantel und zog ihn über. Dean schluckte schwer. Für diesen einen Moment stand wieder sein Engel vor ihm. Seine Augen fuhren über den etwas zu große Trenchcoat, die leicht zerzausten, schwarzen Haare. Die tiefblauen Augen und die etwas zu trockene Lippen, bei welchen Dean früher immer das Bedürfnis hatte, dem Engel mal einen Labello zu besorgen. Jetzt wünschte er sich nichts sehnlicher, als mit seinem Daumen darüber zu fahren und... Dean schüttelte entschieden den Kopf. Was war nur los mit ihm? Das hier war nicht Cas.
"Ehm, ja. Wenn du möchtest, können wir dann los." Dean floh regelrecht aus dem Zimmer.
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Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 12: T W E L V E
Summary:
In Cas' Kopf.
Chapter Text
Emanuel wurde das Gefühl nicht los, diesen Fremden vor sich zu kennen. Das Grün seiner Augen. Die Tiefe Stimme, ganz so, als würde noch der Rest eines Schluckes Scotch seine Kehle hinunterfließen. Sein Geist nahm all das gierig in sich auf und brannte es förmlich in seine Seele. Egal was er auch tat, er konnte seinen Blick nicht von diesem wunderschönen Mann vor sich nehmen, der auf seinen Knien vor ihm zwischen seinen Beinen saß. Die eindeutige Stellung trieb ihm die Röte ins Gesicht und er musste sich auf die Unterlippe beißen, um ein Keuchen zu unterdrücken, als der Dunkelblonde seine Fingerspitzen über seinen Hals geistern ließ. Wann immer er seine Haut berührte, fühlte es sich so an, als würde sein ganzer Körper Funken sprühen. Sein Innerstes in Flammen stehen. Etwas in seiner Brust zog ihn förmlich zu dem Fremden. Etwas, das so stark war, dass es ihn seine ganze Kraft kostete, sich dieser Macht zu entziehen. Emanuel schluckte, als Dean ihn ansah. Seine Augen waren dunkler als sonst. Fast schon von einem kräftigen Smaragdgrün. Gefüllt mit etwas, was Emanuel nicht deuten konnte. Angst? Schmerz? Verlangen? Das war absolut lächerlich. Wieso sollte er soetwas fühlen? Der Blickkontakt kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, auch wenn er in Wirklichkeit nicht länger als höchstens drei Sekunden andauerte, bis Dean wieder wegsah. Dean! Dean, Dean, Dean. Er wiederholte diesen Namen wie ein Mantra. War überrascht, wie perfekt er in seine Synabsen passte. Als wäre sein Hirn damit gebranntmarkt. Für immer dazu verdammt, an nichts anderes mehr zu denken. Als der Fremde aufstand, und sich von ihm entfernte, hätte er am liebsten seine Arme um die starken Beine seines Gegenübers geschlungen, um ihn nie wieder aus seiner Nähe zu entlassen. >>Ich fahre dich jetzt nach Hause.<< Nach Hause... Meine Frau! Erschrocken wand Emanuel sofort den Blick von den breiten Schultern des Adonis vor sich. Wie kannst du nur soetwas denken? Du bist verheiratet. Deine Frau macht sich sicher schon Sorgen. Was war nur los mit ihm? Er war froh, dass Dean mit dem Rücken zu ihm stand. So sah er seine rot gefärbten Wangen nicht, die fast schon einen ungesunden Ton angenommen hatten. Was waren das für seltsame Gefühle, wann immer er den Mann ansah? Oder auch nur an ihn dachte? Und diese absolut sündhaften Gedanken, die in seinem Kopf spukten, beim Anblick des Muskelspiels in Dean's Rücken wenn er sich bewegte. Wieso siehst du ihn schon wieder an?
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Chapter 13: T H I R T E E N
Summary:
Dean fährt Emanuel nach Hause. Aber existiert das überhaupt noch?
Chapter Text
Geschickt fädelte er sich in den fließenden Verkehr auf der Landstraße vor dem Bunker ein. Seitdem er fluchtartig sein Zimmer verlassen hatte, hatte er kein Wort mehr mit Emanuel gewechselt. Dabei erinnerte ihn sein zuckender Kiefermuskel nur allzu sehr an die unausgesprochenen Worte, die auf seiner Zunge lagen. Heimlich riskiert er einen Blick aus dem Augenwinkel auf den Älteren neben sich. Dieser hatte den Blick stumm auf den Asphalt gerichtet, welcher sich schier bis in die Unendlichkeit vor dem Wagen erstreckte. Die Hände sittsam in seinem Schoß gefaltet. So hätte Dean fast meinen können, dass noch immer der Engel neben ihm saß. Der leicht dreckige Oversize-Trenchcoat. Die verwuschelten, schwarzen Haare. Ganz so, als hätte er vor ein paar Minuten einen Quickie auf dem Rücksitz des Impalas gehabt. Das ist nicht Cas. Castiel ist tot. Akzeptiere das endlich, Winchester. Der Mann neben dir ist Emanuel. Und du bringst ihn jetzt nach Hause zu seiner Frau. Dean wusste das. Natürlich wusste er das. Er wünschte nur, jemand würde es seinem Herzen erklären. Der Engel hatte sich für ihn geopfert. Um ihn zu retten. Alles was du anfasst, Winchester, alles was du in deine Nähe lässt, stirbt. Du hast ihn getötet. So wie all die anderen auch. Jo, Ellen, Bobby,... Du bist wie eine Seuche. Verpestest die Luft um dich herum mit Trauer und Tod. Und er wusste auch, dass es Emanuel kaum erwarten konnte, so schnell wie möglich von ihm weg zu kommen. Von einem fremden Mann, in dessen Armen er aufgewacht war. In einem genauso fremden Bett. Vermutlich war das sogar das Beste. Für sie beide. Ihn nach Hause zu fahren, wo seine Frau schon auf ihn wartete, war das Mindeste was er tun konnte. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Dean gerade dabei war, das ganze nur noch zu verschlimmern. Und das bei vollem Bewusstsein und aus reinem Egoismus. Denn in Colorado wird niemand auf den Wunderheiler warten. Das ganze war Jahre her. Emanuels Frau würde sicherlich nicht auf den dreckigen Stufen zu dem weiß-grauen Einfamilienhaus sitzen, das der Mann neben sich noch immer sein Zuhause nannte, und auf die Rückkehr ihres Ehemannes hoffen, welcher vor einer halben Ewigkeit nach einem Dämonenangriff mit einem wildfremden Mann wortwörtlich durchgebrannt war. Dean wusste wie grausam das war und ein kleiner Teil in ihm wollte ihn noch immer dazu bringen, anzuhalten, um dem Schwarzhaarigen endlich die wohlverdiente Wahrheit zu sagen. Doch sein Egoismus siegte. Der Jäger hatte die Hoffnung, dass sich der Ex-Engel neben ihm doch noch an ihn erinnern würde, noch nicht verloren. Vielleicht würde der Anblick der eigenen Frau mit einem neuen Partner schockierend genug sein, um seinem Gedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen. Zumindest hoffte Dean, dass Emanuels Frau einen neuen Mann hatte. Merkst du eigentlich, wie armselig du bist? Verletzt Menschen um deiner selbst willen. Castiel kann froh sein, dass er dich nicht mehr ansehen muss. Sonst würde er sich das mit dem 'Ich liebe dich' noch einmal überlegen.
Nach einigen Stunden Fahrt, in welchen eine unangenehme Stille zwischen ihnen schwebte, kamen sie endlich an. Der Jäger parkte vor der grauen Steinmauer, welche einen Teil des perfekt grünen Rasens verdeckte, der peinlichst genau auf ein und die selbe Länge geschnitten wurde. Früher stand hier noch eine Hecke. Dean war sich ziemlich sicher, dass er an einem beliebigen Halm ein Lineal anlegen könnte und er auf genau zwei Zentimeter kommen würde. Ein typisches 'Apple-Pie-Life'. Und Dean war gerade dabei, es zu zerstören.
Der Winchester beobachtete den Mann neben sich, welcher leicht irritiert auf das Haus starrte. "Hey, Buddy. Ist alles in Ordnung?" Winchester, du verdammter Scheißkerl. Du herzloses Monster. Dean's Herz zog sich schmerzhaft zusammen, bei der vorgespielten Ahnungslosigkeit. Wie weit war er nur gesunken? Und er ging sogar so weit, Emanuel eine Hand auf die Schulter zu legen und sie kurz beruhigend zu drücken. Geschockt wand ihm der Ältere das Gesicht zu. Seine Stimme war nur ein raues Flüstern als er begann zu sprechen. Leicht panisch in der Mitte seiner Sätze. "Ich kenne dieses Auto nicht, dass vor meiner Garage steht. Und was sind das für Vorhänge an den Fenstern?" Dean zwang sich zu einem kleinen Lächeln und war sogar stolz auf sich, wie gut er doch das Beben in seiner Unterlippe verstecken konnte. "Vielleicht habt ihr euch in den letzten Jahren ein neues Auto gekauft... Und neue Vorhänge. Wobei ich sagen muss, dass die wirklich scheußlich sind. Noch viel schlimmer, als die leicht durchsichtigen, dunkelrote, die ihr früher an den Fenstern hatte." Er lachte, ohne zu wissen, dass er sich soeben selbst verraten hatte.
Verwirrt legte Emanuel den Kopf schief. "Woher weißt du das? Warst du schon einmal hier?" "Uhm... Also..." Unbehaglich wand sich der Winchester auf dem ledernen Sitz des Impalas. "Möchtest du nicht mal reingehen? Deine..." "Kennen wir uns irgendwoher, Dean? Haben wir uns schon einmal getroffen?" Dean lachte nervös. "Hey, ist das ein Flirtversuch? Du musst wissen, Buddy - Ich glaube nicht an diesen ganzen Wiedergeboren-in-einem-anderen-Körper-Scheiß. Fragst du mich jetzt gleich, ob ich in meinem früheren Leben vielleicht ein Eichhörnchen war und wir uns schon einmal auf einer Wiese getroffen haben?" Er wusste, dass Emanuel nicht mehr locker lassen würde. Egal was für dumme Sprüche er bringen würde. "Dean, versuche mich nicht für dumm zu verkaufen. Woher weißt du, was wir für Vorhänge an den Fenstern hatten?" Dean wurde der Raum im Impala plötzlich viel zu eng und er musste aussteigen, um wieder richtig Luft zu bekommen. Emanuel folgte ihm. Gestresst fuhr sich der Jäger über die kurzen Haare. "Komm schon, Buddy. Ich... Ich hab geraten. Du siehst einfach aus wie einer, der einen Fetish für rote Organza-Vorhänge hat." Verdammt, Winchester. Halt den Mund. Du verstrickt dich immer mehr in deinen Lügen. Und ehe du dich versiehst hast du eine Schlingel um deinen Hals. "Möchtest du nicht zu deiner Frau gehen? Daphne macht sich sicherlich schon Sorgen." "Ich habe den Namen meiner Frau nie in deiner Gegenwart erwähnt." Emanuel war auf einmal seltsam ruhig und Dean spürte, wie sich die Schlingel aus Lügen um seinen Hals spannte und ihm die Luft zum Atmen abschnürte.
Langsam lief er um den Wagen auf den Schwarzhaarigen zu. Je näher er ihm kam, desto schneller lief der Ältere rückwärts. "Bleiben Sie stehen! Kommen Sie nicht näher!", sagte er mit panikdurchtränkter Stimme und Dean hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, sich zu übergeben. Hatte der Wunderheiler Angst vor ihm? Wann hatten sie wieder zum 'Sie' gewechselt? Der Jäger spürte, wie sich der Ex-Engel immer mehr von ihm entfernte. Wie Sand, der ihm langsam durch die Finger rinnt. Nein! Nein, nein, nein. So war das alles nicht geplant. "Cas... Ich meine, Emanuel. Ich habe keine Ahnung, von was du sprichst." Emanuel war mittlerweile an der Steinmauer angekommen, welche ihn zum Ende seiner Flucht zwang. "Noch etwas, auf das ich von Ihnen nie eine Antwort bekommen habe. Wer ist dieser Cas, mit dem Sie mich immer verwechseln? Und wer verdammt noch mal sind Sie?" Der Schwarzhaarige schrie mittlerweile und wand sich von Dean ab, um die Straße entlang zu eilen. Immer machst du alles kaputt, Winchester. Merkst du das denn nicht? Alle verlassen dich. Alle werden dich verlassen, Winchester! "Komm schon, Emanuel.", rief er ihm hinterher. "Lass uns darüber reden." Doch Emanuel lief weiter. Machte gar keine Anstalten, stehen zu bleiben. "Bitte, verlass mich nicht.", flüsterte er mehr zu sich selbst. Präge dir diesen Anblick gut ein. Das wird das letzte Mal sein, wo du deinen Engel siehst. Tränen schossen in seine Augen, als ihn diese Erkenntnis traf. Nein, das konnte er nicht zulassen. Er konnte den Engel nicht schon wieder verlieren. Der Jäger wusste, dass er es dieses Mal nicht überleben würde. Und auch gar nicht wollte. Denn was war das für ein Leben, ohne Cas?
In einer Art Kurzschluss-Entscheidung zog er die Spritze Betäubungsmittel, welche er heute Morgen geistesgegenwärtig eingepackt hatte, aus seiner Jackentasche. Mit zwei großen Schritten hatte er die Lücke zwischen sich und Emanuel geschlossen und rammte ihm die Spritze in die Schulter. Vergib mir, Castiel. Der Körper vor ihm schrie kurz überrascht auf, ehe er in sich zusammensackte. Dean rettete ihn vor einem Sturz auf den harten Asphalt und zog ihn in seine Arme. "Ich hab dich. Alles ist gut, Cas. Alles wird wieder gut."
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 14: F O U R T E E N
Summary:
Es gibt einen Zauber, um Cas' Gedächtnis zurück zu bringen. Doch dafür brauchen Die eine wichtige Zutat: Cas' Gnade.
Chapter Text
"DU HAST WAS?!" Sichtlich aufgebracht lief Sam den Karten-Raum auf und ab. Seine Schritte donnerten geradezu über den kalten Steinboden des Bunkers und man konnte ihm an den tiefen Furchen auf der Stirn ansehen, wie wütend er doch war. "Fuck, Dean. Was hast du dir nur dabei gedacht?" Eine geballte Faust landete auf dem Kartentisch und ließ die ungeöffneten Bierflaschen erzittern. Dean hatte keine Antwort darauf. Verdammt, er wusste doch selbst nicht, was in ihn gefahren war, dass er einfach am hellichten Tag auf offener Straße jemanden betäubt und entführt. Wenn er nicht noch sein Anti-Besessenheits-Tattoo hätte, wäre er überzeugt davon, dass ein Dämon von ihm Besitz ergriffen hatte. Besessen von der Angst, jemanden zu verlieren. Den Engel zu verlieren.
"Was wenn dich jemand gesehen hat? Verdammt, Dean -" Der Ältere winkte ab und öffnete dann sein Bier. "Reg dich ab. Auf der Allee war ungefähr soviel los, wie an einem Sonntagabend in der Hölle." Dean war überrascht, wie gefasst er doch klang. Ganz so, als würde es ihn völlig kalt lassen, was er Emanuel angetan hatte. Schulterzuckend leerte er das Bier in einem Zug und wollte gerade zum nächsten greifen. Doch Sam schnappte sich rechtzeitig die Flasche und stellte sie außer Reichweite. "Dean, in deinem Bett liegt ein komatöser Ex-Engel. Also hör verdammt noch mal auf mit diesen dummen Witzen." Mit einem ohrenbetäubenden Laut knallte die Lehne des Stuhls auf den harten Boden, welcher durch das ruckartige Aufstehen des älteren Jägers umgekippt war. Das war jedoch die einzige Warnung, bevor ein starker Unterarm in einem unerbittlichen Griff auf Sam's Brust drückte und Dean ihn rückwärts gegen die Wand schlug. "Was erwartest du jetzt von mir, huh? Möchtest du, dass ich dir erkläre, wieso ich so gehandelt habe? Wieso ich dachte, dass es keinen anderen Ausweg gab, um Cas vom Gehen abzuhalten? Und du hörst richtig. CAS! Weil ich jedes Mal, wenn ich ihn verdammt nochmal ansehe nicht den Wunderheiler sehe, sondern Cas!" Dean drückte ihn mehr in die Wand und verdammt, er hoffte, dass Sam zumindest ein paar blaue Flecken davontragen würde. "Denkst du nicht, ich weiß wie abgefuckt ich im Moment bin? Noch abgefuckter als ich sowieso schon war, als Cas von der Leere geholt wurde. Oder die vielen Male, als er starb. Weißt du wie beschissen das Gefühl war, ihn so oft sterben zu sehen? Wie abgefuckt das Gefühl war, ihn zu verlieren? Und auch wenn er jedes Mal bis jetzt zurück gekommen ist... Es war nie von Dauer. Ein kleiner Teil in mir hatte jedes Mal die Angst, wann er wieder gehen würde. Und wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich ihn in verdammte Luftpolsterfolie eingewickelt und im Bunker eingesperrt. Damit ich mir auch ganz sicher sein konnte, dass ich den Engel... Nicht mehr verlieren würde." Der Griff um Sam's Brust lockere sich, während Dean’s Blick ausdruckslos auf dem dritten Knopf des grauen Flanells seines Bruders lag. Der Jüngere wusste, wie selten es vorkam, dass Dean über seine Gefühle sprach. Also schwieg er weiter. War einfach nur froh, dass Dean’s Arm nun leicht genug war, um ihm das Atmen wieder zu ermöglichen. "Und jetzt habe ich ihn zurück... Und doch nicht zurück. Jemanden zu verlieren ist eine Sache. Aber wenn sich derjenige einfach nicht mehr an dich erinnert. Wenn du aus seinem Hirn rausradiert wurdest, als würdest du ihm einfach nichts bedeuten. Als hätte es dich nie in seinem Leben gegeben. Und ich weiß was du jetzt denkst, Sammy. Dann müsste ich doch eigentlich froh sein, ihn nicht mehr jeden Tag sehen zu müssen. Ihn sein Leben als Emanuel leben lassen und den Engel einfach weiter als eine Erinnerung in mir tragen." Dean’s Stimme brach und seine Augen wirkten glasig. Sam musste schlucken bei dem Anblick seines Bruders. "Aber das kann ich nicht. Ich kann ihn nicht noch einmal verlieren. Das... Das würde ich nicht verkraften." Und Sam wusste das. Er wusste, dass er den Verlust von Castiel nicht noch einmal überleben würde. Dieses Mal würde er seinen Bruder entgültig verlieren. Vorsichtig legte er ihm eine Hand auf die Schulter, was Dean zum Aufsehen bewegte. "Wir bekommen das wieder hin, okay?", flüsterte er schon fast. "Wir sollten Jack rufen.", fügte er noch hinzu. Doch Dean schüttelte den Kopf. "Denkst du nicht, dass der Kleine beschäftigt ist und was Besseres zu tun hat, als einem Liebeskranken auszuhelfen?" Das war das erste Mal, dass Sam das Wort 'Liebe' im Zusammenhang mit dem Engel aus dem Mund seines Bruders hörte. Aber seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war es Dean gar nicht klar, welche Gewichtung dieses Wort hatte und es gerade einfach so, als wäre es das Normalste auf der Welt, über seine Lippen gekommen war. Vielleicht war es ihm aber auch schlicht und ergreifend egal. Trotz seinem Einwand entfernte er sich von Sam und ließ ihn Jack rufen.
***
"Ich war überzeugt davon, dass Cas nur etwas Zeit bräuchte, um sich wieder an alles erinnern zu können." Jack saß neben Dean am Kartentisch und starrte verwirrt auf Dean’s leere Bierflasche. "Tja, das tut er aber nicht. Und jetzt liegt er ohnmächtig in meinem Bett." "Wieso liegt er -?" Dean winkte ab, legte seine Füße auf dem Tisch ab, überschlug sie an den Fesseln. "Die Frage ist: Gibt es etwas, dass das Hirn des Engels wieder ankurbeln?", mischte sich Sam ein, der Jack gegenüber saß. "Es gibt tatsächlich noch eine Möglichkeit. Eine Art Zauber. Allerdings fehlt uns hierfür eine wichtige Zutat." Dean nahm ruckartig die Füße vom Tisch und setzte sich gerade hin. "Was? Was ist es? Vielleicht kann man es mit irgendetwas ersetzen." "Das denke ich nicht, Dean. Es ist der Hauptteil des Zaubers." "Was ist es, Jack verdammt?!" Dean atmete tief durch. Er hatte kurz die Kontrolle verloren. Etwas, das zur Zeit immer öfter passierte. Dean fuhr sich gestresst über die geschlossenen Lider. "Sorry, Kleiner. Ich... Ich hätte dich nicht so angehen dürfen. Fuck, zur Zeit läuft irgendwie -" "Seine Gnade." Überrascht sahen die beiden Älteren den Blonden an. "Ihr bräuchtet Cas' Gnade, um sein Gedächtnis zurück zu holen." "Fuck!", zischte Sam. "Und da diese bei seiner Befreiung aus der Leere zurück geblieben ist -" Jack stutzte mitten im Satz, als Dean wortlos unter den Kragen seines Shirts fasste und an einer silbernen Kette zog. Daran befestigt hing ein kleines Fläschchen, welches blau leuchtete. Cas' Gnade!
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 15: F I F T E E N
Summary:
Jack muss eine Wand in Cas' Kopf errichten. Aber dahinter sperrt er nicht nur die Erinnerungen an die Leere.
Chapter Text
"Du hast sie... Aufgehoben?" Jack sah ihn überrascht an. "Aber wieso?" Etwas unbehaglich sah Dean zu Boden und ließ die Kette wieder unter seinem Shirt verschwinden. Irgendwie fühlte sich der Jäger plötzlich wie ein kleiner Junge, welcher gerade dabei erwischt wurde, wie er im Unterricht heimlich Liebesbriefe schrieb. Als hätte Dean Winchester jemals so etwas kitschiges gemacht. Natürlich nicht! "Uhm, keine Ahnung. Fühlte sich einfach nicht richtig an, sie als Spielball für die Leere zurückzulassen.", nuschelte er peinlich Berührt. Er räusperte sich und wechselte dann das Thema. "Also, wie geht der Zauber? Was brauchen wir alles dafür?" Dean wich dem Blick seines Bruders aus, der deutlich sagte 'Ich weiß genau, was Du hier machst und wir werden auf jeden Fall noch darüber sprechen'. "Nichts, was ihr nicht im Bunker habt."
Sam bedeutete ihm mit einem erhobenen Zeigefinger, einen Moment zu warten, bis er sich einen kleinen Block und einen Stift geschnappt hatte, um mitzuschreiben. "Okay, schieß los." "Ich glaube wirklich nicht, dass du mitschreiben musst, Sam. Außer die Gnade gibt es nämlich keine Zutaten. Alles andere muss Dean alleine machen." Verwirrt runzelten die beiden Jäger die Stirn. "Was muss Dean allein -?" "Jack,", unterbrach Dean seinen Bruder. "Wie funktioniert der Zauber?" "Es ist eine relativ vereinfachte Form des Erinnerungs-Zaubers. Angepasst auf übernatürliche Wesen. Sobald Cas seine Gnade wieder hat, sollte er sich wieder daran erinnern können, wer er ist." Sollte... Sehr beruhigend. "Und wie bekommt Cas sein Mojo wieder?" "Auf dem gleichen Weg, wie du ihm es entnommen hast, oder?", mischte sich Sam ein. Dean schluckte und er spürte, wie das Bier in seinem Magen rebellierte. Er hatte plötzlich das Bedürfnis, sich zu übergeben. Nein, er würde den Engel nicht noch einmal verletzen. Nie wieder! Doch bevor Dean panisch aus dem Raum rennen konnte, um sich die Seele aus dem Leib zu kotzen, unterbrach ihn Jack: "Nein, Engel inhalieren ihre Gnade selbständig." Erleichtert atmete Dean aus und versuchte seinen nervösen Magen wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen. Er erinnerte sich an Anna's Gnade. Müde fuhr er sich über seine geschlossenen Lider.
"Okay und was genau ist mein Part bei der ganzen Sache?", wand er sich an Jack. "Du musst bei ihm bleiben, wenn er seine Gnade zurück bekommt." Jack's Worte klangen traurig. Ganz so, als wäre es eine grausame Bürde, die er damit Dean auftragen würde. "Natürlich bleibe ich bei ihm." Und er würde nie wieder von der Seite des Engels weichen. Doch Jack schüttelte eilig den Kopf. Fast schon panisch. "Nein, du verstehst nicht. Seine fehlende Gnade wirkt wie eine Art Schutzschild. Eine Mauer, die all die schlechten Erinnerungen fernhält. Sobald Cas seine Gnade wieder hat, stürzen diese nahezu auf ihn ein." Jack war sichtlich aufgelöst und für einen kurzen Moment saß wieder der junge Nephilim neben Dean. Nicht Gott. Doch er fasste sich schnell wieder und fügte dann mit ruhiger Stimme hinzu: "Ich weiß nicht, ob er das in seinem Zustand überleben würde, Dean." Dean sah ihn einfach nur wortlos an. Er wirkte merkwürdig ruhig. Doch das war nur eine Maske. In seinem Inneren tobte ein heftiger Sturm. Zog und zerrte an der kleinen Pflanze, welche Dean noch vor ein paar Minuten mit Hoffnung genährt hatte. Verzweifelt schloss sie schützend ihre Blätter um die zarten Stängel. Doch sie war einfach zu schwach. Ohne Widerstand ging sie zu Boden. Begrub Dean's Hoffnung mit unter sich.
Sam rückte näher an seine Seite und die Hand auf seiner Schulter, ließ ihn letztendlich aufsehen. "Erinnerst du dich noch an die Wand, die der Tod in meinem Kopf errichtet hatte, nachdem er meine Seele aus der Hölle befreit hatte?" Oh ja, er erinnerte sich nur allzu sehr an die Zeit, in der sein Bruder, seelenlos war. Und es war eine Erinnerung, bei der Dean dankbar wäre, sie hinter einer Wand in seinem Kopf wegsperren zu können. Aber er verstand, worauf sein Bruder hinaus wollte. Trotzdem erlaubte er sich nicht, neuen Mut zu fassen. Stattdessen sah er Jack fragend an. "Wäre das möglich? Könntest du eine Wand in Cas' Kopf errichten und damit die Erinnerung an die Leere aus seinem Gedächtnis verbannen?" Jack sah auf die Tischplatte und schien einen Moment zu überlegen. "Das könnte ich."
Dean ließ erleichtert die Luft aus seinen Lungen entfliehen, von welcher er gar nicht gemerkt hatte, dass er sie überhaupt angehalten hatte. Würde jetzt doch noch alles gut werden? "Allerdings..." wurde er von Jack unterbrochen, während er gerade aufstehen wollte, um zu Cas in sein Zimmer zu eilen. Verwirrt runzelte er die Stirn. "Was allerdings?" Jack zögerte. "Jack, raus damit!" "Es wären nicht nur die Erinnerungen an die Folter, welche ich hinter der Wand wegsperren müsste." Dean verstand nicht recht. War es nicht die Erinnerung an die Leere, welche Cas töten würde? "Was noch, Jack?" Der Jäger traute sich fast nicht zu fragen. Hatte Angst davor, was Jack's Antwort darauf sein würde.
"Cas war aus einem bestimmten Grund in der Leere." Dean nickte und Jack verstand, dass der Jäger das bereits wusste. Nur Sam legte verwirrt die Stirn in Falten, sagte aber nichts. "Es gab etwas, was die Leere heraufbeschworen hatte." Jack's nächste Worte, hätte Dean eigentlich die Röte ins Gesicht treiben müssen. Wenn man bedachte, dass dies Informationen waren, die er bis jetzt erfolgreich seinem Bruder verschwiegen hatte. "Seine Gefühle zu dir, Dean." Doch stattdessen fühlte er nur eine unglaubliche angenehme Wärme in ihm aufsteigen. Auch wenn sich diese binnen des Bruchteils einer Sekunde in beißende Kälte verwandelte.
"Ich müsste seine Gefühle für dich ebenfalls wegsperren."
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 16: S I X T E E N
Summary:
Dean ist verzweifelt.
Chapter Text
Dean gefror das Blut in den Adern, während er Jack einfach nur stumm ansah. Mit seltsam ruhiger Stimme wand er sich wieder an Jack: "Was bedeutet das? Erinnert er sich dann weiterhin nicht mehr an uns?" "Er weiß, wer er ist und er kann sich auch an euch erinnern. Alle Erinnerungen an die vergangenen Jahre sind wieder Teil seines Gedächtnisses. Allerdings fehlen ihm die Gefühle für dich, Dean. Er fühlt dann das gleiche wie für Sam." Dean biss sich auf die Unterlippe. Eine dumme Angewohnheit, um seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Doch zu seiner Verwunderung fühlte er nichts. Rein gar nichts. Noch nicht einmal Wut. Oder Trauer. Wobei er das noch nicht einmal fühlen sollte. Er sollte sich darüber freuen, dass der Engel sein Gedächtnis wieder erlangen würde. Verdammt, Winchester! Was ist nur los mit dir? Der Jäger biss sich stärker auf die Unterlippe, bis er Blut schmeckte. Aber auch diesen Schmerz fühlte er nicht. Wortlos stand er auf. Das Gesicht zu einer gefühlskalten Miene verzogen. Eine undurchdringliche Maske, welche er sich um sein Gesicht geschnallt hatte. Sie saß so fest, dass Dean es sich beinahe selbst glaubte. "Okay, dann mal los." "Dean, ich möchte, dass du verstehst, was das heißt. Er wird sich nicht an die Liebe zu dir erinnern. Aber er wird nicht fühlen, dass ihm etwas fehlt." Wenn Jack ihn mit Letzterem irgendwie beruhigen wollte, machte er gerade einen verdammt schlechten Job. Sollte er sich dadurch irgendwie besser fühlen? Zu wissen, dass die Gefühle zu dem Jäger anscheinend so schwach waren, dass man die ganz leicht hinter einer Wand wegsperren konnte. Ohne das geringste Anzeichen, dass sie jemals existiert hatten. Trotzdem sagte Dean nichts dazu. Womöglich war es sogar besser so. Er war Gift für den Engel. All die Male, in denen Cas bereits gestorben war, war er der Grund dafür gewesen. Du hast ihn getötet. Und er würde ihn wieder töten, wenn er die Nähe des Engel zulassen würde. Wenn er die Liebe des Engel zulassen würde.
Wortlos trat er in sein Zimmer ein. Dicht gefolgt von Sam und Jack. Castiel lag noch immer auf seinem Rücken auf dem Doppelbett. Die Augen weiterhin geschlossen. Dean schluckte schwer und krabbelte dann zu ihm ins Bett. Kniete vor ihm. Bring es hinter dich, Winchester! Mit zitternden Fingern holte er erneut die Silberkette unter seinem Shirt hervor. Zog das Band über seinen Kopf. Mit einem letzten Blick auf Sam und Jack, welche ihn fast schon aufmunternd von der Tür aus beobachteten, öffnete er das kleine Fläschchen und beobachtete fasziniert, wie das funkelnde Blau seinen Weg zum Mund des Engels bahnte. Ohne länger darüber nachzudenken und wie fremdgesteuert, schob er Cas eine Hand unter den Kopf. Überstreckte damit seinen Hals etwas und sorgte dafür, dass sich der Mund des Schwarzhaarigen einen Spalt öffnete, um die Gnade hineinzulassen. Es kam Dean wie eine halbe Ewigkeit vor, bis der Gnadententakel vollständig zwischen Cas' Lippen verschwunden war. Jack trat neben das Bett und legte Castiel eine goldglühende Handfläche auf die Stirn. "Es wird ein paar Stunden dauern, bis er wieder aufwacht. Bleib bei ihm." Dean nickte und entzog sich dann vorsichtig Cas. Seine Augen lagen auf dem entspannten Gesicht des Engels. So bekam er nicht mit, wie sein Bruder und Gott leise den Raum verließen und ihn damit allein mit dem Engel und seinen Gedanken lassen.
Mit einem leisen Seufzen legte er sich eng neben Cas unter die Decke und legte ihm einen Arm um die Taille. Das war definitiv etwas, was er mit seinem Bruder auch machen würde, wenn dieser ohnmächtig wäre. Naja, bis auf den letzten Part. Vorsichtig drückte er den Engel eng an sich. Legte seinen Kopf in die Beuge zwischen Hals und Schulter und drückte seine Nase regelrecht platt an Cas' Haut. Der Jäger erlaubte sich den unverwechselbaren Duft seines Engels in sich aufzunehmen. Nach Regen, Honig und.... Zuhause. Denn das war es, was Cas für ihn war: Sein Zuhause. Und er würde das für nichts auf dieser Welt zerstören. Auch wenn das bedeutete, dass er seine Gefühle für ihn an die kurze Leine nehmen müsste.
Hatte Cas sich so die ganzen Jahre über gefühlt? Als er gedacht hatte, dass seine Gefühle nicht erwidert wurden. Dabei hatte Dean genau das gleiche gedacht. Auch der Jäger hatte die Angst gehabt, dass Cas nicht das gleiche für ihn fühlen würde. Wieso sollte er auch? Ein Engel. Das reinste Wesen, das Dean je gesehen hatte. Ein Soldat des Himmels. Und dieser sollte Dean Winchester lieben? Ihn, der fast vierzig Jahre in der Hölle verbracht und do viele Seelen gefoltert hatte, dass er sie irgendwann nicht mehr zählen konnte. Und ein Teil von ihm dachte so noch immer. Er hatte die Liebe des Engels nicht verdient. Und das würde er auch niemals.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 17: S E V E N T E E N
Summary:
Castiel träumt von der Leere.
Chapter Text
"H... Hallo?" Castiel war umgeben von absoluter Dunkelheit. "Ist... Ist da jemand?" Er wusste nicht wo er war, geschweige denn wie er hier her gekommen sein sollte. Er wusste nur, dass er so schnell wie möglich hier raus wollte. Ein weit entfernte Rauschen, fast schon ein Schaben drang an seinen Gehörgang. "Hallo? Bitte! Ich weiß nicht wo ich bin oder wie ich hier wieder raus komme. Bitte, ich brauche Hilfe." Das Rauschen kam näher und plötzlich spürte Cas ein Windstoß an ihn vorbeibrausen, welcher das Echo eines Lachens mit sich zog. Nein, er konnte nicht sagen, dass es ein Echo war. Denn das würde bedeuten, dass der Laut von irgendetwas abprallen müsste. Aber da gab es nichts. Um Cas gab es nichts als... Nichts. Absolut gar nichts. Der Engel wurde panisch und seine Schritte beschleunigten sich. Suchend sah er sich in der Schwärze um. Wie war er nur hierher gelangt? Wo waren Dean und Sam? Wie ging es Jack? Und warum war es hier drin nur so schrecklichch kalt? Er war ein Engel. Er sollte nicht frieren. Und wo war das verdammte Licht hin? Das Letzte, an was er sich erinnern konnte, war, dass er mit Dean im Verließ des Bunkers war und gerade eine Sigile an der Tür anbrachte, um den Tod von dem Jäger fernzuhalten. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass er dem Winchester etwas Wichtiges sagen wollte. Etwas, was er jahrelang im hintersten Teil seines Herzens versteckt hatte. Aber der Engel wusste einfach nicht was. Er müsste nur die Hand ausstrecken... Nur noch ein kleines Stückchen... "Ahhh!" Ein stechender Schmerz durchfuhr sein Gehirn und Zwang ihn zu Boden. Cas presste verzweifelt die Handflächen gegen seine Schlefe. Versuchte irgendwie, den Druck in seinem Kopf auszugleichen. Vergebens. Es fühlte sich so an, als würde jeden Moment sein Kopf explodieren. Eiskalte Hände griffen nach ihm. Zerrten an seiner Kleidung und versuchten ihn immer weiter in die Dunkelheit zu ziehen. Und Cas war kurz davor, sich ihnen hinzugeben. Wollte einfach nur, dass der unbeschreibliche Schmerz in seinem Kopf aufhörte.
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"Cas? Cas!" Ein schmerzverzerrtes Keuchen zwang Dean dazu, seine Augen zu öffnen. Er musste wohl, eng an Castiel gepresst, eingeschlafen sein. Alarmiert setzte er sich auf. Schüttelte den Engel an den Schultern. "Cas, Buddy! Wach auf. Es ist nur ein Traum. Höst du? Du bist in Sicherheit." Cas Brust hob und senkte sich hektisch. Ein weiteres Keuchen entwich seinen halbgeöffneten Lippen und die Hände um den Laken ballen sich zu Fäusten. Zerrten so sehr, dass Dean für einen Moment befürchtete, der Stoff würde reißen. Vorsichtig umschloss er die Hand, die ihm am nächsten war, mit seiner und öffnete sie. Er schloss kurz die Augen. Tränen brannten hinter seinen Lidern. Baten darum, endlich über seine Wangen fließen zu können. Doch Dean würde jetzt stark sein. Für Cas. Der Jäger spürte, wie sich der Engel etwas entspannte und als er seine Augen wieder öffnete sah er, dass sich auch seine Atmung wieder beruhigt hatte. "Cas, bitte. Komm zu mir zurück!"
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Eine angenehme Wärme breitete sich von seinem Herzen in seinem ganzen Körper aus und verbrannte förmlich den Schmerz aus seinem Gehirn. Noch einige Momente blieb er auf dem Rücken auf dem Boden liegen. Versuchte seine hektische Atmung wieder zu normalisieren. "Cas, bitte. Komm zu mir zurück!" Eine allzu bekannte Stimme drang an sein Ohr. Füllte sein Innerstes mit Sehnsüchten, von denen er gar nicht wusste, dass er sie hatte. "Dean?", flüsterte er heißer und stand auf. Das angenehm warme Gefühl breitete sich weiter in ihm aus. Sprühte Funken. Und entfachte ein Feuer. Hungrig züngelten die Flammen. Verbrannten alles in ihrer Nähe und zwangen den Engel hart auf seine Knie. Cas schrie schmerzgepeinigt auf, als das Feuer seine Nerven erreichte. "Deeean!"
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"Nein, nein, nein! Jack!" Verzweifelt rief Dean nach dem Jüngeren. Was war hier nur los? Cas' Griff um seine Hand verstärkte sich. Es tat weh. Aber Dean dachte gar nicht erst daran, loszulassen. Er würde den Engel jetzt nicht allein lassen. "Cas, Buddy. Es ist alles gut. Ich bin hier. Ich lass dich nicht allein. Nie wieder." Cas warf seinen Kopf zur Seite und schrie auf. "Cas, bitte." Eine Träne schaffte den Sprung von seinem unteren Wimpernkranz auf seine Wange. "Jack!" Mit einem ohrenbetäubenden Laut, der einem Donner glich, wurde die Tür aufgerissen und Jack eilte an Cas' Seite. Er legte ihm eine Hand auf die Stirn und Dean beobachtete, wie sich feine, goldschimmernde Adern auf den Schlefen des Blonden abzeichneten, welche bis zu seinen weit aufgerissenen Augen reichten. "Du musst gehen.", flüsterte Jack, ohne die Hand von Castiel zu nehmen. Verwirrt stutzte Dean. "Was? Wieso? Du wolltest doch, dass ich -" "Geh, Dean! Ich habe jetzt keine Zeit für Erklärungen." Seine Stimme war harsch. Ließ keine Widerworte zu. Trotzdem blitzte Panik durch seine Sätze hindurch. Widerwillig ließ der Jäger Cas' Hand los und stand vom Bett auf. Im Türrahmen stoppte er und sah noch einmal auf den sich windenden Engel. "Geh, Dean! Er stirbt sonst." Dean verstand nicht recht und es war ihm überhaupt nicht recht zu gehen. Er wusste zwar, dass Cas bei Jack in Sicherheit war. Aber er hatte dem Engel versprochen, ihn nie wieder allein zu lassen. Aber Jack's letzter Satz brachte ihn schließlich zum eiligen Verlassen des Zimmers. Was war hier nur los? War er etwa Schuld am Zustand des Engels?
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 18: E I G H T E E N
Summary:
Dean ertränkt seine Verzweiflung in Alkohol.
Chapter Text
Jack fand Dean und Sam in der Küche. Eine halbgeleerte Bierflasche stand vor dem älteren Jäger, welcher sich mit der Hand müde über die etwas geschwollenen Augen fuhr. Als er die Präsenz des Blonden bemerkte, schnellte sein Kopf zur Tür.
"Wie geht es ihm?" Jack blieb im Türrahmen stehen. "Den Umständen entsprechend. Er ist kurz aufgewacht, schläft jetzt aber wieder." Dean atmete erleichtert aus. "Gott sei Dank... Im wahrsten Sinne des Wortes." Auch Sam war sichtlich erleichtert. "Danke Jack." Der Jüngere nickte und wollte sich gerade zum Gehen abwenden. Doch Dean hielt ihn mit seiner Frage davon ab. "Was war los mit ihm, Jack? Hatte er... Alpträume? Von der Leere?" Jack biss sich auf die Unterlippe und sah zu Boden.
"Ich schätze so könnte man es nennen. Aber das war nicht der Auslöser für die... Anfälle." Verwirrt sahen Sam und Dean ihn an. Jack atmete tief durch und sah dann zu Dean. "Du weißt, dass ich nicht nur die Erinnerungen an die Leere weggesperrt habe, sondern auch seine Gefühle zu dir." Dean nickte. "Du meintest, dass du sie wegsperren musst, da sie der Auslöser dafür waren, dass die Leere ihn geholt hatte. Wenn er so weiterhin für mich fühlen würde, könnte er sich auch wieder an die Leere erinnern. Ein Kreislauf." Jack nickte. "Allerdings hatte ich nicht gedacht, dass seine Gefühle für dich so... Stark sein würden." Dean schluckte. Was wollte Jack ihm damit sagen? "Die Wand ist zu schwach. Sie bröckelt. Sie wird nicht lang halten, wenn das wieder passiert." "Was wieder passiert, Jack? Was möchtest du uns damit sagen?" Dean’s Stimme war merkwürdig ruhig. "Diese... Anfälle, die er gerade hatte... Genau das passiert wenn er sich erinnert." "Erinnert an was? An die Leere", fragte Sam. Der Blonde atmete tief durch und schüttelte den Kopf.
"An die Liebe zu dir, Dean. Die Gefühle. Sie klopfen gegen die Wand. Kratzen am porösen Beton. Als ich ihn gerade geheilt habe, war die Mauer bereits fast komplett eingestürzt. Nur noch das Gerüst stand. In seinem Kopf befand er sich wieder in der Folter der Leere. Und er war kurz vor dem Aufgeben. Ein paar Minuten später und ich hätte ihn nicht mehr retten können." Dean schluckte. "Wann kann ich zu ihm?" Er musste ihn sehen. Sich selbst vom Zustand des Engels ein Bild machen. Umso mehr schockierten ihn Jack's nächste Worte. "Ich fürchte gar nicht." "W... Was soll das heißen?", fragte Dean verwirrt, "Will er mich nicht sehen?" Für den Älteren Winchester würde die Welt zusammenbrechen, wenn Jack das bejahen würde. Hätte er doch da schon gewusst, dass seine Welt bereits vor ihm in Scherben lag.
"Das ist es nicht. Als er wach war, war seine erste Frage, wo du bist. Und genau das ist das Problem." "Wieso ist das das Problem?", mischte sich Sam ein. Jack atmete tief durch. Man sah ihm an, dass seine nächsten Worte, ihm einiges abverlangten.
"Die Nähe zu dir, Dean, deine Berührungen, bringen die Wand zu Fall." Dean erstarrte. Sein Herzschlag setzte aus und eigentlich wäre er froh gewesen, wenn sein Herz nie wieder seinen Rhythmus aufgenommen hätte. Er war Schuld am Zustand des Engels. Er ganz allein. "Hat... Hat er Schmerzen, wenn -" Die Stimme des Jägers war brüchig. Ausgefranzt an den Enden. Verzweiflung sickerte durch. "Es tut weh. Stell dir vor, jemand formt eine Faust um dein Hirn und drückt langsam zu. Ungefähr solche Schmerzen."
Dean schluckte. Er richtete seinen Blick auf die halbleere Bierflasche vor sich und bemerkte wie seine Sicht verschwamm. Aber nicht durch den Alkohol, der durch seine Blutlaufbahn floß. Sondern durch die vielen ungeweinten Tränen in seinen Augen. Seine Hände lagen verkrampft in seinem Schoß und er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er zusammenbrach. Aber war er das nicht schon, seit dem Moment, als Cas ihm seine Liebe gestanden hatte? Gebrochen?
Mit zitternden Knien stand er auf. Der Stuhl schabte unangenehm auf dem harten Steinboden des Bunkers, als er zurück geschoben wurde. Er schluckte erneut. Versuchte krampfhaft, die Faust um seinen Hals zu lösen, welche ihm die Luft zum Atmen nahm. Dean flüsterte heißer mehr zu sich selbst: "Ich kann das nicht mehr." Mit diesen Worten stürmte er förmlich aus der Küche den Flur entlang. Sein Herz klopfte wie verrückt in seiner Brust. Versuchte ihn krampfhaft zu seinem Zimmer zu ziehen, um Cas nahe sein zu können. Doch er schaffte es mit all seiner Kraft, seine Beine in Richtung Cas' Zimmer zu ziehen. Dort angekommen sperrte er die Tür hinter sich zu. Es war fast schon lächerlich, das kleine Zimmer mit dem Einzelbett 'Cas' Zimmer' zu nennen. Schließlich hatte es der Engel fast nie benutzt. Er war ein übernatürliches Wesen. Er musste nicht schlafen. Oder sonstige typisch menschliche Sachen machen. Aber irgendwie hatte es sich damals richtig angefühlt, Castiel sein eigenes Zimmer zu geben. Eine Art Zuhause, das ihm allein gehörte. In welchem er sicher war. Wieso hast du ihm ausgerechnet dieses Zimmer gegeben, welches nur zwei Türen von deinem entfernt ist? Du wolltest ihn in deiner Nähe haben. Das stimmte. Am liebsten hättest du ihm doch seine Flügel gestutzt und ihn an die kurze Leine genommen, damit er dich nie wieder verlassen kann. Aber Dean hatte nur so gehandelt, um den Engel in Sicherheit zu wissen. Sicherheit? Niemand ist in deiner Nähe in Sicherheit, Winchester. Dean schluckte. Er war Gift. Verpestete die Luft um ihn herum mit Schmerz und Tod.
Tränen liefen über seine Wangen, während seine Knie den harten Steinboden berührten und er einfach sitzen blieb. Zwischen all den Scherben, was einst sein Herz war.
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Dean wusste nicht, wie lange er bereits auf Cas' Bett lag. Stunden? Tage? Oder waren es vielleicht erst Minuten? Irgendwann zwischen seiner Flucht aus der Küche und seinem Zusammenbruch auf dem Boden, hatte er sich einen Vorrat an Alkohol angeschafft, um seinen Schmerz darin zu ertränken. Und es half. Bereits nach der ersten Flasche Scotch fühlte er nichts mehr.
"Weeeihhst du was, Cas?", lallte er. Er wusste nicht wann er angefangen hatte, mit Cas zu sprechen. Nüchtern hätte er sich das wahrscheinlich auch nie getraut. Aber das berauschende Gefühl des Alkohols auf seiner Zunge und die Tatsache, dass Castiel zwei Zimmer weiter vermutlich noch immer schlief und die Entfernung zu groß war, um etwas hören zu können, ließ ihn lockerer werden. "A... Als ich diihch zum... Ersten Mal gesehen habe, da... Dachte ich nuuuhr: Was... Was für ein Freak. Ein ab... So... Lu... Ter Freak. Ich wollte diihr uuuuunbedingt den Stock aus dem Arsch ziehen. Hmh, nein, iiich glaube, du hattest einen ganzen, verfickten Tannenbaum im Arsch." Er lachte und schwenkte die karamellfarbene Flüssigkeit in der eckigen Flasche. "Und diese unglaublich tiiihefe Stimme." Er räusperte sich und senkte seine Stimme um zwei Oktaven. Sie war etwas kratzig vom scharfen Alkohol und der ungewohnten Tiefe. "Ich bin der jenige, der dich an deiner Schulter gepackt und aus der Verdammnis gezogen hat."
Er setzte erneut den Flaschenhals an seine Lippen an und ließ die Flüssigkeit in seinen Mund fließen. Dann ließ er die leere Flasche einfach auf den Laken zwischen seinen Beinen liegen und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. " D... Der grööhßte Fehler, den du je... mals machen konntest. Meiihne Rettung hat dich deihn Leehben gekostet." Er schluckte. Seine Lider hingen auf halbmast. "Hättest duh mich nurh mal in der Ver... Dammnis verrecken lahssen."
In dem Moment, in dem dieser Gedanke in seinem Kopf schwebte und er dort auf der beigen Tagesdecke saß, traf Dean eine schnelle Entscheidung, dass dies eine ausgezeichnete Zeit wäre, um eine neue Flasche Jack Daniels zu öffnen.
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Dean verließ nur dann das Zimmer, wenn sein Vorrat ausging. Es grenzte fast schon an ein Wunder, dass der Jäger noch immer aufrecht stehen konnte und er noch nicht mit einer Alkoholvergiftung im Koma lag. Vielleicht provozierte er es aber auch mit Absicht. Sehnte sich nach der erlösenden Schwärze. Sam hatte ihn das erste Mal, als er das Zimmer verlassen hatte, auf die vielen, leeren Flaschen angesprochen. Doch ein eiskalter Blick seitens seines großen Bruders hatte ihn zum Schweigen gebracht. Trotzdem stieg Dean daraufhin auf Bier um.
Und wenn Sam ihn später fragen würde, wenn er wieder ein Sixpack Bier aus der Küche entführte, wie es ihm ging, würde Dean sich die meiste Zeit in Schweigen hüllen und nur einen halblallenden Satz rausbekommen:
'Keine Ahnung, ich kann mich nicht erinnern.'
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 19: N I N E T E E N
Summary:
Dean verfällt dem kleinen Dämon in seinem Kopf.
Notes:
Warnings:
Dark
Language
Heavy angst
Alcohol
Aggression
Hallucinations
Self harm
Suicide
(See the end of the chapter for more notes.)
Chapter Text
Die Welt zerfiel langsam um Dean herum und ließ ihn keuchend in der Asche zurück. Die Brust des Jägers fühlte sich so an, als hätte man ein ganzes, verdammtes Klavier auf seine Rippen fallen gelassen. Jeder Atemzug schmerzte und am liebsten hätte er ganz damit aufgehört, Luft zu holen. Es wäre so viel einfacher.
Der Alkohol in seinem Blut hatte schon lang seine Wirkung verloren und Dean war der Vorrat ausgegangen. Er war allein mit seinen Gefühlen.
Der Jäger schluckte. Einmal, zweimal. Versuchte krampfhaft, die Faust um seinen Hals zu lösen. Er wollte endlich aufwachen. Doch um aufzuwachen, hätte er sich in einem Traum befinden müssen. Und das war er nicht. Das hier war die verfickte Realität. Sein Blick fiel auf seine zitternden Hände, welche verkrampft in seinem Schoß lagen. Wenn Dean die Augen nur weit genug zusammenkniff, konnte er das Blut auf ihnen sehen. Das der vielen, welche wegen ihm gestorben waren. Inklusive Cas'. Du hättest ihn gehen lassen sollen, solange du noch die Möglichkeit dazu hattest. Aber nein. Egoistisch wie du bist, hast du mal wieder alles nur noch schlimmer gemacht. Wegen dir muss Castiel nun solche Schmerzen -. "Halt endlich die Fresse!" Mit einem ohrenbetäubenden Klirren zerbarste die Bierflasche an der gegenüberliegenden Wand des Bettes. Doch damit nicht genug.
Mit einer schnellen Bewegung stand er vom Bett auf. Strauchelte kurz, als er den Restalkohol in seinem Körper spürte. Ist dir schonmal aufgefallen, dass dich jeder verlässt? Die Stimme in seinem Kopf nahm einen höhnischen Ton an. Mommy, Daddy. Sogar Sam. Hast du dich nie gefragt warum? "Sei endlich still!" Die nächste Bierflasche fand ihr Ende an der Wand. Vielleicht liegt es gar nicht an ihnen. Vielleicht liegt es viel eher an dir selbst. "Sei verdammt noch mal endlich ruhig!" Dean packte den Rahmen des Wandregals, riss es aus seiner Verankerung und warf es mit einem lauten Knall zu Boden. Die einzelnen Bücher und sonstige Gegenstände fielen zu Boden. Und nun auch Cas. Wie viele Milliarden von Jahren konnte er ruhig leben, bevor er dich traf? Bevor er dich aus der Hölle befreite, war er ein guter Soldat. Hatte seine eigene, kleine Engelsarmee. Er kannte das Wort Schmerz noch nicht einmal. Doch seit dem Moment als er dich zum ersten Mal sah, bestand sein Leben nur noch aus diesem Gefühl. "Fresse!" Die kleine Kommode neben dem Bett leistete als nächstes dem Regal auf dem Boden Gesellschaft. Das dunkle Holz zerbrach, als es auf dem harten Steinboden aufschlug. Denn das ist alles, aus was du bestehst. Schmerz und Wut. Und du steckst dein Umfeld damit an. Frisst dich wie Krebs tief in ihre Körper und lässt sie langsam und qualvoll verrecken.
Wutentbrannt schnaubend sah Dean sich in dem nun völlig verwüsteten Zimmer um. Bis sein Blick an dem kleinen Wandspiegel neben der Tür hängen blieb, aus welchem ihm der Täufel selbst entgegen blickte. Das Gesicht zu einer hässlich grinsenden Fratze verzogen. Wie oft ist Castiel bereits schon wegen dir gestorben? Hast du dich nie gefragt, ob er überhaupt jemals zu dir zurück kommen wollte? Vielleicht wäre er viel lieber tot geblieben, als sein Leben weiter mit dir zu verbringen. Wusste er doch, dass es nicht lange dauern würde, bis du ihn wieder töten würdest. Mit zwei großen Schritten war er am Spiegel angekommen, aus welchem ihn immer noch unverändert die hässliche Fratze angrinste. Dean hob die Faust und ließ sie gegen das Glas schnellen. Der Spiegel sprang. Denn das ist es was du tust. Du tötest die Menschen, von denen du behauptest, sie zu lieben. Immer wieder schlug er auf sein Spiegelbild ein. Glassplitter steckten bereits in seinen Knöcheln und erste Blutstropfen färbten das weiße Keramik des Waschbecken darunter, rot. Was für eine gewaltige Lüge. Denn wenn du das wirklich tun würdest, würdest du endlich deinem erbärmlichen Leben selbst ein Ende setzen.
Dean ließ die Hand sinken. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben, als ihn diese Erkenntnis traf. Das war der einzige Ausweg. Sam, Cas. Sogar Jack. Sie alle wären viel besser dran ohne dich. Er wand sich von den Resten des zerbrochenen Spiegels ab, lehnte sich gegen die Wand daneben und sank langsam an ihr zu Boden. Der Jäger hatte keine Ahnung ab welchem Moment er angefangen hatte zu weinen, aber auch als er es bemerkte, unternahm er nichts gegen die Tränen, die über seine Wangen flossen. Verzweifelt ließ er seinen Kopf gegen das kalte Gestein der Wand hinter sich fallen. Tu es endlich. Das bist du ihnen schuldig. All die Jahre und du hast ihnen nichts als Schmerz und Wut gebracht. Dean hob seinen Kopf an und ließ ihn erneut gegen die Mauer hinter sich fallen. Hart. Genoss den Schmerz, der ihn durchfuhr, als sein Hinterkopf auf die massive Wand traf. Irgendwie erinnerte er ihn daran, dass er doch noch lebte. Er erinnerte ihn an seine Gefühle zu Cas, welche ihn die ganze Zeit zum Weiterleben überredet hatten. Jetzt, da er wusste, dass diese Gefühle nie wieder erwidert werden würden, gab es nichts mehr, was ihn am Leben hielt. Wieder donnerte sein Kopf gegen die Wand. Überall wo du bist, überall wohin du gehst, folgt dir der Tod mit. Wie ein Haufen Dreck, welcher von Fliegen nur so umzingelt wird. Du verpestest die Luft um dich herum. Erneut schlug Dean’s Kopf gegen die harte Mauer. Er spürte, wie seine Kopfhaut aufplatzte. Du bist eine Schande. Eine Bürde, die deiner Umgebung auferlegt wurde. Und jetzt ist deine Chance, sie davon zu befreien.
Der Jäger schlug seinen Kopf härter gegen das Gestein. Der Schmerz war überwältigend. Doch er hieß ihn mit offenen Armen willkommen. Denn anders, als der Schmerz in seinem Herzen, hatte er über diesen die Kontrolle. Er selbst bestimmte, wie stark das Gefühl sein sollte. Und im Moment wünschte er sich nichts sehnlicher, als endlich in das erlösende Schwarz geleitet zu werden. Dean’s Sicht verschwamm bereits, was aber auch an den vielen Tränen liegen konnte, welche sich auf seiner Netzhaut eingebrannt hatten. Und nun auch Castiel. Wie viele Beweise brauchst du noch, dass du nichts als Schmerzen bedeutest? Verschwinde endlich! Cas wird erleichtert sein, wenn er aufwacht und sieht, dass du gegangen bist. Nach all den Jahren hat er endlich die Möglichkeit, zu leben. Und nicht nur zu überleben, bis du ihn erneut tötest. Mit einem heißerem Aufschrei ließ Dean ein letztes Mal seinen Hinterkopf gegen die harte Wand fallen, ehe sein Kinn auf seine Brust sank und seine Sicht ins Leere ging.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 20: T W E N T Y
Summary:
Sam und Dean führen ein klärendes Gespräch.
Chapter Text
Mit einem ohrenbetäubenden Laut, einem Donner gleich, ließ Sam die Axt auf die massive Holztür brausen. "Dean? Dean! Mach die verdammte Tür auf!" Verzweifelt holte er erneut aus. Die Tür ächzte und stöhnte unter den Schlägen des jüngeren Winchester. Er hatte sich gerade von Jack verabschiedet und wollte eigentlich nach einem neuen Fall suchen, als er ein lautes Krachen vernahm. Doch auch nach mehrmaligem Klopfen blieb die Tür verschlossen.
Sam hörte seinen Bruder auf der anderen Seite gequält aufschreien. Dann war da nichts mehr. Kein Laut drang durch das halbzerstörte Holz. "Nein, nein, nein! Dean!" Mit zwei weiteren kräftigen Hieben war das Loch groß genug, um hindurchfassen zu können und die Tür von innen zu öffnen.
"Dean!" Panisch rannte der jüngere Jäger an die Seite seines Bruders. Schüttelte verzweifelt seine Schulter. Doch egal was er auch tat, der Ältere rührte sich nicht. "Nein, Dean! Fuck! Lass mich jetzt hier nicht allein." Er drückte Dean an seine Brust während seine Hand über seinen Hinterkopf fuhr. Auf der Suche nach Verletzungen. Sam holte zittrig Luft, als seine Finger eine klebrige Substanz ertasteten. Als er seine Hand wegzog, war diese blutrot. Das erklärte dann also die blutverschmierte Wand, gegen die der Jäger lehnte. "Verdammt Dean! Was hast du dir nur dabei gedacht? Jack! Hörst du mich?" Ein vertrautes Wush ertönte. Dann hatte der Blonde auch schon seine Hand auf die Stirn des älteren Winchesters gelegt und heilte ihn. "Gönne ihm ein paar Stunden Ruhe." Sam atmete erleichtert aus. "Danke, Jack." Er nickte und war dann auch schon wieder verschwunden.
Sam blieb noch ein paar Minuten auf dem Boden sitzen. Hielt seinen Bruder fest in seinen Armen. Erst jetzt nahm er das zerstörte Zimmer wahr, in welchem er sich befand. Der Boden war übersät mit Glasscherben und Büchern. Das Wandregal lag umgeworfen halb auf dem Bett. In der hintersten Ecke des Zimmers befand sich ein Haufen Altholz, was wohl früher die kleine Kommode darstellen sollte. "Fuck, Dean! Erinnere mich daran, dass ich dir wirklich niemals über den Weg laufen möchte, wenn du wütend bist." Sam lachte leise.
Der Jüngere war innerlich zerrissen. Zum einen war er sichtlich erleichtert, dass Jack Schlimmeres verhindern konnte. Andererseits wusste er aber auch, dass er, sobald Dean wieder wach war, mit ihm über das ganze reden müsste. Und genau vor diesem Gespräch fürchtete er sich. Sein Blick fiel wieder auf die blutverschmierte Wand. War das... Konnte das... Nein! Hatte Dean etwa versucht, sich das Leben zu nehmen? "Oh, Dean." Sam sah wieder zu seinem Bruder, als dieser sich etwas wand, aber seine Augen weiterhin geschlossen hielt. Der einst so starke Jäger, lag gebrochen in seinen Armen. "Verdammt, ich hätte dich niemals so lange allein lassen dürfen. Das ist alles meine Schuld." Vielleicht hätte Sam das ganze verhindern können, wenn er den Älteren gestern vom Verlassen der Küche abgehalten hätte. Er wusste es nicht.
Vorsichtig stand er auf und schaffte es sogar, seinen Bruder ins Bett zu legen. Auf die Seite, auf der nicht das halbzerstörte Regal lag. Dann hielt er sich an Jack's Vorschlag und verließ das Zimmer.
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Dean erwachte nach weniger Zeit wieder. Er brauchte ein paar Momente, um zu erkennen, wo er sich befand. Seine Augen nahmen das Ausmaß der Verwüstung wahr, welches um ihn herum herrschte. "Fuck! War ich das etwa?" Natürlich warst du das, Winchester. Wen sonst kennst du mit Aggressionsproblemen? Und da war sie wieder. Die Stimme in seinem Kopf. Der kleine Dämon, der ihn schon sein Leben lang begleitete. Dean stöhnte genervt auf. Das hatte ihm noch gefehlt. Langsam setzte er sich auf und erwartete, dass ihn nun ein stechender Schmerz durchfahren würde. Als dieser ausblieb griff er sich verwundert an den Hinterkopf. Doch die Platzwunde war verschwunden. "Was -?" Was für ein Idiot. Noch nicht einmal richtig sterben kannst du. Dean schluckte. Hatte Jack ihn etwa...? Das bedeutete, dass Sam ihn so gesehen hatte. Nein! Eine plötzliche Übelkeit, die in ihm aufstieg, ließ ihn hektisch aus dem Bett aufstehen und zum Waschbecken hetzen. Sein Körper krampfte, während er sich buchstäblich die Seele aus dem Leib kotzte. Wie ekelhaft bist du eigentlich? Wieso verreckst -? "Dean!" Sam unterbrach die Stimme in seinem Kopf und half seinem Bruder, sich auf den Bettrand zu setzen. Der Ältere fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund und nahm das Glas, welches ihm Sam anbot, dankend an. Er leerte es in einem Zug. "Geht's wieder?" fragte er dann, während er das Glas auf den Boden stellte. Dean nickte. Allerdings stieg die nächste Welle Übelkeit in ihm auf, bei dem Gedanken, dass er nun um ein Gespräch mit seinem Bruder nicht drumherum kommen würde. Sam wird nun endlich merken, wie kaputt du doch bist. Aber weißt du was? Es interessiert niemanden.
"Jack hat dich geheilt." Sam's Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. "Also die Platzwunde und deine Fast-Alkoholvergiftung." Dean schluckte und knetete seine Hand. Eine dumme Angewohnheit, wenn ihm etwas unangenehm war. Aber wie das nun mal mit Angewohnheiten ist, man bekommt sie nur schwer wieder los. Sam klopfte ihm brüderlich auf die Schulter und schmunzelte." Man, ich glaube du hast dein gesamtes Blut in Alkohol verwandelt. Ich wette mit dir, wenn ich dich angezapft hätte, hätte ich die ganzen leeren Flaschen wieder füllen können." Dean musste nun auch leise lachen.
"Wie geht es Cas? Ist er aufgewacht?" "Noch nicht. Aber es geht ihm gut. Mach dir keine Sorgen." Dean schluckte. Sam war lustig. Keine Sorgen machen. Am liebsten hätte er ihn angeschrieben. Ihn gefragt, ob er ihn denn gar nicht kannte. 'Sorgen machen' war Dean's zweiter Vorname. Doch stattdessen atmete er tief durch. Sein Blick lag stur auf seinen Händen in seinem Schoß "Ich glaube ich bin dir eine Erklärung schuldig." Der Ältere ließ Sam gar keine Zeit, um zu antworten. Denn er hatte Angst, dass ihn jeden Moment der Mut verlassen würde. Begann einfach ohne Umschweife zu erzählen.
Von seinen Gefühlen, die in ihm brodelten, jedes Mal, wenn jemand, der ihm nahe stand, starb. Ihn verließ. Wie er immer ein Stückchen mehr zerbrach, mit jedem Tod von Castiel. Wie er erkannte, dass seine Gefühle für Cas andere waren, als für seinen Bruder oder Lisa. Dass er krampfhaft versuchte eben Besagtes zu unterdrücken, da er wusste, dass er den Engel nicht verdient hatte. Und dieser auch ganz sicher nicht das gleiche für den Jäger fühlte. Wie verzweifelt er war, als er Cas im Fegefeuer nicht finden konnte. Und schließlich auch von dem Deal mit der Leere und das Opfer des Engels.
"Er hat mich geliebt, Sam. Es gab so viele Wege, um sein wahres Glück zu finden und er hat sich ausgerechnet mich ausgesucht. Mich. Ich allein war sein wahres Glück. Und weißt du was ihm das gebracht hat? Nichts. Es hat ihn umgebracht. Ich bin Gift Sam. Und es wäre um so vieles leichter, wenn ich einfach... Nicht mehr da wäre."
Sam schluckte schwer. Zwar hatte er sich das bereits gedacht. Es allerdings aus Dean’s Mund zu hören hatte ihn dann doch eiskalt getroffen. "Denkst du das wirklich?", mischte er sich nun das erste Mal ein. "Denkst du wirklich, dass Cas das gewollt hätte? Dass du dir das Leben nimmst, nachdem er dir nach so vielen Jahren endlich seine Liebe gestanden hatte. Denkst du wirklich, dass du für uns alle nur eine Belastung bist, die wir am liebsten wie einen lästigen Käfer abschütteln würden? Dann kennst du uns aber wirklich schlecht, Dean. Wir lieben dich, für das was du bist. Was dich ausmacht. Denn du bist einfach... Dean. Und das ist gut so." Sam legte seinem Bruder erneut die Hand auf die Schulter, um seine Worte zu untermauern. "Alle in deinem Umfeld, alle, die du deine Familie nennst, sind freiwillig bei dir. Ich hätte mich damals weigern können, mit dir zu gehen. Und wer weiß, vielleicht wäre ich heute sogar der neue Ed Fagan. Hoffentlich mit weniger Geldproblemen... Und weniger Affären. Aber ich glaube du weißt, worauf ich hinaus will. Ich bin bei dir geblieben weil ich es so gewollt habe. Niemand hat mich dazu gezwungen. Und so erging es auch allen anderen. Auch Cas hatte schon so oft die Möglichkeit, sein Leben woanders fortzuführen. Verdammt, er hätte noch nicht einmal nach der Befreiung Lucifer's wiederkommen müssen. Aber er ist geblieben. All die Jahre über hat er sich jedes Mal seinen Weg zurück zu dir erkämpft." "Zu uns.", nuschelte Dean. Sam schüttelte den Kopf. "Nein, Dean. Du warst der Grund, wieso er geblieben ist. Du hast ihm einen Grund dazu gegeben, jedes Mal zurück zu kommen." "Und ich hab ihn auch jedes Mal wieder umgebracht."
Sam atmete tief durch und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Okay, Dean. Lass uns die Sache mal anders angehen. Warst du Schuld daran, dass Cas zu einem lebenden Kernkraftwerk gefüllt mit Seelen wurde?" Dean schüttelte den Kopf. "Ich hatte sogar versucht, ihn davon abzuhalten." Sam nickte. "Genau. Es war Cas' eigene Entscheidung und er allein hat mit den Konsequenzen leben müssen. Sehr gut Dean." Der ältere Jäger verdrehte die Augen. Er fühlte sich wie bei einer Sitzung mit einem Therapeuten. Willkommen auf meinem Sofa. Machen Sie es einfach wie Elsa: Lassen Sie los.
"Und was war bei Jack's Geburt? Als Cas starb, wer war Schuld?" "Ich.", sagte Dean ohne zu zögern. "Wieso? Cas starb durch die Engelsklinge. Und wer hat die Klinge geführt? Du oder Lucifer?" "Lucifer." "Richtig. Wer ist also Schuld?" "Lucifer.", murmelte Dean. "Genau. Siehst du? War das jetzt so schwer?" Dean holte tief Luft. Er fühlte sich tatsächlich etwas besser. Das glaubst du ihm doch jetzt nicht wirklich? Wie viele müssen noch sterben bis du... Dean kniff sich fest in die Handfläche. Brachte damit den kleinen Dämon in sich zum Schweigen. "Also bitte, hör auf soetwas zu denken. Was hätte ich Cas sagen sollen, wenn deine Aktion," Er deutete auf die blutverschmierte Wand. "tatsächlich funktioniert hätte? Hast du auch nur einen Moment an seine Gefühle gedacht?" Dean stutzte. Nein, das hatte er wirklich nicht. "Das dachte ich mir bereits. Typisch. Ihr seid euch so ähnlich, weißt du das eigentlich? Immer dazu bereit für den anderen zu bluten. Ohne vielleicht mal den Sinn zu hinterfragen. Weißt du was mit Cas passiert wäre, wenn das hier wirklich funktioniert hätte? Das kann ich dir sagen. Es hätte ihn umgebracht." Dean hatte seinen Bruder bis jetzt nur ganz selten so wütend gesehen. "Lass es mich dir so sagen, dass auch du es verstehst. Du hättest ihn umgebracht. Und das wäre das einzige Mal gewesen, bei dem du die Schuld an seinem Tod getragen hättest." Sam's Stimme wurde wieder etwas ruhiger und er atmete tief durch. Dean traute sich nun das erste Mal seit dem Sam das Zimmer betreten hatte, ihn anzusehen. "Danke Sam. Für alles." Sam nickte und lächelte seinem Bruder aufmunternd zu. "Danke, dass du dich mir anvertraut hast."
Erst jetzt wurde Dean bewusst, was alles nun nicht länger ein Geheimnis war und ihm schoss die Röte ins Gesicht. "H... Hast du eigentlich ein Problem damit, dass... Naja... Dass ich... Gefühle für Cas habe?" Sam sah ihn stumm an und für einen Moment bereute es Dean, es angesprochen zu haben. Er konnte Sam verstehen. Wer wollte schon eine Schwuchtel als Bruder haben? Wie hat er auch nur so dumm sein können und - Ist das gerade dein Ernst?", unterbrach ihn Sam fast schon lachend. "Natürlich habe ich damit kein Problem. Zumal du mir nichts Neues erzählt hast." Geschockt starrte Dean ihn an. "Du wusstest es? Aber... Wie?" "Oh, ich bitte dich Dean. Die ganzen Gebete, der Blickkontakt. Soll ich fortfahren? Meine Güte, jedes Mal, wenn sich eure Blicke getroffen haben, war die Luft so geladen mit sexueller Spannung, man konnte schon förmlich das Stöhnen hören. Hätte nur noch gefehlt, dass es Kondome vom Himmel regnet. Und ich war so kurz davor, euch ein Zimmer zu buchen." Dean sah seinen Bruder einfach nur mit offenem Mund an. Konnte es nicht glauben, was er da hörte. War es so offensichtlich gewesen? "Ganz zu schweigen von den Blicken, wenn der eine mal nicht hinsah. Jedes Mal hat meine Kopfhaut angefangen zu kribbeln und ich hätte am liebsten geschrien 'Jetzt fickt euch doch endlich!' Frag Jack. Es war wirklich frustrierend, in eurer Nähe zu sein. Da hätte ich lieber einer Pflanze beim wachsen zugesehen. Wäre befriedigender gewesen." "Jack wusste es auch?", krächzte Dean. Sam nickte grinsend. "Und Charlie, Donna, Jody, Kevin, Jo, Ellen, Bobby. Die Liste ist endlos. Und der größte Teil hat euch beide noch nicht einmal zusammen gesehen. Es genügte schon, wie ihr über den anderen gesprochen habt." Dean war mittlerweile knallrot angelaufen. Kein schüchternes, süßes Erröten. Sondern eher so rot, dass jeder Feuerlöscher neidisch werden würde. "I... Ihr wusstet es alle?" "Jap, schon lange. Die einzigen, die es nicht wussten... Moment, lass mich überlegen." Er legte sich gespielt nachdenklich einen Finger ans Kinn. "Oh richtig. Die einzigen, die es nicht wussten waren Dean und Cas." Dean musste nun auch schmunzeln. "Ich wusste nicht, dass es so... Offensichtlich war." "Oh, ich bitte dich. Immer wenn ihr versucht habt, mir etwas zu erzählen, hätte ich am liebsten dazwischen gerufen: 'Tut mir leid. Es scheint so, als würdet ihr versuchen, mir irgendetwas zu sagen. Aber alles was ich hören kann ist das Läuten von Hochzeitsglocken.'" Dean lachte nun herzhaft. Die Zweifel vergessen. "Bitch!" "Idiot!"
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 21: T W E N T Y O N E
Summary:
Castiel wacht endlich wieder auf. Er versteht nicht, wieso Dean Abstand nimmt.
Chapter Text
"Dean?" Am Abend erwachte Cas und das erste Wort, dass er in den Mund nahm war der Name des älteren Jägers. Er wusste nicht wieso. Es fühlte sich einfach... Richtig an. Wären da nicht wieder diese verdammten Kopfschmerzen. Der Engel kniff die Augen zusammen und fasste sich an die Schlefen. Einige Momente verharrte er in dieser Haltung, bis der Schmerz so weit abgeklungen war, dass er seine Umgebung weiter wahrnehmen konnte. Castiel befand sich in einem abgedunkelten Raum. Nur die kleine Nachttischlampe tauchte einen Bereich des Zimmers in orangenes Licht. Der Engel lag auf einem weichen Bett, die Laken bedeckten nur teilweise seinen Körper. Verwirrt setzte er sich langsam auf, um sich ein besseres Bild von seiner Umgebung machen zu können. Wo war er und was war passiert? War das etwa... Dean's Zimmer? Was machte er hier? Und wo war Dean?
"Dean!", rief er erneut. Seine Augen sprangen fast schon panisch von einem Punkt zum nächsten im Zimmer. Konnten noch nicht ganz begreifen, was passiert war und versuchten, an irgendeinem Gegenstand Halt zu finden. Mit einem Ruck öffnete sich die Tür und Sam trat ein. Seine besorgte Miene hellte sich auf, als er sah, dass der Engel endlich wach war. "Cas, Gott sei Dank. Du bist wach." Castiel beobachtete, wie sich der jüngere Winchester auf den Bettrand setzte und ihm in einer beruhigenden Geste, die Hand auf die Schulter legte. Nur, dass es den Engel ganz und gar nicht beruhigte. "Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?" "Wo ist Dean?", fragte Cas und ignorierte damit Sam. Der Jüngere ließ die Hand sinken und atmete tief durch. Wirkte etwas nervös. "Was ist das Letzte, an was du dich erinnern kannst?" Der Schwarzhaarige legte verwirrt die Stirn in Falten. "Dean und ich waren im Bunker und ich habe durch eine Sigile den Tod von Dean ferngehalten. Allerdings werde ich den Gedanken nicht los, dass... Dass ich Dean etwas... Wichtiges sagen wollte. Aber ich komme einfach nicht..."
Ein heiseres Keuchen entwich seiner Kehle und der Engel krallte sich verzweifelt in seinem Haar fest. Die Augen schmerzverzerrt zusammen gekniffen. "Hey, hey, Cas! Alles gut. Beruhige dich!" Sam's Hand fuhr in kreisenden Bewegungen über Cas' Rücken und langsam ließ der Schmerz nach. Vorsichtig versuchte ihn der Jüngere an der Schulter zurück in die Laken zu drücken. "Du bist noch schwach. Erhole dich lieber -" Doch Castiel weigerte sich eisern. "Nein, Sam! D... Du verstehst das nicht. Ich muss zu Dean. Ich muss wissen, ob es ihm g... Gut geht." Sein Protest wurde durch mehrere Hustanfälle begleitet. Verzweifelt strich sich Sam durch das Haar. "Cas, Dean geht es gut. Billy ist tot. Ihr habt es geschafft." Verwirrt legte Cas den Kopf schief. "Daran... Daran kann ich mich gar nicht erinnern." Sam holte zittrig Luft und strich sich in einer nervösen Geste einzelne Strähnen hinters Ohr. "Cas, hör zu. Ich habe keine Ahnung, was genau passiert ist. Aber ich verspreche dir, dass wir darüber mit Dean sprechen werden, sobald du wieder fit bist." "Ich bin fi..." Ein erneutes Husten unterbrach den Engel. Seufzend klopfte ihm der jüngere Jäger auf den Rücken. "Definitiv Cas. Du strahlst nur so voller Energie." Er stand dann auf und wand sich zum Gehen ab. "Ruhe dich noch etwas aus. Ich verspreche dir, ich werde Dean in der nächsten Zeit zu dir schicken."
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Sam war hin und her gerissen. Zum Einen wollte er seinem Bruder nicht vorenthalten, dass sein bester Freund endlich wach war. Andererseits befürchtete er, dass es den Jäger erneut abstürzen lassen würde. Zu wissen, dass zwei Räume weiter, der Engel auf ihn wartete und er einfach nicht zu ihm konnte. Kaum hatte er den Konflikt in seinem Kopf zu Ende gedacht, wurde ihm die Entscheidung auch schon abgenommen. Dean rannte ihm förmlich schon entgegen. "Und? Wie geht es ihm?" Sam konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Gott, Dean. Jetzt sag mir bitte nicht, du spürst, dass Cas wach ist." Dean biss sich auf die Unterlippe und begann zu stottern. "N.. Nein, also nicht so richtig. Ich... Ich denke, dass... Also vielleicht..." Jetzt konnte sich Sam nicht länger beherrschen. Ein lautes Lachen hallte durch den Flur des Bunkers. "Ihr zwei... Du solltest dich gerade sehen. Herzchen in den Augen und so rot wie eine Tomate." "Ach halt doch die Fresse, Sammy." "Niemals, Dean. Weißt du was das erste war, was er gesagt hatte, als er wach war? Nicht 'Wo bin ich?' oder 'Was ist passiert?'. Nein. Er hat nach dir gefragt, Dean." Mit offenem Mund sah Dean seinen Bruder an. Verwirrung stand in Großbuchstaben und blinkend wie eine Leuchtreklame quer über sein Gesicht geschrieben. "N... Nach mir? Wieso sollte er nach mir -" "Meine Fresse, Dean. Du willst es nicht sehen, oder? Denkst du etwa, dass sein Geständnis nur aus leeren Worten bestand?"
Dean schüttelte den Kopf und sah dann zu Boden. "Es ist egal, was er für mich empfindet, Sam. Er darf es einfach... Nicht fühlen. Du weißt nicht, wie es war, als er diese Albträume hatte. Diese Schreie. Ich kann ihn nicht schon wieder -." "Er will dich sehen.", unterbrach ihn sein jüngerer Bruder. Verwirrt sah Dean ihn an. "Rede ich irgendwie undeutlich? Ich kann nicht zu ihm gehen. Sobald ich in seiner Nähe bin, hat er Schmerzen. Du hast doch gehört, was Jack gesagt hat." "Soweit ich das beurteilen kann, sind es deine Berührungen, die in ihm Schmerzen auslösen. Zumindest hauptsächlich." Dean schnaubte und warf aufgebracht die Arme in die Luft. "Hauptsächlich. Klasse, Sam. Hauptsächlich sind es nur meine Berührungen, die ihn zurück in dieses Drecksloch namens Leere schicken. Hauptsächlich." "Bitte, Dean. Ich glaube Cas bereitet es im Moment mehr Schmerzen, dass er dich nicht sehen kann." Noch ein paar Momente überlegte Dean. Dann gewann auch sein Verlangen nach dem Engel. "Na schön. Aber du wartest draußen." Sam lachte. "Glaube mir, Dean. Ich will wirklich im Moment nicht mit euch zusammen in einem Raum sein. Es gibt einfach Dinge, da will man seinen Bruder und seinen besten Freund nicht dabei erwischen." Dean rollte mit den Augen. "Ich kann ihm ja noch nicht einmal nahe kommen." Für den Bruchteil einer Sekunde verwirrte genau das den Jäger. Dass er überhaupt nicht verläugnete, dem Engel näher kommen zu wollen. Die Röte schoss ihm ins Gesicht und Sam grinste wissend. "Oh, ich bitte dich, Dean. Dass ihr zum Ficken nichts weiter als eure Augen braucht, habt ihr ja schon mehr als bewiesen. Und jetzt ab mit dir. Regel das ganze mit ihm. Und ich will, dass du erst wieder aus diesem Zimmer raus kommst, wenn du mich zum Onkel gemacht hast." Letzteres bescherte Sam einen Schlag in den Nacken. Lachend lief der Jüngere Richtung Küche und ließ damit seinen Bruder einfach im Flur stehen.
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"Du siehst wirklich scheiße aus." Cas zuckte kurz zusammen, ehe sein Kopf in die Richtung schnellte, aus der die Stimme kam. Der Jäger lehnte lässig im Türrahmen, die Hände in den Taschen seiner Jeans. "Dean!" Vorsichtig versuchte sich der Engel aufzusetzen. "Ich weiß deine Ehrlichkeit wirklich zu schätzen." Ein erneutes Husten erschütterte den Körper des Schwarzhaarigen. "Nicht! Bleib liegen, du bist noch schwach." Dean trat ein paar Schritte in den Raum, ließ aber seine Hände weiterhin, wo sie waren. Ganz so, als müsste er sich von irgendetwas abhalten. Cas musterte etwas verwirrt den Winchester. "Ist alles in Ordnung, Dean?" Dean nickte. "Ja, natürlich. Alles bestens, Cas." Er verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln, aber es erreichte seine Augen nicht. Cas konnte nichts dagegen machen, dass sich in seinem Innern das ungute Gefühl stetig weiter ausbreitete. Sein Blick glitt über den Körper des Jägers und blieb dann wieder bei seinen Augen hängen. Dieses unbeschreibliche Grün, in welches Castiel nur allzu gern versank. Es kam ihm so vor, als hätte er eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr diese Farbe gesehen. Die dunklen Ringe unter seinen Augen, die bis zu seinen Wangenknochen reichten, ließen das Grün nur umso mehr strahlen. "Du siehst müde aus, Dean. Bist du sicher, dass es dir gut geht?" Dean verdrehte die Augen. "Ja, Cas. Mir geht es gut. Wirklich. Was mir viel mehr Sorgen macht ist dein Zustand. Hast du Schmerzen?" "Mir würde es um einiges besser gehen, wenn du dich setzen würdest. Nicht, dass du mir noch umfällst. Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?" "Es geht mir gut, Cas."
Langsam lehnte sich der Engel gegen das Kopfende des Bettes und klopfte dann sanft neben sich auf die Matratze. Bedeutete Dean damit näher zu kommen. Doch der Jäger blieb, wo er war und schüttelte den Kopf. "Es... Es ist besser, w... Wenn ich hier bleibe.", flüsterte er, den Blick auf den Boden gesenkt. Verwirrt legte der Engel die Stirn in Falten. Eine unangenehme Stille lag in der Luft. "Was ist im Verließ passiert, Dean?", fragte der Engel flüsternd. Verwirrt hob Dean den Kopf. "Was? Was soll passiert sein?" "Oh, ich bitte dich. Du kannst mich ja noch nicht einmal richtig ansehen. Du hältst einen Sicherheitsabstand ein, als hätte ich die Pest an den Händen. Also bitte, Dean. Sag es mir." Dean sah wieder zu Boden, verschränkte die Arme vor der Brust und schwieg. Er wusste auch nicht, was er hätte sagen sollen. Der Jäger konnte ja schlecht mit der Wahrheit rausplatzen. "Irgendetwas muss ich doch gesagt oder getan haben, dass dich verletzt hat. Du hasst mich doch nicht ohne Grund." Der Engel war verzweifelt. Er verstand das Handeln des Jägers nicht. Geschockt sah Dean wieder auf. Ließ die Hände zu seinen Seiten fallen. "Ich hasse dich doch nicht, Cas. Das könnte ich nie." "Was ist es dann, Dean? Wieso stehst du so weit weg?" Tränen sammelten sich in seinen Augen, brannten sich in seine Netzhaut. "Wieso möchtest du mir nicht nahe sein?" Cas' Wangen wurden feucht, als die ersten Tränen den Sprung von seinem unteren Wimpernkranz wagten. Dean schluckte schwer. Es brach ihm fast das Herz, seinen Engel so zu sehen. Mit zwei großen Schritten, war er am Bett angekommen und fiel davor auf die Knie. Wischte mit der Ecke des Lakens sanft die Tränen von Castiel’s Wangen und achtete peinlichst genau darauf, keinen direkten Hautkontakt herzustellen. Dann stand er wieder auf und wollte sich zum Gehen abwenden. Doch Cas' verletzter Blick hielt ihn davon ab. Ohne weiter über die Konsequenzen nachzudenken, umfasste er das Gesicht des Engels und legte seine Lippen hauchzart auf seine Stirn. Erst als er das leichte Zittern spürte, welches durch Cas' geschwächten Körper fuhr, ließ er von ihm ab. Lehnte noch kurz seine Stirn gegen die des Engels während er flüsterte: "Deshalb kann ich dir nicht nahe sein, Engel."
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 22: T W E N T Y T W O
Summary:
Die Gefühle spielen nach dem Kuss verrückt. Bei Dean und Cas.
Notes:
Warnings:
Light angst
Chapter Text
Die angenehme Kühle, der gekachelten Wand, gegen die er lehnte, durchdrang langsam Dean's Körper. Ließ seine aufgeheizten Synapsen wieder auf Normaltemperatur arbeiten. Was war da gerade passiert? Hatte er wirklich Cas... War das...? Nein, ein richtiger Kuss war das nicht. Zumal er bereits in der Leere die Stirn des Engels geküsst hatte. Aber nun war es etwas anderes. Nun hatte Cas Schmerzen, wann immer ihm der Jäger zu nahe kam. Aber das ist dir ja völlig egal. Du hast einfach nur deinen Bedürfnissen nachgegeben, ganz egal, ob du den Engel damit verletzt. Was genau hatte er sich nur dabei gedacht? Normalerweise konnte er doch auch seine Gefühle in Cas' Gegenwart unter Kontrolle halten. Was ist das nächste, was du machst, Winchester? Ihn anspringen? Dean kniff die Augen zusammen und zwickte sich in die Hand, um den kleinen Dämon in seinem Kopf zum Schweigen zu bringen. Er hatte gedacht, dass er stark genug wäre, um sich in Castiel’s Nähe zu beherrschen. Und jetzt lag der Engel wahrscheinlich in seinem Bett und wand sich vor Schmerzen. Und das nur, weil er einfach nicht die Finger von ihm lassen konnte. "Fuck!"
Mit seinem Fuß stieß sich Dean von der Wand ab und lief eiligen Schrittes Richtung Garage. Er musste hier raus. Irgendwohin, wo ihm das Atmen nicht so schwer fallen würde. Weit weg von Cas, bevor er sich gar nicht mehr unter Kontrolle hatte. Egal wie schwer es ihm doch fiel. Es war das Beste für den Engel. Und im Endeffekt auch für den Jäger. Denn wenn er ehrlich war, wusste er tief in sich, dass das zwischen ihm und Castiel, niemals etwas werden würde. Nicht nur, weil jede kleinste Berührung den Engel zurück in die Leere schickte. Nein! Dean wusste, dass er einfach nicht gut genug für Cas war. Der Engel hatte etwas Besseres verdient. Und vor allem ein Leben ohne Schmerz. Weit weg von Dean.
⊰᯽⊱┈──╌❊╌──┈⊰᯽⊱
Cas saß völlig überrumpelt und wie angewurzelt auf Dean's Bett. Brauchte einige Momente, um seine Atmung wieder zu normalisieren. Zum einen, weil der Schmerz wieder eingesetzt hatte. Und zum anderen und das war das Gefühl, was überwiegte und den Schmerz auch letztendlich abschaltete, weil... Nun ja, wegen Dean. Wegen dem Jäger, der ihm schon des öfteren den Atem geraubt, aber noch nie ihn fast atemlos zurück gelassen hatte. War das...? Nein! Hatte Dean ihn...? Ein Kuss. Dean hatte ihn geküsst. Es war zwar nur die Stirn, aber wen interessiert das schon? Den Engel auf jeden Fall nicht. Mit leicht erröteten Wangen und einem etwas dämlichen Grinsen auf den Lippen berührte er mit seinen Fingerspitzen seine Stirn. Genau die Stelle, die noch wenige Minuten zuvor von Dean’s Lippen bedeckt war. Castiel konnte sogar noch das hauchzarte Kribbeln spüren, welches vom Atem des Jägers ausgegangen war. War das gerade wirklich passiert? Cas konnte es kaum glauben. Er musste sich doch in einem Traum befinden. Dean, der starke Jäger mit den atemberaubend grünen Augen, würde doch niemals ihn, einen gefallenen Engel, den noch nicht einmal der Himmel wollte, küssen. Oder? Nein, definitiv nicht. Es musste ein Traum sein. Cas war kurz davor sich selbst in den Oberarm zu kneifen, aber er wollte nicht aufwachen. Wollte für immer und ewig in dieser kleinen, perfekten Blase bleiben. Obwohl, perfekt war sie nicht. Denn Dean war nicht mehr mit ihm im Zimmer. Er hatte regelrecht die Flucht ergriffen. Ganz so, als wäre ihm danach erst eingefallen, was er doch gerade für einen furchtbaren Fehler gemacht hatte.
Niedergeschlagen ließ Cas die Hand wieder sinken. Er musste das mit Dean klären. Der Engel wollte nicht, dass ihre Freundschaft wegen... Soetwas, was auch immer das war... In die Brüche gehen würde. Vorsichtig setzte er sich an den Bettrand. Testete das Gewicht auf seinen Beinen. Etwas wackelig stand er auf. Verdammt, wie lange hatte er gelegen? Seine Hülle fühlte sich so an, als bestünde sie aus Pudding. Langsam verließ er das Zimmer. Er hatte keine Ahnung, wo sich der Jäger aufhalten könnte. Doch irgendetwas zog ihn in Richtung Garage. Und Cas folgte dem Gefühl, ganz so, als wäre er an eine Leine angeketettet, welche ihn immer weiter zog. Auf dem Weg kam er an der Küche vorbei, in welcher Sam am Tisch saß und gedankenverloren auf den flimmernden Bildschirm seines Laptops starrte. Der Jüngere war so vertieft, dass er im ersten Moment Castiel gar nicht wahrnahm. Erst als dieser ihn an der Schulter berührte fuhr er zusammen und sah auf. "Cas," Sam holte einige Male tief Luft, um sich wieder zu beruhigen. "Was machst du hier? Geht's dir gut? Du solltest dich doch noch schonen." "Hast du Dean gesehen?" "Ist... Ist er nicht bei dir?" Verwirrt legte Sam die Stirn in Falten. Cas schüttelte den Kopf. "Er war bei mir. Aber jetzt... Ich muss mit ihm sprechen." "Ähm, kein Plan. Ich... Ich hab ihn nicht gesehen. Vielleicht ist er in deinem Zimmer. Oder im Karten-Raum." Cas hörte gar nicht weiter zu und lief bereits wieder aus der Küche. Ließ sich Richtung Garage ziehen." Cas, warte. Ich denke nicht, dass Dean mit dem Wagen... Oh, fuck!" Als Castiel die metallene Tür zur Garage öffnete, traf ihn die Erkenntnis eiskalt. Der Impala war verschwunden. Dean war vor ihm geflohen und hielt es nicht für ausreichend einfach nur das Zimmer zu verlassen. Er sah den Kuss als Fehler an und wusste keinen anderen Ausweg, als den Bunker zu verlassen.
Chapter 23: T W E N T Y T H R E E
Summary:
Dean flieht aus dem Bunker, vor Cas und somit auch vor seinen Gefühlen.
Chapter Text
Die Tage vergingen und es gab noch immer kein Lebenszeichen von Dean. Zumindest hatte er sich nicht bei Cas gemeldet. Seinem Bruder allerdings hatte er eine kurze SMS geschrieben, dass er etwas Zeit bräuchte, um mit ein paar Dingen abzuschließen. Und der jüngere Jäger wusste, dass Dean mit diesen 'Dingen' die Gefühle zu Cas meinte. Auf weitere SMS, in welchen Sam seinen Bruder davon überzeugen wollte, in den Bunker zurück zu kehren, antwortete er nicht.
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Dean hatte sich ganz in der Nähe des Bunkers ein Motelzimmer gebucht. Er ging nicht jagen, oder in Bars. Er lag einfach nur stumm in seinem Bett. Blick gen Zimmerdecke. Starr geradeaus. Die Erinnerungen an frühere Zeiten, bessere Zeiten, zogen ihn noch tiefer in den Abgrund aus Selbstzweifel. Er verbrachte allgemein zu viel Zeit in seinem Kopf.
Er wollte schreien. Wollte den Gefühlen in ihm endlich eine Stimme geben. Doch böse Zungen erstickten seine Laute. Erinnerten ihn an den Schmerz in Cas' Gesicht, wann immer er ihm zu nahe kam. Zwangen ihn dazu, seine Gefühle an die kurze Leine zu nehmen und sie in den hintersten Teil seines Herzens zu verbannen. An den Ort, an dem sich nicht einmal der kleinste Sonnenstrahl verirrte. Dunkelheit war nun ihr neues Zuhause. Eine dicke Mauer sollte sie für immer dort unten gefangen halten und daran hindern, jemals an die Oberfläche zu gelangen. Denn sonst würde das gleiche passieren, wie in seinem Zimmer. Als er Castiel’s Stirn geküsst hatte. Das passierte, wenn er Gefühle zuließ. Er fügte dem Engel Schmerzen zu.
Zaghaft klopfte es gegen die Innenwand seines Herzens. Die Gefühle, welche er krampfhaft versuchte zu verstecken, schrien. Sie zerrten an ihren Ketten. Baten darum, endlich eine Stimme zu bekommen. Doch das würde Dean zu verhindern wissen. Und wenn er daran zu Grunde gehen würde. Es war ihm egal. Denn innerlich war er schon längst gestorben. Lag bereits in seinem Sarg und wurde langsam von den Würmern zersetzt.
Dean fühlte sich wie ein Spielzeugsoldat. Aufgereiht auf einem Kinderzimmerteppich. Darauf wartend seine Befehle ohne hinterfragen auszuführen. Ohne Gefühle zu zeigen. Eiskalt. Denn wenn er ehrlich war, waren das einzige, was sein Innerstes erwärmte, die Gefühle zu Castiel.
Und wieder lehnte er sich zurück auf sein Kissen. Ließ den dicken Stoff seine Trauer absorbieren. Und irgendwann schlief er ein. Mit der Erkenntnis in seinem Kopf, dass er irgendwo auf dem langen Weg, sein Lachen verloren hatte.
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Castiel verbrachte die meiste Zeit im Bett. Ihm fehlte einfach die Kraft für etwas anderes. Der Engel verstand seine eigenen Gefühle nicht mehr. Früher wollte er doch auch nie an Dean wie eine Klette kleben. Früher hatte Dean ihn aber auch nie auf die Stirn geküsst. Hatte das denn gar keine Bedeutung für den Jäger?
Am zweiten Tag ging es Cas bereits so gut, dass er das Bett verlassen konnte. Zumindest körperlich. Innerlich war er weiterhin ein Wrack. Ein Schatten seiner selbst. Ein unvollständiges Puzzle, dem ein wichtiges Teil fehlte.
Am darauffolgenden Tag wollte Cas Sam zu einem Fall begleiten. Der Jüngere war alles andere als begeistert, dass Cas, nachdem er sich erst wieder erholt hatte, gleich jagen gehen wollte, doch der Engel war mindestens genauso stur wie Dean.
Castiel brauchte diesen Fall. Er musste endlich mal raus aus dem Bunker und damit auch raus aus seinen Gedanken, die sich allesamt immer und immer wieder um nur eine Person drehten. Dean. Natürlich stellte sich Cas in seinem Kopf auch die Frage, was überhaupt im Verlies passiert war. Wieso war er so lange außer Gefecht gesetzt? Und was war das für ein seltsames Gefühl, wann immer er an Dean dachte? Was in letzter Zeit ziemlich häufig vorkam. Aber der Engel wusste, dass allein der Jäger die Antworten darauf hatte.
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Es war am Abend des vierten Tages, als es passierte. Sam und Cas waren gerade wieder im Bunker angekommen, nachdem sie ein Vampirnest ausgehoben hatten, als der Engel plötzlich wie angewurzelt stehen blieb. Sein Blick ging ins Leere und sein Mund war ein Spalt geöffnet. Über seine Lippen kam nur ein Wort: "Dean!" Verwirrt sah Sam sich um. "Was? Wo? Cas, was ist los, verdammt?" "Ich muss gehen, Sam." Mit diesen Worten lief er bereits zur Treppe, machte sich auf, den Bunker zu verlassen und ignorierte damit den jüngeren Winchester, welcher ihm nachrief. Er hatte nur ein Ziel vor Augen: Dean. Wie fremdgesteuert setzte er sich in seinen Wagen und fuhr Richtung Süden. Ließ sich von einem unsichtbaren Band zu seinem Jäger führen.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 24: T W E N T Y F O U R
Summary:
Klärendes Gespräch zwischen Cas und Dean.
Chapter Text
Ein zartes Klopfen riss Dean aus seinen Gedanken. Widerwillig stand er vom Bett auf, um die Tür zu öffnen und hätte sie am liebsten direkt wieder zugeschlagen. Doch der Teil in ihm, der sich nach dem Engel verzehrte, gewann. Dean seufzte. "Was machst du hier, Cas? Und wie hast du mich überhaupt gefunden?" Da der Jäger keinerlei Anstalten machte, den Engel rein zu lassen, schob dieser ihn einfach, durch eine Hand auf der Brust zur Seite. Auch wenn der Schwarzhaarige relativ schnell seine Hand wieder sinken ließ. Ganz so, als hätte er sich an einer heißen Kochplatte verbrannt. Doch Dean genoss diese kleine Berührung. Sein Innerstes öffnete sich Cas. Kam ihm mit offenen Armen entgegen. Und es kostete Dean’s ganze Kraft, um sich nicht sofort auf den Engel zu stürzen. Vier Tage waren definitiv zu lang.
Mit seinem Daumen zeigte er auf sich. "Engel! Schon vergessen? Wir erhören Gebete" "Ich habe ganz sicher nicht zu dir gebetet." "Wir erhören auch... Sehnsüchte," Fuck! War es so offensichtlich?
Cas ging einen Schritt auf ihn zu. Verringerte damit den Sicherheitsabstand zwischen ihnen, welchen Dean durch einen Schritt zurück krampfhaft versuchte aufrecht zu erhalten. "Oder... Bedürfnisse" Castiel folgte ihm und blieb auch nicht stehen, als Dean’s Fluchtversuch durch die Wand aufgehalten wurde. Der Jäger stöhnte auf, als er das kalte Gemäuer in seinem Rücken spürte. Und dann blieb der Engel endlich stehen. Sein Gesicht schmerzverzerrt. Und trotzdem blieben seine Augen weiterhin auf Dean gerichtet. "Cas, bitte. Du musst gehen. Es... Du hast Schmerzen." Doch der Engel schüttelte stur den Kopf. "Nein, Dean. Ich werde erst gehen wenn ich weiß, was das hier zwischen uns ist. Egal wie stark meine Schmerzen noch werden, sind sie doch nichts im Vergleich zu denen, die ich in den letzten vier Tagen ertragen musste." Dean schluckte und sah zu Boden. Er wollte nicht, dass Cas wegen ihm leidete. So war das alles nicht geplant. So gar nicht.
Er hatte eingesehen, dass in Castiel’s Zukunft kein Platz für ihn war. Sie beide waren lediglich dazu bestimmt, wie zwei Parallele nebeneinander zu leben. Ohne den Weg des anderen jemals zu kreuzen.
Ein Finger, welcher sanft sein Kinn nach oben Zwang, riss ihn aus seinen Gedanken. Seine Augen glitten über eine weiße Knopfleiste, bis sie an einer unordentlich gebundenen Krawatte hängen blieben und von dort auf ein markantes Kinn sprangen, welches durch einen drei Tage Bart in leichtem Schatten lag. Dann wanderte sein Blick weiter über perfekt geschwungene Lippen, die nur so zum Küssen einluden, einer geraden Nase und hohe Wangenknochen, welche so scharfkantig waren, dass man damit sicherlich Glas schneiden konnte. Letztendlich versank er in tiefstem Blau. Dean hatte dieses Blau vermisst. Krampfhaft hatte er nach einer ähnlichen Farbe gesucht. Doch nichts auf der Welt konnte mit dem Blau seines Engels mithalten.
Erst jetzt sah er die leichten Schweißperlen, die sich auf Cas' Stirn gebildet hatten. Mit all seiner Kraft stieß er den Engel von sich. "Verdammt, Cas. Du hast Schmerzen. Du... Du stirbst noch, wenn du so weiter machst." Cas atmete schwer, Zwang sich aber ein kleines Lächeln auf die Lippen. "Das ist es mir alle Mal wert. Auch wenn ich noch immer nicht ganz verstehe, was es mit diesen Schmerzen auf sich hat." Dean rieb sich über die müden Augen.
"Hast du dich denn gar nicht gefragt, wieso du diese Anfälle nur in meiner Nähe bekommst?", unterbrach ihn Dean. "Nur dann wenn ich dir zu nahe komme. Dich berühre. Oder du dich krampfhaft versuchst zu erinnern, was im Verlies passiert ist. Ist dir das noch gar nicht aufgefallen?" Castiel stutzte. "Doch, schon... Aber... Wieso?" Dean atmete tief durch. Es gab jetzt so oder so kein Zurück mehr. "Fuck, Cas. Ist dir das etwa völlig egal, hmh? Dass... Dass du sterben könntest?" Tränen trübten seine Sicht und Dean verfluchte sich selbst, dass er sich zur Zeit nicht besser unter Kontrolle hatte. "Hast du etwa vor mich wieder allein zu lassen, hmh?" Fuck, das war eigentlich nicht geplant. Er wollte das nicht ansprechen. Der Engel legte verwirrt die Stirn in Falten. "'Allein lassen?' Wovon sprichst du, Dean? Wann habe ich dich allein gelassen? Hat es etwas mit der Sache im Verlies zu tun? Ist das der Grund, wieso du mir nicht sagen willst, was passiert ist?"
Cas kam einen Schritt auf ihn zu, stoppte dann aber, als Dean eine Hand hob. "Nicht! Komm mir nicht zu nahe!" Castiel verzog das Gesicht und der Jäger wusste nicht, ob es an den Schmerzen lag, oder an Dean’s Spruch. Der Jäger biss sich auf die Unterlippe. Er war hin und her gerissen. Zum einen konnte er den Engel nicht länger anlügen. Andererseits wollte er Cas aber auch nicht noch mehr Schmerzen zufügen, wie er sowieso schon hatte. "Dean, wenn du jetzt nicht bald anfängst zu reden, ich schwöre bei Gott, dann -!" "Du warst tot, verdammt.", brachte er unter Tränen hervor. Ließ seine Gefühle, die er so lang zurück gehalten hatte, endlich an die Oberfläche. Und sie rollten über ihn wie eine meterhohe Welle in einer stürmischen Gewitternacht.
"Und dieses Mal war es entgültig. Du hast die Leere heraufbeschworen, um den Tod von mir fernzuhalten. Du hast mich einfach verlassen, Cas. Fuck!" Ein heiseres Schluchzen entwich seiner Kehle und immer mehr Tränen floßen wie Flüsse der Verzweiflung über seine Wangen. "Ich hasse dich, Cas!", schrie er ihm entgegen und er war froh, dass er seine Reaktion durch den Tränenfilm auf seiner Netzhaut nicht sehen konnte. "Ich hasse-"
Starke Arme umschlossen seinen schluchzenden Körper und drückten ihn fest gegen eine breite Brust. Und Dean ließ es zu. Die Berührung. Die Wärme. Er ließ seine Schwäche zu, weil er wusste, dass er in den Armen des anderen nicht stark sein musste. Und auch als seine Knie unter ihm nachgaben, hielt ihn Cas. Ging mit ihm zu Boden. " Ich hasse dich, Cas! Ich hasse dich so sehr!", schluchzte er zwischen Tränen. Wollte ihn von sich stoßen und ballte gleichzeitig seine Hände um Cas' Hemd zu Fäusten, um ihn näher zu sich zu ziehen. Vergrub sein Gesicht in dem weißen Stoff und spürte, wie seine Tränen das Shirt durchtränkten. Aber er konnte sich nicht dazu bringen, dass es ihn kümmerte. Cas' Hand lag beschützend auf seinem Rücken und seine Finger fuhren durch Dean’s kurzes Haar. Der Engel sagte kein Wort. Hielt ihn einfach nur durch seine Tränen. Und es half.
Langsam beruhigte sich der Jäger wieder. Nur noch vereinzelt wurde sein Körper durch Schluchzen erschüttert und Tränen liefen über seine Wangen. "Als du in die Leere gegangen bist, ist ein Teil von mir mit dir gegangen.", nuschelte er gegen Castiel’s Brust.
Er wusste, dass der Engel gerade mit Sicherheit die Hölle durchleben musste. So nah wie er Dean gerade war. "Verstehst du das nicht? Nicht nur du bist an diesem Tag gestorben, sondern auch ich. Auch ich starb an diesem Tag. Und an jedem darauf folgenden, an dem du nicht zu mir zurück gekehrt bist, noch ein kleines Stückchen mehr." Ein Wimmern entwich seiner Kehle, als sich der Jäger daran zurück erinnerte, wie er im Verlies auf dem Boden saß und noch am Anfang davon überzeugt war, dass jeden Moment Castiel durch die Wand kommen würde. Dass er zu ihm zurück kommen würde. Doch mit jeder Minute, die verstrich, verflog auch seine Hoffnung.
Cas' Griff um Dean's Körper wurde noch fester. "Du solltest zu mir zurückkehren. Doch da gab es nichts mehr von mir für dich, zu was du hättest zurückkehren können."
Noch einige Momente genoss er die Wärme, die von Castiel’s Körper ausging. Dann wollte er aufstehen, um wieder genügend Abstand zwischen sie zu bekommen. Schließlich musste der Engel gerade Schmerzen haben. Doch Cas' starke Arme ließen Dean’s Flucht nicht zu. Also sprach Dean weiter. Seine Stimme noch immer etwas rau von den vielen Tränen.
"Ich habe dich verdorben. Dich ruiniert. Als du mich das erste Mal in der Hölle berührt hast, warst du verloren. Von da an fing deine Zeit an, rückwärts zu laufen. Ich habe dich vergiftet." Dean’s Stimme brach. Vorsichtig ließ Cas seine Hand von Dean's Rücken auf seine Schulter gleiten. Genau an die Stelle, an der der bereits verblasste Handabdruck war. Dann sprach er das erste Mal seit so langer Zeit. Seine Stimme war erstaunlich ruhig und gefasst: "Du hast mich nicht vergiftet, Mononusa. Du hast mich gerettet. Ohne dich wäre ich verloren." Dann drückte er langsam den Jäger von sich, um ihn ansehen zu können. Blau traf auf Grün und verwoben sich in einander. Bildeten ein stählernes Band. Es war für Dean schon immer ein Leichtes, sich in Cas' Augen zu verlieren. Das Schwierige war, sich von ihnen wieder los zu reißen und weg zu sehen.
"Ich wollte dich retten, Dean. Ein letztes, verdammtes Mal." Moment, hieß das etwa... Dass Cas sich wieder erinnern konnte? Verwundert studierte Dean das Gesicht des Engels. Suchte nach irgendeinem Anzeichen auf Schmerz. Anscheinend hatte er die Frage laut gestellt. Denn Cas nickte lächelnd." Aber wieso..." Castiel zog den Jäger dann erneut an seine Brust. Brachte ihn damit zum Schweigen. Und Dean sank nur allzu gern in die wartenden Arme.
Erneut schossen dem Jäger Tränen in die Augen und er schluchzte. "Ich war so wütend auf dich, Cas. So fucking wütend." Ein Wimmern hallte gegen Cas' Brust. "Verdammt, ich war sogar wütend darauf, dass die Welt sich, nachdem du gegangen warst, einfach weiter gedreht hat. Ganz so als hätte es dich nie gegeben. Es gab kein Anzeichen darauf, dass du jemals bei mir warst." "Doch, das gab es." Castiel schob den Jäger wieder etwas von sich und legte ihm die Hand auf die Brust. Genau über seinem Herzen. "Hier drin. Ich war nie ganz weg."
Dean lachte leise, ehe er sich besorgt auf die Unterlippe biss. Der Engel legte seinen Kopf schief und zog die Brauen verwirrt zusammen. "Wovor hast du Angst, Dean?" Der Jäger sah zur Seite, hielt es keinen Moment länger aus, in diesem Pool aus blauen Augen zu versinken. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals, hinderte ihn daran, richtig Luft zu holen. Seine Stimme war nur noch ein Hauchen. "Alle, die ich bis jetzt in die Nähe meines Herzens gelassen habe, wurden verletzt." Endlich brachte er den Mut auf, Cas anzusehen. In seinem Blick lag so viel Schmerz. "Und ich könnte es nicht ertragen, wenn dir erneut etwas zustoßen würde, Cas."
Der Engel schluckte, umfasste dann Dean's Gesicht mit seinen Händen und setzte einen hauchzarten Kuss auf seinen Haaransatz. "Ganz egal was passiert, Dean, unsere Wege werden sich nie wieder trennen. Noch nicht einmal eine weitere Apokalypse oder Gott persönlich kann mich von dir fernhalten. Habe ich das nicht bereits bewiesen, Ol Aziazor?"
Er lächelte den Jäger warm an und Dean beobachtete, wie seine Zunge, einem roten Teppich gleich, aus seinem Mund rollte und seine Lippen befeuchtete. Der Winchester war einfach nicht gut in Worten und so tat er das einzig richtige in diesem Moment. Er lehnte sich vor, hatte binnen Sekunden den Abstand zwischen ihnen überwunden und berührte dann hauchzart die Lippen des Engels mit seinen.
Notes:
Puh, ich glaube das war bis jetzt das härteste Kapitel für mich zum Schreiben. Ich musste so heulen. Könnte aber auch daran gelegen haben, dass ich gleichzeitig Lovely von Billie Eilish gehört habe.
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 25: T W E N T Y F I V E
Summary:
Castiel und Dean's Feuer entfacht.
Chapter Text
Kaum berührten sich ihre Lippen, explodierte ein wahres Feuerwerk in Dean. Funken sprühten und setzten die gesamte Umgebung in Brand. Lodernde Flammen züngelten wild zwischen ihnen.
Cas' Lippen waren erstaunlich weich. Fühlten sich so viel besser an, als Dean es sich je erhofft hatte.
Der Kuss war keineswegs heiß oder gar fordernd. Nein. Er war viel mehr sanft und zurückhaltend. Trug ein Versprechen mit sich, den anderen nie wieder allein zu lassen. Und leider war er auch viel zu schnell wieder vorbei.
Castiel löste sich und sah den Jäger mit überraschter Miene an. Er befeuchtete mit seiner Zunge seine Lippen und Dean konnte nicht anders, als ihr hungrig mit den Augen zu folgen. Der Engel legte eine Hand an die Wange des Winchesters. Fuhr seinen Wangenknochen mit dem Daumen nach. Sein Blick war so verdammt liebevoll. "Willst du das denn wirklich, Dean? Ich möchte nicht, dass du wieder aus dem Zimmer rennst, wenn dir auffällt, was für ein Fehler das ganze hier doch ist." Er schmunzelte. "Du bist für mich kein Fehler, Cas.", Dean's Stimme war nur ein Flüstern. "Niemals!"
Und das nächste, was er spürte waren Cas' Lippen auf seinen. Noch immer sanft aber fordernder. Seine Hände umschlossen sein Gesicht. Hielten ihn fest. Ganz so, als würde er befürchten, dass es sich Dean doch noch anders überlegen könnte und die Flucht ergreifen würde. Dean’s Hände fuhren über die Brust des Engels. Krallten sich fast schon verzweifelt an seinem Hemd fest, um ihn näher zu sich zu ziehen. Er hing an seinen Lippen, als wäre sein Mund eine verdammte Religion, die er mit allem, was er hatte anbeten wollte. Wie ein Ertrinkender am rettenden Felsen in der Brandung. Und im Endeffekt war Cas genau das für den Jäger. Die langersehnte Rettung. Der erste Sonnenstrahl am Himmel nach einem harten, düsteren Winter. Cas war da. Immer dazu bereit, den Jäger aus der Hölle zu befreien. Auch wenn die Hölle Dean’s Kopf selbst war. Und das war der Moment, als ihn die Erkenntnis eiskalt traf.
"Ich liebe dich.", flüsterte Dean und insgeheim hoffte er, dass es Cas gar nicht gehört hatte. Ruckartig löste sich der Engel von ihm und sah ihn aus großen Augen überrascht an. "Sag das noch mal!", flüsterte er heiser. Peinlich berührt wand Dean das Gesicht ab. Seine Wangen waren errötet. "Nein, ich... Cas, ich hätte das nicht... Sagen sollen.", stotterte er. Ihm war das ganze sichtlich unangenehm. Der Winchester hatte bis jetzt diese Worte nur ganz selten in den Mund genommen. Eigentlich nur, wenn es um Leben oder Tod ging. Aber noch nie war dieser Satz so leicht über seine Lippen gekommen. Cas umschloss Dean’s Kinn und zwang ihn dazu, ihn anzusehen. "Bitte, Dean. Sag es noch mal. Ich will es noch mal aus deinem Mund hören." Dean schluckte.
Und dann erzählte er ihm alles in drei Worten, die er immer und immer wieder gegen Castiel’s Lippen flüsterte.
Erst als er etwas leicht Salziges schmeckte, unterbrach er den Kuss, um seinen Engel ansehen zu können. Verwundert beobachtete er die einzelnen Tränen, die über seine Wangen liefen. "Hey, was ist los? Hast du Schmerzen?" Mit dem Daumen wischte er die ersten von der Haut des Engels. Cas lachte leise. "Ich bin glücklich, nichts weiter." Castiel griff nach seinen Handgelenken und führte sie an seine Lippen, um sie sanft zu küssen. "All das... All das hätten wir bereits so viele Jahre zuvor haben können.", flüsterte der Ältere fast schon bedauernd und Dean schluckte schwer. Immer mehr Tränen suchten ihren Weg über Cas' Gesicht. Langsam lehnte sich der Jäger erneut vor und legte seine Lippen auf die feuchten Wangen des Engels. Küsste jede einzelne Träne weg. "Dafür gehört uns jetzt die Zukunft. Und egal was passiert, ich werde alles daran setzten, dass wir auch da den Weg gemeinsam beschreiten." Cas lächelte sanft. "Ich liebe dich, Mononusa." "Ich weiß, Cas."
Dann fand sein Mund erneut Cas'. Dieses Mal war der Kuss leidenschaftlicher. Fordernder. Dean schickte seine Hände auf Wanderschaft und fuhr erneut über Castiel’s Brust. Schob den Trenchcoat langsam über seine Schultern und die Anzugsjacke gleich mit. Obwohl ein wahres Inferno in ihm herrschte und Dean befürchtete, dass er jeden Moment verbrennen würde, wollte er sich Zeit nehmen, um dem Körper vor ihm die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Castiel holte zittrig Luft und Dean nutzte die Gelegenheit, um mit seiner Zunge in den Mund des Engels zu fahren. Erschrocken keuchte er auf, schmolz aber dann regelrecht unter Dean’s Berührungen zu Butter und kam ihm entgegen. Ihre Zungen vollführten einen feurigen Tanz. Die Hände des Schwarzhaarigen fuhren über Dean's Brust. Zeichneten die feinen Muskeln nach, die man unter dem Stoff des schwarzen Shirts erahnen konnte. Dean keuchte unter den Berührungen und löste dann widerwillig den Kuss.
Er atmete schwer. "Wenn du nicht willst, dass ich dich hier auf dem Boden nehme, würde ich vorschlagen, dass wir das ganze auf's Bett verlegen." Castiel blinzelte ein paar Mal und schien erst jetzt zu realisieren, dass sie noch immer auf dem Boden saßen. Peinlich berührt biss er sich auf die Unterlippe und nickte. Der Jäger lachte leise und stand dann auf. Zog den Engel mit sich. "W... Willst du das denn wirklich?" Castiel sah zu Boden. Traute sich nicht Dean anzusehen, wenn er gleich seinen Fehler zugeben würde. Dean sah ihn fast schon geschockt an. Erst jetzt erkannte er, dass Cas noch immer zweifelte. Er traute sich nicht zu glauben, dass der Jäger ihn wirklich... Wollen konnte. "Oh, Cas." Säufzend legte er dem Engel eine Hand an die Wange und brachte ihn dazu, seine so unglaublich blauen Augen auf ihn zu richten. "Es gibt nichts was ich mehr will, Cas. Niemanden den ich mehr will, als dich, Engel." Er griff nach seiner Hand. Verschränkte ihre Finger miteinander. "Komm! Lass mich dir zeigen, wie sehr ich dich will. Wie sehr ich dich liebe."
Er zog den Engel zum Bett und drückte ihn dann sanft an seinen Schultern in eine sitzende Position auf die Matratze. Der Engel sah ihn von unten mit großen Augen an. Vorsichtig legte Dean ihn zurück auf's Bett und setzte sich dann auf seine Hüfte. Langsam lehnte er sich über ihn und küsste ihn kurz. "Ist das okay?" Castiel nickte und Dean begann hauchzart Küsse auf dem Hals des Engels zu verteilen. Jede Berührung war so sanft, als befürchtete der Jäger, dass der Engel jeden Moment unter ihm wie hochwertiges Porzellan zerbrechen könnte. Dean spürte Cas' beschleunigten Puls unter der Haut, während er sich bis zu der Krawatte küsste. Dann vorsichtig den Knoten löste und sich dann langsam an der Knopfleiste des weißen Hemdes zu schaffen machte. Jedes Stückchen Haut, dass er freilegte, liebkoste er. Castiel stöhnte unter ihm heiser. Bog sich seinen Berührungen entgegen. Dean liebte den Geschmack auf seiner Zunge. Nach Honig und einer sanften Meeresbrise. Aber auch gleichzeitig einfach nur unverwechselbar nach... Castiel. Und Dean war bereits süchtig danach.
Als er den letzten Knopf des Hemdes löste, tauchte seine Zunge hauchzart in den nun freigelegten Nabel. Cas keuchte auf. Seine Hände fuhren in Dean's Haar. Hielten ihn an Ort und Stelle, während der Jüngere mit seiner Zunge dem feinen Streifen Haare bis zum Bund der Anzugshose folgte. Und Dean lächelte in seine Küsse. Während seine Hände Cas' Seiten entlang fuhren, das kleine Tattoo liebkosten, küsste er sich seinen Weg zurück über sein Brustbein zum Hals des Engels und löste sich dann von ihm, um ihn ansehen zu können. Castiel wimmerte und Dean küsste ihn kurz. "Shhh, Cas. Alles gut. Ich hab dich, Engel."
Cas' Hände fuhren über seine Brust. Seine Finger krallen sich fast schon schmerzhaft in den weichen Stoff des Shirts. Zogen fordernd daran. "Dean... Zu viel!" Mehr brachte der Schwarzhaarigen nicht hervor und im ersten Moment dachte Dean, dass es dem Engel zu schnell ging. Doch der krampfhafte Griff um sein Oberteil, sagte etwas anderes. Grinsend setzte sich der Jäger auf, streifte das grüne Flanell von seinen Schultern und zog sich dann mit einem Ruck das Shirt über den Kopf.
Castiel’s Augen fuhren hungrig über jeden Millimeter freigelegte Haut. Sanft streckte er seine Finger nach Dean aus und berührte dann hauchzart die Brust des Jägers. Der erste Kontakt war so überwältigend, dass Dean fast auf Castiel zusammengebrochen wäre. Stattdessen kniff er die Augen zusammen und ließ ein verzerrtes Keuchen seiner Kehle entweichen. Cas' Hände fuhren federleicht über seine Haut. Zeichneten die einzelnen Konturen seiner Rippen nach. Ließen keine einzige Stelle aus. Der Jäger packte plötzlich die Hand des Engels. Küsste seine Fingerknöchel und führte dann seine Handfläche an sein Herz. Und Castiel verstand die Geste. Lächelnd zog er ihn durch eine Hand im Nacken zu sich runter und küsste ihn leidenschaftlich.
Als er den Kuss löste strich er dem Jäger einzelne Haarsträhnen aus der Stirn und flüsterte mit Tränen in den Augen: "Ich liebe dich, Dean. Ich liebe dich so sehr." "Nicht weinen, Cas." Langsam lehnte sich der Winchester vor und küsste die geschlossenen Lider seines Engels, dann jede Braue einzeln, seine Stirn und das Kinn. Sanft knabberte er an seinem Kiefer und erntete ein heiseres Stöhnen. Ermutigt von der Reaktion des Älteren küsste sich Dean zu seinem linken Ohr und flüsterte: "Ich liebe dich!" Schon seltsam, wie schnell er sich bereits an diese drei Worte gewöhnt hatte. Ganz so als könnte er es gar nicht oft genug sagen. Zart biss er in Castiel’s Ohrläppchen. Zog daran. "Dean!", entfuhr es dem Schwarzhaarigen heiser. "Shhh, Cas. Lass mich mich um dich kümmern."
Langsam küsste er sich erneut über Castiel’s Hals zu seiner Brust. Seine Hände fuhren über die Arme des Engels zu seinen Händen. Mit Leichtigkeit verschränkte er ihre Finger miteinander und drückte sie in die weißen Laken, während er seinen Mund weiter das Kunstwerk unter sich erkunden ließ. Seine Lippen fanden die Brustwarzen des Älteren und kaum hatte der Jäger damit begonnen, seine Zunge um die rechte Knospe tanzen zu lassen, bäumte sich der Engel auf. "Dean!", stöhnte er erregt und Dean konnte nicht verhindern, dass sich die Laute, die Castiel von sich gab, in seiner Hose bemerkbar machten. Flink ließ er seine Zunge über den kleinen Leberfleck fahren. Als er die zweite Brustwarze liebkoste, krallten sich Cas' Finger in seine Hände. Langsam fuhr sein Mund weiter über seinen Bauch und erneut zu den feinen Haaren. Castiel wimmerte unter ihm. "Dean, bitte!"
Seine Zunge fuhr weiter bis zum Bund seiner Hose. Dann sah der Jäger fragend auf. Die blauen Augen des Engels folgten jeder seiner Bewegungen, während seine Brust sich hektisch hob und senkte. Seine Stirn funkelte im schwachen Schein der Nachttischlampe und zeigte, wie sehr ihm doch gefiel, was der Jüngere mit ihm machte. Er nickte und holte dann zittrig Luft. Langsam und ohne den Blickkontakt mit seinem Engel zu lösen, öffnete er den Knopf der Hose und zog den Reißverschluss hinunter. Der Ältere hob seine Hüften an, um dem Winchester zu helfen, die Hose auszuziehen. Dean’s Blick glitt genüsslich über die weiße Boxershorts, in welcher man bereits eine deutliche Beule ausmachen konnte.
Dean schluckte schwer und öffnete dann eilig seine eigene Hose. "Fuck, Cas!" Der Engel setzte sich etwas auf, um sich vollends von seinem Hemd zu befreien und rutschte dann weiter auf's Bett, um dem Winchester genügend Platz zwischen seinen Beinen zu geben. Seine Augen nahmen hungrig die muskulösen Schenkel und die prominenten Hüftknochen des Winchesters wahr. Es war nicht so, dass er Dean noch nie nackt gesehen hatte. Schließlich war er es gewesen, der den Jäger in der Hölle wieder zusammengesetzt hatte. Aber dieses Mal war es ihm erlaubt, sich die Zeit zu nehmen, die dem Adonis, welcher zwischen seinen Beinen kniete, zustand.
Dean genoss Cas' Blick auf sich und er biss sich grinsend auf die Unterlippe. Der Jäger konnte nicht glauben, wie er all die Jahre auf das hier verzichten konnte. Er musste verrückt sein. Amüsiert beobachtete er, wie Castiel’s Atmung ins Stocken geriet. Ein warmes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er sich über den Engel beugte und ihre Lippen in einem sanften Kuss miteinander verband. "Hey, es ist alles gut Engel. Ich werde mich um dich kümmern." Castiel wimmerte unter ihm, als Dean’s Lippen seinen flatternden Pulspunkt fanden und sich festsaugten. Seine Hände fuhren in den Nacken des Jägers und zogen ihn noch näher, bis der Winchester flach auf ihm lag.
Ein heiserer Laut hallte im Raum nach, als ihre erregten, noch bekleideten Glieder aufeinander trafen. Und erst später realisierte Dean, dass es sein eigenes Stöhnen war. Er genoss die heiße Haut seines Engels unter ihm und begann feuchte Küsse auf seinem Schlüsselbein zu verteilen. Cas keuchte und fuhr mit seinen Händen über den Rücken seines Jägers. Krallte seine kurzen Nägel in das Fleisch und zog rote Schrammen über die Haut des Winchesters. Das Gefühl war so überwältigend, dass sich Dean nicht länger zurückhalten konnte. Mit einem fast schon animalischen Knurren biss er in die Stelle, an der Castiel’s Hals auf seine Schulter traf. Es war kein fester Biss, aber fest genug, dass ein Abdruck seiner Zahnreihen zurück blieb. Der Schwarzhaarige stöhnte erregt auf und stieß sein Becken gegen Dean’s. Auf der Suche nach Reibung für seine erhitzte Lendengegend. "Deeean!", keuchte er rau und der Jüngere stieg in sein Stöhnen mit ein. Rieb sich in einem sanften Rhythmus an seinem Engel.
Dann löste er sich etwas von Cas, um ihn ansehen zu können. "Fuck, Cas! Wenn ich gewusst hätte, wie gut du dich unter mir anfühlst..." Liebevoll strich er ihm einige Haarsträhnen aus der verschwitzten Stirn und schmunzelte. "Wie war das nochmal mit dem nicht schwitzen? Egal unter welchen Bedingungen?" "Arsch!". Castiel’s Atmung war noch immer beschleunigt. Seine Brust hob und senkte sich schnell unter dem Gewicht des Jägers. "Nah, du liebst mich.", schmunzelte Dean. Lächelnd legte Cas ihm eine Hand an die Wange und streichelte sanft mit seinem Daumen über die Bartstoppel. "Das tue ich. Mehr als alles andere auf der Welt." Und das trieb Dean die Röte ins Gesicht. "Schleimer." "Aber es ist die Wahrheit. Ich li-." Mit einem Kuss brachte der Jäger seinen Engel zum Schweigen. Was lediglich als sanfte Berührung geplant war, entwickelte sich rasend schnell in einen heißen und leidenschaftlichen Tanz ihrer Zunge. Es verwunderte Dean, wie perfekt ihre Münder doch zusammen passten. Ganz so, als wären sie zu nichts anderem erschaffen worden.
Schwer atmend löste Dean sich aus dem Kuss und tauchte in den Pool aus Blau ein. "Wo warst du nur mein ganzes, verficktes Leben lang?" Verwundert legte Cas die Stirn in Falten. "Nunja, die letzten 12 Jahre weißt du doch wo ich war. Immer direkt neben dir. Vielleicht hättest du nur einmal deinen Weg verlassen müssen, um mich so zu sehen, wie du mich jetzt siehst." Dean ließ gespielt genervt seinen Kopf auf die Brust des Engels fallen und murmelte mir dem Gesicht nach unten gegen seine Haut: "Cas, das war rhetorisch gemeint. Du musst nicht darauf antworten." Castiel lachte und fuhr mit seiner Hand über Dean's Rücken in sein Haar. "Ich weiß, Dean. Ich weiß." Er genoss die Nähe seines Jägers und die Wärme, die von ihm ausging.
Ein Stöhnen entwich seiner Kehle, als er fühlte, wie sich Dean’s Lippen gegen seine Haut bewegten. Der Engel liebte diese sanften Berührungen. Konnte kaum genug davon bekommen. War regelrecht süchtig nach Dean's Haut auf seiner.
Langsam küsste sich der Winchester seinen Körper entlang, bis er am Saum der weißen Boxershorts ankam. Doch anders als erwartet stoppte er seine Küsse nicht. Im Gegenteil. Der Mund des Jägers fand seinen Weg über die Beule in seiner Hose. Machte den feuchten Fleck aus. Hauchte heiße Luft gegen Cas' hartes Glied. Der Engel erzitterte. "Dean!" Ohne seine Lippen vom Stoff zu lösen, fuhr Dean mit jeweils zwei Fingern den Bund der Boxer entlang. Setzte damit Castiel’s gesamten Körper in Brand. "Dean, bitte!", flehte der Engel.
Quälend langsam zog er den Stoff über Cas' Glied und der Schwarzhaarige half ihm, indem er sein Becken anhob. Die kalte Luft züngelte fast schon gierig an Castiel’s, bereits mit Lusttropfen versehener, Spitze und brachte ihn zum wohligen Stöhnen. "Fuck, Cas. So perfekt!" Dean’s Stimme war rauer als sonst. Beinahe so, als hätte er eine ganze Nacht lang nur durchgeschrien. Der Engel spürte den Blick des Jägers auf sich und krampfte verlegen seine Beine zusammen. Versuchte so seinen Intimbereich etwas zu verstecken. Auch wenn er dafür definitiv zu erregt war.
Die Wangen des Älteren waren errötet und er wand sein Gesicht zur Seite. Wollte sich damit dem hungrigen Blick des Winchesters entziehen. Seltsam, Engel fühlten keine Scham. Vielleicht lag es daran, dass er bereits seit geraumer Zeit nur noch mit sozusagen 'halber Kraft' flog. Wobei sich Fliegen ohne Flügel als relativ schwierig gestaltete.
"Hey, Cas! Bitte, versteck dich nicht. Lass mich dich sehen." Dean’s Stimme war liebevoll. Keineswegs fordernd. Und Castiel ließ Dean's Blick zu. Öffnete sich ihm und lag nun deutlich entspannter unter dem Jäger.
Mit einem breiten Lächeln ließ Dean seine Augen erneut über den Engel wandern. Schluckte schwer, als sein Blick bei Castiel’s erregter, leicht zu seinem Bauch geneigten Mitte zum Stehen kam. Der Engel war groß. Verdammt groß. Seine Spitze leckte bereits durch die ersten Tropfen, die sich angesammelt hatten und eine dicke Ader zierte die Unterseite des Schafts. Castiel war nicht beschnitten, was Dean nur noch mehr erregte, stellte er doch somit das genaue Gegenteil zu ihm dar. Seine prallen Hoden hingen schwer zwischen seinen Beinen und bewegten sich sanft bei jedem Atemzug. "Verdammt, Cas. Ein ganz schön großer Junge sind wir, hmh?" Er biss sich auf die Unterlippe und keuchte erregt. Gott, wenn er nicht aufpasste, würde er allein bei dem Anblick, dem sich ihm hier bot, kommen. Es war nicht das erste Mal, dass er seinen Engel nackt sah. Aber dieses Mal war er nicht mit Honig und Bienen bedeckt.
Der Ältere konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen." Findest du das nicht etwas unfair. Ich möchte auch etwas zum Gucken haben." Grinsend löste sich Dean von Cas, kniete sich aufrecht zwischen seine Beine und zog mit einem Ruck seine Boxer von den Hüften. Strampelte sie dann achtlos vom Bett. Er genoss den Blick des Schwarzhaarigen, der hungrig über ihn glitt. "Fuck, Dean.", entwich es Cas heiser und erntete dadurch von Dean ein verzerrtes Keuchen. Der Jäger hatte bis jetzt seinen Engel nur ganz selten fluchen gehört. Aber verdammt, wenn das nicht heiß war.
Er umschloss sein bereits steifes Glied mit der Faust, um einen Orgasmus zu verhindern. Dann beugte er sich wieder über Cas. Wollte ihn endlich auf seiner Zunge schmecken und hören, was noch alles für sündhafte Laute aus diesem heißen Mund kommen konnten. Dean bewegte seinen Mund über die starken Hüftknochen des Älteren. Knabberte leicht daran. Cas stöhnte erregt, fasste in Dean's Haar und zog daran.
Dann küsste sich der Winchester über seine Leiste zu seinen Schenkeln und sah auf. Seine Augen fast schon schwarz durch die vor Lust geweiteten Pupillen. "Spreize deine Beine für mich, Engel." Mit einem Wimmern gehorchte Castiel. Öffnete seine Beine so weit er konnte. Dean legte erneut seine Lippen auf Cas' erhitzte Haut, verteilte feuchte Küsse auf den Innenschenkeln des Engels. Cas bog den Rücken durch und stöhnte so laut wie noch nie. Erschrocken legte er sich seine Hände vor den Mund. "Bitte, Engel. Halte es nicht zurück. Lass mich dich hören. Lass mich deine Lust hören." Und wer wäre Castiel, wenn er Dean diesen Wunsch nicht erfüllen würde? Beim nächsten Kontakt von den Lippen des Jägers auf seiner Haut, stöhnte er so laut auf, dass er sich sicher war, das gesamte Motel aufgeweckt zu haben. Allerdings interessierte es den Älteren herzlich wenig. Und spätestens, als er Dean's heißen Atem auf der Unterseite seines Glieds spürte, war es um ihn geschehen. Der Winchester machte aus ihm ein stöhnendes und sich windendes Wrack.
Als Dean’s Bewegungen erstarrten, sah Cas zu ihm. Der fragenden Blick des Jägers lag auf seinem Gesicht und der Schwarzhaarige wusste sofort, was Dean fragen wollte. Er nickte stumm und krallte seine Hände neben sich in die Laken. Dann fühlte er, wie der Jäger sich seine Länge entlang küsste und stöhnte erregt auf. Noch nie in seinem so verdammt langen Leben, war er so berührt worden. Und ganz sicher hatte ihn bis jetzt auch noch niemand so fühlen gelassen, wie Dean ihn gerade. "F... Fuck!"
Dean genoss Cas' Stöhnen und Keuchen, während er sich immer weiter zur Spitze vor küsste. Dean hatte keine Ahnung von Blowjobs. Bis auf den einen Quickie in der hintersten Toilettenkabine irgendeiner Bar. Und damals hieß sein bester Freund Jack Daniels. Er konnte sich schlicht weg einfach nicht mehr daran erinnern. Zusammengefasst kannte er sich in dem Gebiet überhaupt nicht aus. Aber gleichzeitig hatte Cas auch keinen Vergleich zu ihm. Schließlich war der Engel ja noch Jungfrau. Und nein, Dean zählte den Sensenmann definitiv nicht als Castiel’s erstes Mal. Vielen Dank auch.
Dean spürte das leichte Zittern in Cas' Beinen unter seinen Händen und grinste während er einen zarten Kuss auf die bereits unnatürlich blau-lila verfärbte Spitze hauchte. Castiel schrie auf und bog seinen Rücken durch. Dean leckte sich genüsslich über seine Lippen. Schmeckte die leicht salzige Substanz auf seiner Zunge, die sein Gehirn ohne Umschweife als den typischen Geschmack seines Engels ausmachte. Ungeduldig nahm er Cas' Glied komplett in seinen Mund. Wollte einfach nicht mehr länger warten, bis er den Älteren schmecken konnte. Doch er überschätzte sich. Würgend entließ er Castiel wieder aus seinem Mund und holte einige Male tief Luft. "Sorry!" Peinlich berührt sah er durch seine dichten Wimpern nach oben zu Cas. Der Engel atmete schwer. Die Hände noch immer krampfhaft um die Laken geschlungen. Verwirrt legte er seine Stirn in Falten. Sah ihn völlig verwundert an. "Für was entschuldigst du dich, Dean?" "Ich... Nunja, ich..." Verlegen sah der Jäger auf seine Hände. "Dean, Komm her!" Der Engel streckte die Hände nach ihm aus und Dean lehnte sich über ihn. Stützte sich rechts und links neben Castiel’s Kopf auf seinen Händen ab. War nur Millimeter von diesen unglaublich heißen Lippen entfernt. Cas strich ihm über den Rücken, während er flüsterte: "Entschuldige dich niemals dafür, wie du mich mich fühlen lässt." "Aber... du hast etwas so viel Besseres verdient. Fuck, ich kann dir ja noch nicht einmal richtig einen blasen." Geschockt sah Cas ihn an. "Ist das gerade dein Ernst? Zeige ich dir nicht genug, wie sehr mir gefällt, was du mit mir machst? Soll ich vielleicht noch lauter Stöhnen, damit mich bald auch die gesamte Ostküste hören kann?" Letzteres entlockte Dean ein Lachen und auch Cas musste grinsen. Dann wurde er jedoch wieder ernst. "Wenn hier einer Angst haben sollte, nicht gut genug für den anderen zu sein, dann ja wohl ich." Jetzt war es an Dean, den Älteren geschockt anzusehen. "Wieso denkst du so etwas dummes, Cas?" Castiel zog die Brauen hoch. "Ich bitte dich. Ein gefallener Engel, den noch nicht einmal der Himmel möchte." "Ich will dich. Der Rest ist doch völlig egal. Und ich werde dich auf keinen Fall teilen. Mit niemandem. Und am aller wenigsten mit irgendwelchen gefiederten Idioten." "Im Grunde genommen bin ich auch-" "Unterstehe dich diesen Satz auch nur zu Ende zu denken." Castiel lachte. "Und zudem: Wenn wir Rollen getauscht hätten, hätte ich dir bis jetzt kein einziges Stöhnen entlocken können. Verdammt, ich wüsste ja noch nicht einmal, wo ich dich berühren müsste."
Dean schüttelte lächelnd den Kopf. "Du bist unmöglich. Weißt Du das, Engel?" "Aber Du liebst mich trotzdem." "Das tue ich." Der Jäger lächelte ihn liebevoll an und wunderte sich wieder einmal, wie leicht ihm doch dieses Geständnis fiel. "Also schlage ich vor, du gehst jetzt wieder da runter und machst genau da weiter, wo du aufgehört hast... Wenn du das denn noch willst. Du musst natürlich nicht. Ich-" "Cas, halt die Klappe!" Und dann küsste er seinen Engel heiß. Biss ihm fordernd in die Unterlippe und entlockte ihm ein Keuchen. "Und... Und vergiss nicht: Wir haben alle Zeit der Welt."
Erneut machte Dean es sich zwischen Cas' Beinen bequem. Er lächelte lasziv und hob eine Braue, als er das noch immer steife Glied vor sich sah. Castiel schmunzelte. Dann legte der Jäger seine Hände auf die Schenkel seines Engels. Lehnte sich vor und küsste erneut die feuchte Spitze. "F... Fuuuck, D... Dean!" Castiel’s Hände fuhren in Dean's Haar. Krallten sich fast schon brutal fest. Dean's Zunge schnellte vor. Leckte über den Schlitz. Schnippte gegen seine Eichel. Einmal. Zweimal. Der Schwarzhaarige wimmerte. Zog stärker an Dean's Haar. Langsam umschloss er die Spitze mit seinen Lippen. Ließ seine Zunge darum wirbeln und nahm dann den gesamten Schaft in sich auf. Und dieses Mal klappte es. "Dean, so verdammt gut." Castiel’s hob sein Becken an. Fickte sich selbst in Dean's Mund.
Bevor das Würgen wieder einsetzte, entließ der Jäger Cas' Glied. Packte seine Hüften und drückte sie sanft aber bestimmt zurück in die Laken. "Ruhig, Cas. Alles gut. Ich hab dich." Castiel wimmerte und ließ seine Hände von Dean's Kopf zu seinen Seiten fallen. Krallte sich erneut in die Laken. Dean lächelte, als er sah, was er für eine Wirkung auf seinen Engel hatte. Dann umschloss er erneut sein Glied mit seinen Lippen. Hieß Castiel in der Wärme seines Mundes willkommen. Saugte kräftig. Ließ seine Zähne sanft über die hervorgetretenen Adern fahren. Cas' Stöhnen hing schwer in der Luft. Drang in den Gehörgang des Winchesters und ließ ihn seinen Kopf noch schneller auf und ab bewegen. "D... Dean, ich..." Castiel’s Stimme war unnatürlich hoch. Doch Dean fuhr einfach damit fort, dem Engel einen zu blasen. Erst eine Hand in seinem Haar und ein "Dean, Stopp!" ließ ihn aufsehen.
Eilig entließ er Cas aus seinem Mund und sah ihn fast schon panisch an. "Was ist los? Hab ich dir wehgetan? Verdammt, ich-." "Dean, es ist alles gut. Ich... Ich möchte nur jetzt noch nicht kommen. Nicht so." Castiel’s Wangen waren errötet und der Jüngere wusste nicht, ob es am Blowjob oder an seinem Geständnis lag. "Oh, es hat dir also gefallen?" Cas nickte, noch immer leicht außer Atem. "Mehr als das. Und ich habe keinen Plan, wie ich das jemals wieder wett machen kann." Dean grinste breit, lehnte sich dann vor und stahl sich einen Kuss. "Glaube mir, Engel. Dafür wirst du noch mehr als einmal die Gelegenheit dazu haben." Der Ältere lächelte schüchtern und hielt sich an Dean's Schultern fest. "Das heißt, dass das hier keine einmalige Sache ist?" "Keine Chance. Ich bin jetzt bereits süchtig nach dir." Castiel lachte und küsste ihn dann leidenschaftlich. Konnte sich selbst auf der Zunge des anderen schmecken.
Dean unterbrach widerwillig den Kuss. Atmete schwer und kniff seine Augen zusammen, um seinen Orgasmus wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Wenn du so weiter machst, komme ich noch, bevor wir überhaupt richtig angefangen haben." Verwundert runzelte Cas die Stirn. "Du würdest wirklich allein vom Küssen kommen?" "Ich würde allein von deinen Küssen kommen. Es ist dein Mund, der mich zum Höhepunkt bringt. Der meine Eingeweide Achterbahn fahren lässt und meinen gesamten Körper in Brand setzt." Der Schwarzhaarige legte Dean eine Hand an die Wange und fuhr mit seinem Daumen über seine Unterlippe, die vom Küssen rot geschwollen war. "Sagt der, der mir gerade mit diesem wahrlich sündhaften Mund den weltbesten Blowjob gegeben hat."
Dean öffnete seinen Mund und saugte an Cas' Finger. Ließ seine Zunge erotisch um die Spitze wirbeln. Ein heiseres Keuchen entwich der Kehle des Engels. "Denkst du wirklich, dass du der richtige Part bist, um über meine Skills zu urteilen? Lass mich überlegen. Dein wievielter Blowjob war das jetzt?" Cas grinste breit. "Er kam von dir. Da brauche ich keine Erfahrung, um zu wissen, dass er atemberaubend war." Dean biss sich auf die Unterlippe und schwieg. Er wusste, dass eine Diskussion mit dem Engel ungefähr genauso logisch war, wie auf einer Rolltreppe rückwärts zu laufen." Küsst du mich jetzt endlich?" Ein teuflisches Grinsen hatte sich auf das Gesicht des Älteren geschlichen und Dean erwiderte es, kam aber der Aufforderung nicht nach. "Nah, ich hab ne bessere Idee."
Ohne Cas' Antwort abzuwarten, setzte er sich zurück auf seine Fersen zwischen Castiel’s Beine. Der Blick des Schwarzhaarigen folgte ihm hungrig. Der Jäger lehnte sich über den Bettrand zu seiner Sporttasche und fischte eine kleine Tube Gleitmittel hervor. Langsam stellte er Cas' Beine auf, sodass er mehr Platz hatte, für das, was gleich folgen würde. Der Engel wimmerte und biss sich auf die Unterlippe. Sein Gesicht war hochrot vor Scham durch diese neue Position, die ihn nun komplett Dean präsentierte. Dean hielt inne. Küsste sanft die inneren Schenkel und hauchte gegen die Haut: "Ich werde es so gut für dich machen, Engel. So verdammt gut. Ich werde deine kleine Welt zum Beben bringen." Und das genügte, um Cas erregt stöhnen zu lassen. Vergessen war die Scham. "Dean, b... Bitte. Ich brauche... Dich!" Warm lächelnd gab sich Dean etwas von der Tube auf seine Finger. Erwärmte die Flüssigkeit in seinen Händen. Zaghaft fuhr er mit ihnen über Castiel’s Schenkel zu seiner Mitte und seinen Damm hinunter. Der Ältere stöhnte und bog seinen Rücken durch. Versuchte gleichzeitig seine Hüften näher an Dean zu bringen. "Dean!" "So gut, Cas. Es wird so verdammt gut sein."
"Dean! D.. Du musst das nicht... Tun. E... Engel, schon vergessen? D... Du kannst mich ni... hicht ver... Verletzten." Dean schmunzelte, während er bereits durch Cas' Spalte fuhr. "Nichts auf dieser Welt wird mich davon abhalten, dich richtig vorzubereiten. Hast du mich verstanden, Engel?" Doch der Ältere kam gar nicht mehr dazu zu antworten. Denn der Finger, der sanft um seinen Muskelring kreiste, nahm ihm die Luft zum Atmen und ließ ihn heiser keuchend zurück. "Fu... Uhck, Deeean!" Seine Hüfte schnellte vor, während der Engel krampfhaft versuchte, sich selbst auf Dean's Daumen zu ficken. Doch der Jäger fuhr einfach damit fort, den starken Muskelring zu massieren. "D... Dean, mehr!" Und wer wäre Dean, seinem Engel diesen Wunsch zu verwehren.
Quälend langsam drang er mit der Spitze seines Daumens ein und verharrte dann. Ließ dem Älteren die Zeit, sich an das Ganze zu gewöhnen. "Dean, fuck! Das ist Folter. Du folterst mich, weißt du das?" Dean lachte. "Das ist der Plan." Trotzdem drang er mit seinem Finger weiter vor, bis er vollends versenkt war. Der Jäger sah auf. Wollte die Lust in den Augen seines Geliebten sehen. Wow, Winchester. So hast du ja noch nie über den Engel gedacht. Aber genau das war Cas für ihn, oder etwa nicht? Castiel’s Augen waren geschlossen. Seine Atmung war beschleunigt und seine Hände krampften um die Laken. Der Mund zu einem stummen Schrei verzogen. Dean verharrte und schmunzelte dann.
"Alles gut bei dir, Engel? Ich hab dich nicht getötet, oder?" Castiel’s Kiefermuskel zuckte. "Halt die Klappe und beweg dich endlich!" Und nur allzu gern leistete er ihm folge. Langsam zog er sich aus dem Älteren zurück, nur um dann erneut in ihn vorzudringen. Jede Bewegung entlockte Cas einen ersticken Laut. Und das war wie Musik in Dean's Ohren. Sein Schwanz zuckte freudig bei dem Gedanken, was bald folgen würde. "Mehr, Dean! Bitte!" Ein zweiter Finger gesellte sich zum ersten und Dean bewegte sie immer schneller in Cas. Formte sie wie eine Schere und dehnte den Engel für das Bevorstehende.
Konnte nun sein eigenes Stöhnen nicht länger unterdrücken. "Fuck, Cas. Du fühlst dich so gut an." "Dean, brauche... Mehr! Brauche... dich!" Und das war alles, was Dean brauchte. Mit einem Ruck zog er die Finger aus seinem Engel. Der Schwarzhaarige wimmerte. Bedauerte den Verlust und versuchte verzweifelt sein Becken näher zu Dean zu bringen. Der Jäger lehnte sich erneut über ihn. "Shh, Cas. Alles ist gut. Ich hab dich." Er küsste die verschwitzte Stirn des Engels. Legte sich vorsichtig auf ihm ab und begann in einem sanften, langsamen Rhythmus sein Becken gegen Cas' kreisen zu lassen. Sofort stöhnte dieser willig auf und kam ihm entgegen. Rieb seine fast schon schmerzende Erektion an seinem Jäger.
Mit einem hauchzarten Kuss erstickte Dean die Laute, die aus dem Mund des Älteren kamen. "Willst du das denn wirklich?", flüsterte er gegen die geschwollenen Lippen des Engels. Castiel zog fragend eine Braue hoch. "Denkst du wirklich ich habe die vergangene Stunde damit verbracht, dich zu küssen, um dann, wenn es endlich spannend wird, nen Rückzieher zu machen?" Dean grinste breit "Da hat ja jemand mitgezählt." Er schmunzelte über die freche Ader des Älteren. "Jetzt weiß ich, was ich vermisst habe, als du weg warst." "Oh und ich dachte schon, du würdest nur meine seltsame Art vermissen und meine falsch gebundene Krawatte." Dean lachte nun laut und erhob sich von seinem Engel. Setzte sich zurück zwischen seine Beine. "Na warte! Mal sehen, was wir diesem frechen Mundwerk noch so für Laute entlocken können."
Erneut lehnte er sich über den Bettrand und fischte ein Kondom aus seiner Jeans. Als er es gerade aufreisen wollte, stoppte ihn Cas, indem er seinen Kopf kräftig schüttelte. "Das wird nicht nötig sein, Dean." Der Jäger sah ihn fragend an. Verstand nicht ganz, worauf der Schwarzhaarige hinaus wollte. "Wir Engel können keine Krankheiten bekommen, geschweige denn übertragen." Irgendwann am heutigen Abend, hatte sich anscheinend Dean's Gehirn verabschiedet. Denn es dauerte fast eine halbe Minute, bis Dean endlich realisierte, was Castiel ihm damit sagen wollte. "Warte... Meinst du, dass...?" "N... Nur wenn du willst. Also wir müssen nicht. Ich meine-." "Fuck, Cas. Natürlich will ich. Oh, verdammt. Du bist perfekt, weißt du das?" "Sagt er zu dem, der nur hier liegt und nichts macht."
Dean gab sich eine große Portion Gleitmittel auf die Hand, erwärmte es und bedeckte dann damit sein steifes Glied. Er war schon den ganzen Abend so erregt, dass der Jäger sich sicher war, mit seinem Schwanz Nägel in Beton schlagen zu können. So hart war er. "Du machst all die heißen Geräusche. Ich würde sagen das ist ziemlich viel für 'nichts machen'." Im nächsten Schritt fuhr er mit seiner Erektion durch Cas' Spalte und positionierte sich dann vor seinem Eingang. Castiel holte zittrig Luft. Seine Fingerknöchel waren schneeweiß durch den festen Griff um die Laken. Vorsichtig lehnte Dean sich über seinen Engel. Stützte sich rechts und links neben seinem Kopf auf seinen Händen ab und küsste ihn sanft. Dann entfernte er sich weit genug von ihm, um ihn ansehen zu können. Blau verwob sich mit Grün, als der Jäger ihm tief in die Augen blickte.
"Bereit?", fragte er flüsternd und Cas nickte. Das Herz klopfte ihm bis zum Hals und Castiel befürchtete, dass es gleich jeden Moment aus seiner Brust springen und in die Arme seines Geliebten fliegen könnte. "Hey, es ist alles gut, Engel. Ich hab dich. Vertraue mir. Lass dich einfach fallen und... Genieße es. Und wenn es dir zu schnell geht sagst du es und wir hören sofort auf." Castiel nickte erneut. Als Dean dieses Mal sich vorlegte, um ihre Münder miteinander zu verbinden, durchbrach er langsam und vorsichtig, den starken Muskelring.
Der Ältere hatte ihm zwar gesagt, dass er ihn nicht verletzten konnte, aber es fühlte sich führ den Jäger einfach nicht richtig an, in den Engel fast schon brutal wie in eine Sexpuppe einzudringen. Er wollte ihm Zeit geben, sich an das Gefühl von etwas, das ihn weitete, zu gewöhnen. Also verharrte er und beobachtete den Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen. Castiel’s Augen waren weit aufgerissen. "Mehr, Dean! Bitte." Und Dean drang weiter in ihn ein. Millimeter für Millimeter. Bis er sich bis zur Hälfte in seinem Engel versenkt hatte und sich dann wieder bis zur Spitze aus ihm zurück zog. Dann drang er erneut tief in ihn ein und versenkte sich dann komplett in ihm. Seine Hoden waren flach an Castiel’s Hintern gepresst und es kostete Dean’s ganze Kraft, sich nicht sofort hart in den Engel zu ficken.
Castiel lag unter ihm. Atmete schwer und hatte seine Augen geschlossen. Verwehrt Dean die Sicht in tiefes Blau. Sanft legte ihm der Winchester eine Hand an die Wange. "Cas, sieh mich an. Bitte! Lass mich deine Augen sehen." Cas gehorchte. Das Blau war dunkler als sonst. Fast schon von einem satten Royal.
"Dean, bitte!" Langsam glitt Dean aus ihm heraus, nur um sich dann wieder komplett in ihm zu versenken. Ein heiseres Stöhnen entfloh seiner Kehle. "F... Fuck, Cas. So gut, Engel. So verdammt gut." Und erst jetzt realisierte Dean, wie oft er doch schon im Geheimen an genau diesen Moment gedacht hatte. Sich solch eine Situation erträumt hätte. Und jetzt endlich war es so weit und es fühlte sich so viel besser an.
Castiel war eng. Verdammt eng. Und Dean liebte es wie die warmen Wände des Engels seinen Schwanz umschlossen. Ihn fast schon liebevoll umarmen, mit jedem Schlag seiner Hüften. Als hätte er endlich, nach so vielen Jahren sein Zuhause gefunden. An einen Ort, an den er gehörte. Bei dem er ankommen konnte. Ein Ort, an dem auch Cas war. "Deeean, so gut!" Erneut legte er seine Lippen auf die, seines Engels. Küsste ihn leidenschaftlich. "Dean, bitte. Härter!" Der Jäger konnte kaum glauben, was er da hörte. Verdammt, wieso hatte er nur so lang gebraucht, um sich seine wahren Gefühle einzugestehen? Seine Stöße wurden tief und hart. Und als der Engel lustvoll aufschrie und seine Hände fast schon schmerzhaft in Dean's Schulterblätter krallte, wusste er, dass er Castiel’s magischen Punkt gefunden hatte.
Immer wieder stimulierte er nun die Prostata des Älteren und erntete die heißesten Laute, die er je gehört hatte. Der Engel bewegte seine Hüften ihm entgegen. Passte sich seinem Rhythmus an. Dean spürte, wie seine eigene Lust bis ins Unermessliche stieg und sich dieses allzu bekannte Ziehen in seinem Bauch ausbreitete. Der Jäger wusste, dass sein Orgasmus nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Der Kuss wurde heißer. Seine Zunge erkundete wild den Mund des anderen. "Dean, ich...", keuchte Cas zwischen den Küssen.
Dean's Stöße wurden noch härter. Schneller. Fielen aus dem Rhythmus. Sein Glied pulsierte in Castiel’s engem Gang und traf fast schon brutal dieses kleine Bündel Nerven. "Es ist okay, Cas. Lass los. Komm für mich, Engel!" Und das war alles, was der Schwarzhaarige brauchte. Ganz so, als hätte er den gesamten Abend einzig und allein auf die Erlaubnis seines Jägers gewartet, um zu kommen.
Er schrie auf, während sich sein heißer Samen auf seinem Bauch ergoss. Sein Körper versteift sich, bevor er erschlaffte. Die Arme noch immer krampfhaft um Dean geschlungen, in dem verzweifelten Versuch, ihn noch näher zu sich zu ziehen. Hielten ihn fest, während er unter Dean regelrecht zerfiel. Das Wissen, dass er das getan hatte, dass er der Grund für Castiel’s Zustand war, war alles, was der Jüngere brauchte. Sein Kopf fiel in Cas' Halsbeuge. Die Zähne gruben sich in die weiche Haut des Engels, als er Cas über die Klippe folgte. Der Kopf des Winchesters war gefüllt mit nur einem Wort, dass er immer und immer wieder wie ein Mantra wiederholte: Cas. Cas. Cas. Es schien fast so, wie wenn Dean gar nichts anderes mehr kannte, als diese drei Buchstaben. Und tief in sich drin wusste er, dass allein aus diesem Namen, sein zukünftiges Leben bestehen würde.
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 26: T W E N T Y S I X
Summary:
Der berühmte Morgen danach.
Chapter Text
Helles Licht durchflutete das Motelzimmer und kitzelte Dean's Nase. Der Jäger blinzelte fast schon wütend gegen das Licht. Grummelte müde und kuschelte sich enger an die Wärme unter sich.
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Als Dean das nächste Mal aufwachte, hatte sich die Position der Sonne geändert. Müde streckte sich der Jäger. Er war noch nie so erholt. Und das, obwohl sich sein gesamter Körper so anfühlte, als hätte ihn ein verdammter Truck eine Landstraße entlang gezerrt. Seine Nase rieb gegen weiche Haut, als er seinen Kopf näher an die Wärme unter ihm presste. Sofort durchflutete der Geruch nach einer frischen Meeresbrise und Honig Dean’s Gehirn und strahlte von dort in alle Bereiche seines Körpers aus. Füllte ihn mit dem Gefühl von purem Glück. Erst jetzt spürte er die starken Hände, welche über seinen Rücken um seine Taille geschlungen waren. Und der weiche Körper, auf dem er lag. Etwas verwirrt hob er den Kopf und sah blinzelnd in das lächelnde Gesicht.
"Es war also kein Traum.", murmelte er mit noch vom Schlaf rauer Stimme. "Guten Morgen, Dean." Cas grinste breit und ließ seine linke Hand durch Dean’s kurzes Haar fahren. Seine Stimme war noch tiefer als sowieso schon und verdammt... Lecker. Wie Sex eingewickelt in Erdnussbutter. Oder Schokolade.
Der Jäger gähnte laut. "Morgen, Sonnenschein." Warm lächelnd bettete er sein Kinn auf seinen Handrücken, um den Engel besser ansehen zu können. "Wie hast du nicht geschlafen?" Das entlockte Castiel ein lautes Lachen, dass durch seinen und Dean's Körper vibriete und sie beide nur allzu sehr an ihre Nacktheit erinnerte. Der Winchester biss sich auf die Unterlippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Gott, am liebsten würde er sofort wieder in seinen Engel- "Woran denkst du, Dean?", unterbrach der Ältere seine Gedanken und trieb Dean die Röte ins Gesicht.
"Uhm... W... Wie lange ich... Ausgeschaltet war." Das war das Erstbeste, was dem Jüngeren auf die Schnelle einfiel. Cas runzelte verwirrt die Stirn. Schien des Jägers eigentlichen Frage nicht zu bemerken. "Du meinst, seit wir... gestern...?" Jetzt war es an Castiel zu erröten. "Fast acht Stunden." "Acht Stunden?!" Geschockt setzte sich Dean etwas auf. Naja, so gut es eben ging, ohne den Körperkontakt mit seinem Engel zu unterbrechen. Denn das war das aller letzte was er wollte.
"Und du bist die ganze Zeit über hier geblieben?" Der Engel lächelte warm. "Ich hatte einen sehr guten Zeitvertreib. Auch wenn ich bedaure, dass acht Stunden nicht annähernd reichen, um deinem Körper die nötige Aufmerksamkeit zu schenken." Dean biss sich auf die Unterlippe. Dann grinste er anzüglich. "Ich würde sagen, du bist ein verdammt gutes Kissen. Und verdammt heiß noch dazu." Castiel’s Gesicht färbte sich noch eine Nuance dunkler und Dean war sich solangsam nicht mehr sicher, ob das noch gesund war.
Der Engel räusperte sich und löste den Blickkontakt. "Denkst... Denkst du nicht, wir sollten über... gestern reden?", unterbrach der Ältere seine Gedanken. Verwirrt legte Dean die Stirn in Falten. "Über was genau? Diese unglaublich heißen Lippen?" Der Jäger streckte seine Hand aus und strich mit dem Daumen über Cas Unterlippe. Entlockte ihm damit ein leises Stöhnen. "Oder über den atemberaubenden Sex?" In einem langsamen, sanften Rhythmus begann er seine Hüften kreisen zu lassen. Rieb sich dadurch an Cas' Geschlecht. Die Finger des Schwarzhaarigen krallten sich fast schon schmerzhaft in den Rücken des Jägers. Er stöhnte laut auf. "Du... Du siehst es nicht a... Als... Nunja,... Als Fehler?"
Einen Moment brauchte Dean noch, um Castiel’s Frage zu realisieren. Dann drehte er sich flink um, sodass der Schwarzhaarige nun auf ihm lag. Castiel keuchte überrascht auf. "Dean, was-?" "Wann habe ich dir jemals das Gefühl gegeben, dich nicht zu wollen, hmh?" Sein Griff um Cas' Flanken verstärkte sich. Dean’s Ton war keineswegs zornig. Sondern eher sanft. Fast schon... Verzweifelt. Der Jäger dachte, dass er durch die drei Worte alles gesagt hatte, was es zu sagen gab. Doch Castiel’s zerknirschter Gesichtsausdruck und wie angespannt er auf Dean lag, zeugte vom Gegenteil. "Du hast mir aber auch nie das Gefühl gegeben mich zu wollen.", nuschelte er. Dean schluckte. Fuck! Castiel hatte recht. Seine Stimme war belegt.
"Oh, Engel." Er drückte seine Lippen sanft auf Cas' Haaransatz. "Ich... Ich war so dumm, Cas. All die vielen Jahre... Ich war so blind. Ich... Ich wollte es nicht sehen." Sein Blick glitt zur gegenüberliegenden Wand. Während er sprach konnte er den Älteren nicht ansehen, der ihn mit großen, blauen Augen beobachtete. Er befürchtete, dass ihm sonst die Worte im Hals stecken bleiben würden. "Ich hatte geglaubt, dass du ohne mich... Besser dran wärst. Ganz zu Schweigen davon, dass ich überzeugt war, dass meine Gefühle nicht erwidert werden." Castiel wollte etwas dazu sagen. Aber Dean sprach einfach weiter. Er musste diese Worte nun endlich über seine Lippen bringen. Sonst würden sie ihn noch von innen heraus verbrennen.
"Ich dachte immer, dass... Dass ich es nicht verdient habe... Geliebt zu werden. Etwas für mich zu haben... Nicht, dass du eine Sache wärst. Natürlich nicht. Aber ich glaube du verstehst was ich meine." Er lachte nervös. Sah Castiel weiterhin nicht an. Seine Hand strich gedankenverloren durch die schwarzen Strähnen. "Ich hatte keine... Angst vor meinen... Gefühlen. Oder habe mich irgendwie... Davor geekelt. Klar, ich hatte noch nie Gefühle für einen Mann vor dir. Bis jetzt gab es immer nur Frauen. Es war also schon eine... Etwas... Neue Welt, die ich betrat. Und ob du es glaubst oder nicht, aber die erste Frage, die ich mir gestellt hatte, als mir aufgefallen war, dass ich... Für beide Football-Team's spiele, war: Muss ich jetzt mein Baby pink lackieren?"
Das entlockte Castiel ein tiefes Lachen und Dean stimmte mit ein. Sah ihn nun doch an und küsste seine Stirn. Ein sanftes Lächeln schmückte sein Gesicht bei seinen nächsten Worten. "Aber ich könnte dich nicht als Fehler sehen. Niemals. Also bitte, hör auf zu zweifeln. Ich will das so sehr mit dir. Und ich war mir bei einer Sache noch nie so sicher, wie bei dieser." Cas Blick war glasig. Ungeweinte Tränen schillerten in seinen Augen. Dean schnalzte mit der Zunge und küsste seine Nasenspitze. "Wenn du jedes Mal in Tränen ausbricht, sobald ich gefühlsdusselig werde, müssen wir uns wirklich was überlegen. Dann weine ich nämlich in Zukunft mit." Cas lachte nun, was die ersten Tränen über seine Wangen schickte. Dean seufzte und küsste sie sanft weg. "Engel, was ist los? Bin ich etwa so schlecht mit Worten?" Der Ältere schüttelte eilig den Kopf. "Ich bin glücklich, Dean. Niemals hätte ich zu träumen gewagt, das hier haben zu können."
Dean schmunzelte. "Das bedeutet wir sind wohl beide Vollidioten." "Ich bevorzuge den Begriff... Gutgläubig. Weniger 'Voll', weniger 'Idioten'. Wir dachten beide, dass es das beste für den anderen wäre, seine Gefühle geheim zu halten." Dean lachte und schüttelte dann den Kopf. "Du gehörst aber nicht zu denen, die während Sex weinen, oder?" Castiel lachte. "Das habe ich doch bereits bewiesen." "Und ich dachte, du hättest dich nur wegen meinem Geständnis nicht zurückhalten können." "Oh, ich bitte dich, Dean. Du hast mich so hart gefickt, dass ich befürchtete, mein Orgasmus würde aus meinen Augen raus kommen." Dean biss sich auf die Lippe. Sein Glied zuckte erregt und Castiel’s hochgezogener Braue nach zu urteilen, spürte er die Härte an seinem Schenkel.
Der Jäger streckte die Hand aus. Sein Daumen berührte den Mund des Schwarzhaarigen und zog die Unterlippe etwas runter. "Ein ganz schön sündhaftes Mundwerk hast du da, Engel." Castiel’s Becken stieß gegen Dean's und der Winchester musste die Augen schließen, um ein Keuchen zu unterdrücken. "Oh nein. Was kann ich nur tun damit mir meine Sünden vergeben werden?", fragte Cas in einem neckenden Ton.
Und nun konnte Dean sein Stöhnen nicht länger zurück halten. "Fuck, Cas!" "Hmh, das ist richtig.", die Finger des Älteren fuhren kleine Kreise auf der Brust des Jägers. "Ich glaube ich brauche etwas in meinem Mund, um die sündhaften Wörter zurück zu halten." Dean’s Brust hob und senkte sich schnell und mit weit aufgerissenen Augen beobachtete er, wie es sich Castiel langsam zwischen seinen Beinen gemütlich machte. Dean's Länge stand stolz zwischen seinen Beinen. Sein Schwanz hüpfte, bei dem hungrigen Blick, den Cas ihm schenkte.
"Gefällt dir, was du siehst, Engel?" Der Ältere nickte und leckte sich über die Lippen. "Sehr." Sein Kopf senkte sich und dann platzierte er hauchzarte Küsse auf den leicht gespreizten Schenkeln des Jägers. Dean keuchte. Seine Hände fuhren in Cas' Haar und versuchten ihn weiter nach oben zu seinem erregten Glied zu ziehen. "Dean, halt still. Ich will dich noch etwas genießen." "Ich bin kein verdammtes Mittagessen." Durch das Stöhnen klang Dean’s Stimme unnatürlich hoch. "Ahh!", schrie er auf. "Hast du mich gerade... Gebissen?" Cas schmunzelte und leckte über den Bissabdruck in der Nähe seines linken Hodens. "Wer nicht hören will muss fühlen." Und Gott verdammt, Dean fühlte. Er fühlte verdammt viel. Er wusste nicht, dass sich soetwas so... Nunja, gut anfühlen konnte.
"Cas, bitte. Bitte, Engel.", flehte er und das verwirrte ihn enorm. Ein Dean Winchester flehte nicht. Niemals! Aber bei Cas fühlte er sich einfach... Sicher. In seinen Armen konnte er sich fallen lassen auch wenn das was er gerade mit ihm tat, die reinste Folter war. Sein Schwanz zuckte gefährlich bei den hauchzarte Küssen auf seiner Haut. "Wenn du jetzt nicht bald-" In einer schnellen und fließenden Bewegung, hatte Cas seine Lippen um Dean’s Spitze gelegt und ihn komplett in sich aufgenommen. "Oh, f... Fuck!" Wenn Castiel sich sofort bewegt hätte, wäre er gekommen. Da war sich der Winchester sicher. Der heiße Atem des Älteren kitzelte sein kurzes Schamhaar und er biss sich auf die Unterlippe, um nicht laut zu stöhnen. "Cas, b... Bitte. Br... Brauche diiiich!"
Seine Hände fanden wieder Castiel’s Kopf. Krallten sich in sein Haar fest. Und dann bewegte sich der Engel endlich. Langsam entließ er Dean’s Glied aus seinem Mund. Fuhr dabei mit seinen Zähnen hauchzart über seinen Schaft. Der Jäger schrie auf. "Fuck!" Seine Hände bildeten Fäuste in Cas' schwarzem Haar. Wollten ihn sogleich wieder runter drücken. Doch dieser nahm einfach seelenruhig Dean’s Hände von seinem Kopf, legte sie neben seinen Hüften ab und drückte sie in die Matratze. Der Engel beobachtete Dean genau, während seine Zunge vorschnellte und hauchzart über die Spitze leckte. "C... Caaas!" Dean bog den Rücken durch und kniff die Augen zusammen.
Immer wieder leckte der Ältere über die rote Spitze. Flick, flick, flick. Und Dean war sich sicher, dass er solangsam seinen Verstand verlor. Castiel drückte kräftig Dean's Hände. "Dean, sieh mich an!" Der Jäger gehorchte. Seine Stirn war schweißnass und sein Atem verließ nur stoßweiße seine Lippen. "Sieh, was ich mit dir mache." Und das war das heißeste was er jemals gesehen hatte. Castiel’s tiefblaue Augen verbanden sich mit seinen grünen. Erlaubten kein Wegsehen. Während er erneut die Länge des Jägers in sich aufnahm. Seine Lippen schlossen sich eng um seinen Schaft. Dean keuchte heiser auf. Wagte es jedoch nicht, den Blick abzuwenden. "Fuck, C... Caaas. Sooo guut!"
Castiel entließ Dean wieder aus seinem Mund mit einem feuchten Plop. Und nur Cas schaffte es, dass dieser fast schon peinliche Laut verdammt sexy klang. "Wenn du immer noch fähig dazu bist, ganze Worte zu bilden, mache ich was nicht richtig." Seine Stimme war noch rauer als sonst. Die Lippen geschwollen und feucht. Dean wollte gerade einen frechen Kommentar dazu abgeben, da hatte der Ältere auch schon wieder sein Glied in sich aufgenommen. Er ließ Dean's Hände los. Dann fuhren seine Finger zu Dean's Hoden. Streichelten sie sanft, ehe er Mut fasste und sie komplett in seine Hände nahm, um sie zu kneten. "Fu... Nnghhhnaa!" "Mhehfer!", nuschelte der Schwarzhaarige um sein Glied, was wohl so viel heißen sollte wie 'Besser' und Dean wollte ihn schon böse anfunkeln. Doch dazu kam er gar nicht mehr.
"Ca... stiiieel!", schrie der Jäger, als ihn der Orgasmus überrollte. Die Vibrationen, die die Stimme des Engels um sein Glied erzeugt hatte, hatten ihn letztlich über die Klippe geschickt. Der Winchester war sich ziemlich sicher, dass er noch nie so hart gekommen war und vielleicht war er sogar kurz ohnmächtig geworden. Denn erst nach ein paar Momenten bemerkte er die warme Zunge um sein erschlafftes Glied.
Er öffnete verwundert die Augen und sah auf den schwarzen Schopf zwischen seinen Beinen. "Cas, was...? Oh Gott! Wenn du so weiter machst komme ich ein zweites Mal." Castiel schmunzelte. Die Augen unverändert auf Dean gerichtet. Seine Zunge fuhr nun über seinen Bauch. Leckte fast schon gierig jeden einzelnen Tropfen seines Samens auf. "Fuck, C... Cas!" Zu gern hätte er seine Lider geschlossen. Doch das Blau vor ihm nahm ihn in seinem Bann gefangen. Der Ältere machte weiter, bis er den letzten Tropfen auf seinem Schlüsselbein erreicht hatte. Er saugte sanft an diesem Punkt und entließ dann seine Haut mit einem Plop. "F... Fuck, Engel. Bitte!" Cas sah ihn aus großen, unschuldigen Augen an. "Was Dean? Was möchtest du?" Dean’s Herz pochte wie verrückt und er befürchtete, dass es jeden Moment aus seiner Brust springen und direkt in die Arme seines Engels fliegen würde. "Küss mich!"
Und dann lagen Castiel’s Lippen auch schon auf seinen. Dean stöhnte in den Kuss, als er sich selbst schmecken konnte. Seine Hände fuhren sanft über Cas' starken Rücken, drückten ihn gegen seine Brust. Ihr heiseres Stöhnen lag in der Luft als ihre nackten Glieder aufeinandertrafen. Dean tippte neckend mit der Zungenspitze gegen Cas' und schickte seine Hände weiter auf Wanderschaft. Ließ sie das Gemälde unter ihnen erkunden. Jede einzelne Kurve, jeden einzelnen Muskelstrang nahm er gierig wahr, bis seine Handflächen auf Castiel’s Hintern lagen und fordernd in die Haut kniffen. Ein unnatürlich hoher Ton entwich Cas' Mund und er löste sich schwer atmend von seinem Jäger.
Er blinzelte ein paar Mal verwirrt. Stützte sich dann auf seine Hände und sah zwischen ihre Körper. "Du kannst unmöglich schon wieder hart sein." Der Winchester schmunzelte. Zog seinen Engel wieder auf sich und drehte sie um. Stützte sich rechts und links neben seinem Kopf ab. Tronte nun über dem Älteren. "Wenn ich dich sehe bin ich immer hart." Der Schwarzhaarige zog die Brauen hoch. "Okay, das kam jetzt perverser rüber als beabsichtigt.", der Jäger lachte nervös und verband dann erneut ihre Münder miteinander. Es war kein heißer Kuss. Eher ein sanftes Berühren ihrer Lippen.
"Das war mit Abstand der beste Blowjob, den ich je bekommen habe.", flüsterte Dean leise gegen Cas' Lippen und biss ihm zart in die Unterlippe "Aber du bist nicht gekommen. Das kann ich unmöglich so stehen lassen.", sagte er mit einem Blick zwischen ihre Körper auf Castiel’s Erektion und schmunzelte über das Wortspiel. Erneut küsste er den Schwarzhaarigen. "Dean, du... Du musst nicht. Es... Ich wollte das für dich tun. Ich..." "Dann lass mich das für dich tun."
Der Jäger wartete gar nicht auf eine Antwort. Küsste sich gleich Cas' Hals entlang. Saugte sich an seinem Schlüsselbein fest und ließ erst wieder los, als er bemerkte, wie sich die Stelle langsam dunkel färbte.
Castiel liebte das Gefühl von Dean's Lippen auf seiner Haut und wie er ihn regelrecht markierte. Ein heiseres Stöhnen entwich ihm, als die Zunge des Winchesters seine linke Brustwarze fand und er leicht zubiss. Seine Knie fielen weiter auseinander, um den Jäger näher an seinen Körper pressen zu können. Der Ältere fühlte sich wie im Fieberwahn, dessen einzige Chance auf Besserung der Winchester über ihm war.
Er keuchte auf, als Dean’s Glied über seine erregte Spitze fuhr. "D... Eean! Bitte -" Mit einem weiteren sanften Kuss, brachte Dean seinen Geliebten zum Schweigen. "Shh, Engel. Ich hab dich. Es ist alles gut."
Seine, für Jäger typisch rauen und starken Hände fuhren über Castiel’s Seiten. Erzeugten eine Gänsehaut auf Cas' Arme und ließen ihn erzittern. Dean hätte niemals damit gerechnet, dass seine Berührungen jemals bei jemandem solch eine Reaktion hervorrufen könnten. Am allerwenigsten, dass ein übernatürliches Wesen eines Tages zitternd und keuchend unter ihm liegen würde.
Der Winchester kniete sich, ohne den Blick von seinem Engel zu nehmen, zwischen Castiel’s Beine und setzte sich auf seine Waden. Seine Augen fuhren über die leicht geöffneten Lippen und die sich schnell bewegende Brust, bis zu den feinen, dunklen Haaren und dem Ursprung seiner Lust. "Wunderschön.", hauchte er und erntete ein leises Wimmern von dem Älteren. "Spreize deine Beine für mich weiter, Cas." Und der Engel gehorchte. Dean schluckte schwer, bei dem Vertrauen, das ihm entgegen gebracht wurde. Langsam lehnte er sich vor. Ließ seine Lippen hauchzart über Cas' Erektion fahren, ohne die Haut des Engels auch nur einmal zu berühren. Doch der Ältere spürte Dean’s heißen Atem, die Wärme, die von seinen Lippen ausging und das damit verbundene Versprechen, der baldigen Berührung.
Ein heiseres Keuchen entwich seinen Lippen und sein Rücken bog sich durch. Dean nutzte die Möglichkeit, um seinem Geliebten ein Kissen unter die Hüfte zu legen. Cas wollte ihn schon fragen, was genau er vorhatte, aber er war sich ziemlich sicher, dass er keinen ganzen Satz herausbringen würde.
Überzeugt davon, bald die heißen Lippen seines Freundes um seine Spitze zu spüren, legte er einen Arm auf seine geschlossenen Lider.
Umso mehr verwundert war er, als er plötzlich eine feuchte und warme Zunge über seinen Damm fahren spüren konnte und zwei Hände, die seine Backen etwas teilten. Cas errötete bei der offensichtlichen Position und wie diese keine Geheimnisse mehr vor seinem Geliebten zuließ. Ganz plötzlich fuhr Dean’s Zunge über seinen Eingang. "F... Fuck, Dean!" Der Rücken des Schwarzhaarigen bog sich durch und er stieß sein Becken der Nässe entgegen. Überwältigt von diesem eigenartigen und so verdammt neuen Gefühl. Seine Hände fuhren unkoordiniert über die Matratze. Auf der verzweifelten Suche, nach einer Aufgabe. Letztlich krallte er einfach seine Finger in die weißen Laken.
Dean’s Zunge war verschwunden und der Engel dachte bereits, dass er etwas falsch gemacht hatte. Ein überraschtes und sogleich bedürftiges Keuchen entfuhr ihm und er wölbte sich seinem Jäger entgegen, als dieser leicht pustete. Die Hitze seines Atems kalt gegen die nasse Spur, die er hinterlassen hatte. Ein tiefes Stöhnen rumpelte durch seine Brust und brachte Dean dazu fortzufahren. Die Spitze seiner Zunge begann kleine Achter gegen Cas' Loch zu malen. Seine Hände hielten die Schenkel des Engels gespreizt, während er damit fortfuhr seinen Geliebten zu necken.
Schließlich tastete er sich vor, seine Zunge durchstieß den starken Muskelring und rief ein heiseres Keuchen von seinem Geliebten hervor, als er damit begann sein Loch mit der Zunge zu ficken. "D... Dean, was...? Oh, fuck." Das sinnlose Geprabel, des Engels ließ den Jäger seine Zunge nur noch schneller rein und raus bewegen. "Deeean, b... Bitte!" Dean löste sich von Castiel und tastete blind nach dem Fläschchen Gleitmittel, ohne seine Augen von seinem Geliebten zu nehmen. Eilig bedeckte er seine Finger mit dem Gel und führte sie dann zu Cas' Eingang. Der Ältere keuchte erstickt auf, als Dean’s Zeigefinger langsam in ihn eindrang und obwohl er ihn bereits davor mit seiner Zunge geweitet hatte, war der Jäger überrascht, wie eng Castiel doch war. "Fuck, Cas. So eng." Er wäre fast allein durch die enge Wärme um seinen Finger ein zweites Mal gekommen. "Ent... Entschuldige.", keuchte der Schwarzhaarige hervor.
Ruckartig stoppte Dean in Mitten seinen Bewegungen und zog sich aus ihm zurück, was ihm ein fast schon verzweifeltes Wimmern bescherte. Verwirrt sah er den Älteren an. "Du denkst das ist was Schlechtes?" Castiel war etwas außer Atem und wich dem Blick des Jägers aus. Seine Wangen vor Scham errötet. "Naja, du... Du hast es letzte Nacht bereits erwähnt und... Und da dachte ich eben, dass -" Dean hatte sich blitzschnell über ihn gebeugt und brachte ihn mit einem harten Kuss zum Schweigen. "Du bist so verdammt perfekt, weißt du das eigentlich? Wenn ich erwähne, wie eng du bist, möchte ich dir damit eigentlich nur sagen, wie fucking gut du dich um mich anfühlst, okay?" Der Engel sah ihn aus großen Augen an. Seine Wangen fast so rot wie die Tapete hinter dem Kopfende des Bettes.
"Ich liebe dich.", flüsterte er gegen seine Lippen und küsste sich dann erneut seinen Weg zu Cas' Lendengegend. Küsste dann seine dunkelrote Spitze. "Fuck, Dean! Bitte!" Der Jäger wusste, um was er ihn bat. Aber er war noch lange nicht bereit dazu, es ihm zu geben. Dean’s Zungenspitze drang in den bereits feuchten Schlitz ein. Leckte die ersten Tropfen auf. Der Engel wölbte sich ihm erstickt keuchend entgegen. Bat nun mit seinem Körper um mehr, als er bemerkte, dass Worte ihn nicht weiter brachten. Dean’s Hand fuhr nun wieder zwischen seine Schenkel. Erneut drang er mit seinem Zeigefinger ein und brachte Castiel’s Körper zum Beben.
Der Jäger fickte ihn mit seinem Finger, während seine Zunge immer wieder über den Kopf von Cas' Glied fuhr. Ein zweiter Finger gesellte sich zum ersten, doch anstatt seinen Engel zu weiten, krümmte er beide Richtung Bauchdecke und lokalisierte die Prostata des Schwarzhaarigen.
Durch die plötzliche Berührung drückte Cas den Rücken durch. Bewegte sein Becken ruckartig gegen Dean und fickte sich selbst auf seinen Fingern. "D... Deean, fuck. Ich... Bitte!" Castiel war seinem Orgasmus schon zu nahe, um ganze Sätze zu bilden. Dean ließ von seinem Glied ab. Beugte sich erneut über ihn, um ihn zu küssen. Ließ ihn sich selbst schmecken, während er immer weiter nur neckend mit seinen Fingern über das kleine Bündel Nerven fuhr. Zu wenig für einen erlösenden Orgasmus. "Was möchtest du? Sags mir, Engel?" "Bitte, lass mich... kommen!"
Dean grinste breit und stieß dann das erste Mal hart gegen Cas' Prostata. Der Ältere schrie auf. Überwältigt von der Intensität. Und der Jäger wusste, dass sein Höhepunkt nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Also legte er seine Lippen erneut um Castiel’s tropfende Spitze und saugte kräftig.
Das schickte den Engel über die Klippe. Mit einem lauten Aufschrei ergoss er sich in den Mund seines Geliebten, welcher weiter an ihm saugte, bis er auch den letzten Tropfen in sich aufgenommen hatte.
Cas atmete schwer. Die Hände noch immer in den Laken verkrampft. Langsam entließ Dean sein Glied und zog sich aus ihm zurück, bevor er sich wieder einem Ozean aus Indigo zuwand. Er beugte sich über ihn. Stützte sich auf seine Hände und legte sanft den Mund auf seinen. "Hab ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?"
Wow shit, Winchester. Sammy hört diese drei Worte wenn er Glück hat höchstens an Geburtstagen. Und bei ihm kannst du es gar nicht oft genug sagen? Ja, genau so war es. Am liebsten würde er dieses Geständnis mit seiner Zunge auf jeden Millimeter seiner Haut schreiben. Cas hatte es verdient, dass man ihn richtig liebte. Fuck, der Engel hatte den gottverdammten Mond verdient. Und dass man ihm genau das so oft wie möglich sagte. Ein Tag hatte gar nicht genügend Stunden, so oft wie Dean diese Worte gegen Cas' Lippen flüstern wollte.
"Hmh, nur vor ungefähr zehn Minuten.", flüsterte Castiel mit einem neckenden Ton. "Und hier war ich und hatte befürchtet, du könntest es vergessen haben." Der Ältere lachte und legte ihm die Hände in den Nacken, um ihn zu sich zu ziehen. "Danke.", flüsterte er. Der Winchester sah ihn amüsiert an. "Für was? Für deinen Orgasmus?" Cas rollte mit den Augen. "Auch. Aber vor allem," Seine Hand legte sich auf seine Wange. "Für all das hier. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit, hätte ich noch nicht mal zu Träumen gewagt, dich berühren zu dürfen. Und seh wo wir nun sind. Wir küssen uns, während du mir buchstäblich das Hirn aus dem Kopf fickst." Der Winchester knabberte mit einem fast schon animalischen Laut an seinem Kiefer. "Wenn du weiterhin solche Worte in den Mund nimmst, lasse ich dich heute gar nicht mehr aus dem Bett." "Ist das ein Versprechen?" Dean grinste breit. "Ich liebe dich so sehr, Engel." "Und ich liebe dich, Mononusa."
Notes:
Danke an alle, die meine Fic lesen und Kudos geben!
Chapter 27: E P I L O G U E
Notes:
(See the end of the chapter for notes.)
Chapter Text
"Bist du dir sicher? Du wirst dein Kissen nicht mit meinen Federn stopfen?“
Eine Woche war es nun her, seit sich Dean und Cas endlich gefunden hatten. Und es war bis jetzt die beste Woche, in Dean's so verdammt langem Leben. Er konnte sich jetzt schon keine einzige Sekunde mehr ohne Castiel vorstellen und manchmal erschrak es ihn, wie leicht es ihm doch fiel ihn zu lieben.
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Nach einer gemeinsamen Dusche, die länger gedauert hatte als geplant, waren sie gegen Abend gemeinsam zurück zum Bunker gefahren. Ohne länger darüber nachzudenken, hatte Dean, nachdem er sich geschickt in den fließenden Verkehr eingefädelt hatte, nach Cas Hand auf dem Ledersitz zwischen ihnen gegriffen und ihre Finger miteinander verschränkt. Er wunderte sich, wie bekannt und... Normal sich das doch anfühlte. Ein sanftes Lächeln schmückte ihre Lippen. Nach ein paar Minuten ergriff Dean das Wort und stellte die Frage, die ihm schon so lange im Kopf herumspukte. "Cas,... Darf ich dich was fragen?" "Natürlich, Dean." Dean biss sich auf die Unterlippe. "Verstehe mich nicht falsch... Ich bin wirklich froh darüber, aber..."
Das Lächeln erlosch auf Cas' Gesicht und er musterte fast schon panisch das Profil des Jägers. "Aber?" Wollte er etwa...? Oh, er war so dumm. Wie hatte er denn auch nur eine Sekunde denken können, dass der Jäger wirklich eine Beziehung mit ihm wollte? Natürlich ni- "Wieso tun dir meine Berührungen nicht mehr weh?" Castiel hatte gar nicht bemerkt, dass er die Luft angehalten hatte, und atmete erleichtert aus. "Alles gut bei dir?", fragte Dean mit einem Seitenblick auf den Engel. "Ich... Ja... Ich..." Dean lachte. "Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Bist du dir sicher, dass es dir gut geht?" "Jetzt geht es mir wieder gut. Für einen kurzen Moment dachte ich...", er brach ab. "Was, Engel? Was dachtest du?" Cas senkte fast schon beschämt den Blick. "Ich dachte, dass du es dir doch anders überlegt hast und mir sagen möchtest, dass es für dich nur eine einmalige Sache war.", nuschelte er.
Dean antwortete nicht sofort. Sein Blick war stur auf die Straße vor ihnen gerichtet. "Cas, siehst du das?" Er hob ihre ineinander verschränkten Hände. "Sieht das für dich etwa wie eine einmalige Sache aus?" Das Lächeln kehrte auf Castiel’s Gesicht zurück und er schüttelte den Kopf, als ihn der Jäger kurz ansah. "Ich habe dir gesagt, dass ich mir bei uns sicher bin. Und ich werde meine Entscheidung nicht ändern. Wir sind nicht in... In irgendeinem Dinner und du bist nicht irgendein Burger, für den ich mich entscheide und dann doch die Kellnerin noch einmal rufe, um die Bestellung zu ändern... Ich weiß, bescheuerter Vergleich." Dean lachte und Cas stimmte mit ein. "Verstehst du was ich meine?" Der Schwarzhaarige nickte und drückte kurz Dean's Hand. "Danke." "Immer, Engel. Und hör bitte auf zu zweifeln, ja? Das hier..." Er bedeckte mit Cas' Hand sein Herz, wodurch der Ältere näher rutschen musste. "Gehört allein dir, okay?" Cas' Lächeln wurde noch breiter und er spürte Wärme in sich aufsteigen. "Und das..." Der Jäger führte mit einem verschmitzten Lächeln Castiel’s Hand auf seinen Schritt. "Ist auch deins." Der Engel lachte nun laut und auch Dean musste schmunzeln.
Cas küsste kurz die Wange des Winchesters und flüsterte: "Ich liebe dich, Mononusa." "Und ich liebe dich, Ol Aziazor." Überrascht löste sich Cas etwas von ihm. "Wie -?" "Was denn?" Dean sah ihn kurz amüsiert an. "Dachtest du wirklich ich könnte deine henochischen Kosenamen nicht verstehen?" "Ähm, nunja... Ja?", druckste der Ältere. Der Jäger lachte. "Da muss ich dich enttäuschen, Engel. Es muss auch Vorteile haben, wenn der eigene Bruder ein wandelnder Duden ist."
Castiel sah etwas zerknirscht auf den Asphalt vor ihnen. Wollte seine Hand wegziehen. Aber Dean’s eiserner Griff ließ das nicht zu. Also behielt er seine Hand auf Dean's Bein. "Und du... Du bist nicht... Irgendwie... Sauer?" Der Winchester runzelte die Stirn. "Wieso sollte ich?" "Also... Nunja... Im henochischen haben sie eine etwas... Tiefere Bedeutung als hier. Und... Und ich möchte dich damit nicht zu irgendetwas drängen. Zu etwas zwingen, dass du nicht möchtest." Dean biss sich auf die Unterlippe. "Mir gefällt es, wie du mich nennst. Und ich fühle mich ganz sicher von dir zu nichts gezwungen. Bitte denke das nicht, Cas. Ich glaube ich bin groß genug, um dir rechtzeitig Bescheid zu geben, wenn mir etwas zu schnell geht." Er drückte kurz Castiel’s Hand." Und wehe du kommst jetzt auf die bescheuerte Idee, mich nicht mehr so zu nennen." Cas schmunzelte. Beobachtete die Bäume, die an ihnen vorbeibrausten, ohne wirklich etwas zu sehen.
"Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet. Was hat den Fluch gebannt? Wieso kann ich dich jetzt berühren, ohne dir weh zu tun?" Cas runzelte die Stirn. "Ich... Ich habe keine Ahnung, Dean. Als ich die ersten Tränen in deinen Augen gesehen hatte, konnte ich mich einfach nicht länger zurück halten. In dem Moment war es mir egal, wie schlimm die Schmerzen waren. Und ja, es tat weh. Aber die Sorge um dich überwiegte. Und dann... Dann ließ der Schmerz plötzlich nach. Vielleicht lag es daran, dass du deine Gefühle nicht länger zurück gehalten hast. Vielleicht musste ich den Schmerz aushalten, um den... Schmerz zu besiegen. Macht das irgendwie Sinn?" Dean lachte. "Kein bisschen. Aber ich muss dir ganz ehrlich sagen: Eigentlich ist es auch egal. Ich bin froh, dass ich dir wieder nahe sein kann." "Wir sind uns so nahe wie noch nie." Cas lehnte den Kopf gehen Dean's Schulter und lächelte warm. Dean drückte kurz seine Hand. "Und ich will dir nie wieder fern sein."
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Der Jäger grinste und wackelte anzüglich mit den Brauen. Der Engel erinnerte sich also noch an sein scherzhaftes Necken, wann immer er früher wütend auf ihn war und ihm damit gedroht hatte, jede Feder einzeln rauszurupfen. „Das einzige, was gleich gestopft wird –" "Oh bitte! Ich bin genau hier! Hallooo!" Sam schrie fast schon geschockt auf. Doch Dean dachte gar nicht erst daran aufzuhören. "Stopf mein –" "Das wars, ich ziehe aus." Sam schnaubte, bevor er aus der Küche stürmte. Ohne auch nur einen weiteren Blick, auf die zwei Turteltauben zu werfen. Über die übertrieben dramatische Reaktion seines Bruders kichernd, zog Dean Cas an der Hüfte näher zu sich.
"So, wo waren wir gerade?" "Du wolltest etwas stopfen“, ergänzte Cas hilfreich und toternst. Dean lachte laut auf und küsste die Nasenspitze seines Engels. "Das ist richtig. Andererseits wollten wir aber auch backen." Der Winchester legte sich gespielt nachdenklich den Zeigefinger ans Kinn. "Pie oder Sex... Wirklich schwere Entscheidung." Cas zog den Jäger am Hemd etwas zu sich runter. "Wer sagt denn, dass nicht beides geht?" "Ich sage das. Wie stellst du dir denn das vor?" Castiel biss sich auf die Unterlippe und hob die linke Braue. "Oh, oh. Den Blick kenne ich. Denkst du etwa schon wieder an etwas Versautes, Engel?" Doch anstatt zu antworten, schubste er den Winchester gegen die Kochinsel. Drehte sich mit ihm um, sodass er nun zwischen Dean und dem Herd stand. "Ich kenne einige Wege, um Sex mit Backen zu verbinden."
Und so lernte Dean, dass sein Engel ihn innerhalb von gerade mal zwei Minuten kommen lassen konnte und frischer Teig auf der Haut mindestens genauso schnell trocknete, wie Sperma.
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Auch wenn sich Dean’s Leben in kürzester Zeit um 180 Grad gedreht hatte, war das das Einzige, was sich geändert hatte. Sie gingen weiterhin Jagen. Denn den Monstern war Dean’s Sex-Leben relativ egal. Genauso wenig interessierte es Sam, weshalb er regelmäßig in das Zimmer seines älteren Bruders stürmte, um ihm von einem neuen Fall zu berichten. Was ihn aber sehr wohl interessierte, war die Höhe der Arztrechnung, um sich die Augen entfernen zu lassen. Denn Sam war sich ziemlich sicher, den Anblick eines verschwitzten Engels auf allen Vieren und seinem laut stöhnenden Bruder, welcher bis zum Anschlag in ihm versenkt war, nie wieder vergessen zu können.
Und wenn Cas sich mal wieder bei einer Jagd selbst in Gefahr bringt, würde Dean ihn im Bunker heftig gegen die nächst beste Wand schucken und hart nehmen, während er ihm immer wieder ins Ohr knurrt: "So dumm, Engel. Was soll ich nur machen, wenn du nicht mehr da bist, hmh?" Er würde ihn spüren lassen, dass sie noch am Leben sind und wie stark seine Liebe doch für ihn ist. Dass er sich eine Welt ohne Cas nicht mehr vorstellen konnte. Und dass er nach ihrem gemeinsamen Leben liebend gern in die Hölle gehen würde, wenn das der einzige Ort war, an dem er ihm nahe sein könnte.
Denn für Dean gab es keinen Himmel ohne seinen Engel.
⊰᯽⊱┈──╌ℰ𝓃𝒹ℯ╌──┈⊰᯽⊱
Notes:
Translation
Mononusa - Herz
Ol Aziazor - Meine Liebe
Vielen Dank für all die lieben Kommentare und die vielen Kudos. Ihr habt das Ende der Fic erreicht. Trotzdem geht Castiel's und Dean's Geschichte weiter. Lest jetzt den zweiten Teil 'Cause there's no Love without you.
Alle, die mehr Fans von Top Cas/ Bottom Dean sind (wie ich), können sich schon jetzt auf den zweiten Teil freuen.
Kisses
Eure Chelly_khn

Castiels_comfy_trenchcoat13 on Chapter 2 Tue 25 Apr 2023 01:40AM UTC
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Chelly_khn on Chapter 2 Tue 25 Apr 2023 03:57AM UTC
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MonkeyKingisthebest on Chapter 8 Mon 07 Mar 2022 08:35AM UTC
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MonkeyKingisthebest on Chapter 15 Mon 07 Mar 2022 11:23AM UTC
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