Work Text:
Müde ließ sich Franz auf seinem Stuhl nieder und schaltete den Laptop auf seinem Schreibtisch an. Er rieb sich über die Augen, in der Hoffnung, dass er dadurch wieder wacher werden würde. Für ein paar Stunden wenigstens. Bis er mit der Arbeit vorerst durch war.
Ivo hingegen beobachtete das ganze mit einem skeptischen Blick. Was hat er vor? Der Depp will sich doch jetzt nicht etwa die Nacht um die Ohren schlagen, oder?
„Was hast du vor?“, fragte er und ließ seine Hand ganz beiläufig auf die Stuhllehne fallen.
Franz beachtete ihn kaum, widmete sich nur weiterhin dem Bildschirm und tippte auf der Tastatur herum, als er antwortete: „Ich schreib nur noch schnell den Bericht.“
„Du kannst ja schon schlafen gehen“, ergänzte er, als er Ivos Präsenz Sekunden später immer noch neben sich spürte. Dieser runzelte jedoch nur die Stirn.
„Wie? Ich schlafe, während du wieder die Nacht durch arbeitest?“, meinte Ivo verständnislos. Manchmal verstand er Franz wirklich nicht. Er war ja selbst nicht besonders gut darin, sich zu erholen und die Arbeit Arbeit sein zu lassen, aber irgendwo zog auch er eine Grenze. Und die war heute längst überschritten.
Franz zuckte jedoch nur mit den Schultern. Er erkannte die Wörter, die er tippte, vor Müdigkeit kaum noch, aber das würde er Ivo nicht sagen. Er musste nur noch diesen Bericht fertigstellen. Und danach vielleicht noch irgendetwas. Jedenfalls konnte er diese Ablenkung gerade nicht gebrauchen und an Schlaf konnte er erst recht nicht denken. Er unterdrückte ein Gähnen.
Doch er spürte Ivos Präsenz immer noch neben sich—er schien ihn nicht verstehen zu wollen. Wie so oft, schoss es ihm durch den Kopf. Über den Gedanken musste er ein wenig Schmunzeln, doch das Lächeln auf seinen Lippen konnte man bei all seiner Müdigkeit kaum noch ein Lächeln nennen. Und Ivo merkte das.
„Im Ernst, Franz. Wir geh’n jetzt schlafen“, hallte Ivos tiefe Stimme durch den Raum. Franz verzog das Gesicht. Musste er immer so bestimmt sein? Wie auch immer, er würde diesen Bericht jedenfalls jetzt noch zu Ende schreiben.
Als Franz daraufhin also auch keine große Reaktion zeigte, seufzte Ivo auf. Musste der immer so stur sein? Wie gut, dass Ivo selbst noch sturer war. Entschlossen klappte er Franz’ Laptop einfach zu.
Dieser schaute nun zu ihm hoch. Endlich, dachte Ivo. Doch er stieß lediglich auf Verwirrung und Entsetzen. Und Müdigkeit, so unglaublich viel Müdigkeit. Ivo zerriss es fast das Herz, Franz so kaputt zu sehen. Seine Hand wanderte von der Stuhllehne hoch zu Franz’ Schulter. Sanft umschloss er diese, strich beruhigend mit dem Daumen auf und ab. Franz lehnte sich in die Berührung, während seine Augen zufielen. Ivo lächelte schwach.
„Komm, Franz. Du brauchst jetzt Schlaf“, flüsterte er.
Zufrieden ließ sich Franz zu Ivo ins Bett fallen. Er legte seinen Kopf auf dessen Brust, spürte seinen ruhigen Herzschlag. Ivo zog die Decke über sie. Mit einem Arm fuhr er durch Franz’ kurze Haare, mit dem anderen hielt er ihn fest bei sich. Franz’ Sturheit war wie weggefegt—er wurde zu Pudding in Ivos starken Armen, schmolz in dessen Berührungen dahin. Und Ivo liebte dieses Gefühl. Er liebte ihn.
„Ich hab dich wirklich lieb. Wollt ich dir schon immer mal sagen“, schmunzelte Ivo. Er zog Franz dabei noch ein Stückchen näher. So nahe, dass ihre Körper miteinander verschmolzen. Auf seiner nackten Brust spürte er Franz’ warmen Atem, sein sanftes Lächeln.
„Ich dich auch“, nuschelte Franz kaum hörbar, doch Ivo nahm jedes dieser Worte in seinem Herzen auf und wollte es niemals vergessen. Er schloss seine Augen, fuhr weiterhin sanft durch Franz’ weiches Haar.
„Schlaf gut“, flüsterte er, als er dessen leises Schnarchen hörte.
(Großes Danke an das Fanart von 4r63n !! 💜)