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under the same roof

Chapter 12: Chapter 11

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Chapter 11

 

Colin sah seinem großen Bruder mit klopfendem Herzen hinterher, als er den Raum verlies. Alles in ihm schrie danach aufzuspringen und Penelope hinterher zu laufen, doch er hatte den Blick in Anthonys Augen gesehen und gewusst, dass sein Bruder nicht mit sich diskutieren lassen würde. Und so blieb ihm nichts anderes übrig, als zu hoffen, dass Anthony wusste, wie er Penelope beruhigen konnte, auch wenn er etwas daran zweifelte. 

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er Philippa etwas ihrer Schwester zu murmeln hörte.

“Was hast du gesagt?”, fragte er mit scharfer Stimme.

Phillipa sah ihn überrascht an. 

“Ich möchte es hören!”, sagte er und funkelte sie böse an.

 

“Ich hab nur zu Prue gesagt, dass Penelope nicht so hätte überreagieren sollen!”, sagte sie leise. 

“Überreagieren? Du glaubst sie hat überreagiert?”

“Colin!”, sagte seine Mutter in warnenden Tonfall.

Er sah zu ihr hinüber und schüttelte den Kopf. “Ich weiß nicht, was du damit bezweckt hast, die beiden heute einzuladen, aber ich werde nicht zulassen, dass sie meine Frau weiter runtermachen!”

“Frau?”, fragte Prudence verwundert, während Benedict gleichzeitig: “ Noch ist sie nicht deine Frau!”, sagte. 

Colin funkelte ihn an, bevor er zu Penelopes Schwestern sah. “Ich kann euch versichern Pen wird meine Frau sein, bevor irgendeine von euch auch nur einen Mann gefunden hat, der es in Betracht zieht euch zu hoffieren. Wenn ihr nicht zu sehr damit beschäftigt wäret euch darum zu kümmern, was andere über euch denken, dann wüsstet ihr, dass Penelope die Beste von euch ist!”

 

Prudence begann zu lachen und Colins Geduldsfaden riss entgültig. 

“Penelope war immer schon zu gut für eure Familie. Und nur um das klar zu stellen, wenn meine Familie Penelope nicht so lieben würde, dann wärt ihr zwei heute nicht in London. Ihr wärt in Irland und hättet nie die Möglichkeit bekommen, vor der Königin zu debütieren. Ihr solltet Penelope auf Knien danken, dass ihr überhaupt die Chance habt, hier einen Ehemann zu finden!”

Damit stand er auf und verließ Wutentbrannt den Raum. Er hörte, wie sein großer Bruder ihm folgte, doch er wartete nicht auf ihn, sondern nahm immer zwei Stufen auf einmal als der die Treppe zu seinem Zimmer hinauf lief. In seinem Zimmer angekommen, öffnete er seinen Schrank und holte eine Tasche heraus. Er stellte sie auf seinem Bett ab und begann wahllos einige Kleidungsstücke aus seinem Schrank hineinzuwerfen.

“Was wird das, wenn es fertig ist?”

Er sah auf. Benedict stand im Türrahmen und sah ihn fragend an.

“Ich fahre mit Penelope nach Gretna Green!”, antwortete er knapp.

“Was ist aus, ich lasse ihr so lange Zeit, wie sie braucht, geworden?”, fragte Benedic leise.

Colin drehte sich wieder zu seinem Bruder um.

“Sie kann alle Zeit der Welt haben, sobald sie meinen Namen trägt. Es muss sich nichts ändern. Wir können hier wohnen bleiben, wir müssen die Ehe nicht Mal vollziehen oder uns ein Zimmer teilen. Aber sobald sie meinen Namen trägt, ist sie ihre Familie endlich los. Sie hat sie lange genug erduldet!”


Er atmete schwer. Er wusste, sein Bruder hatte nicht unrecht, aber er wusste keinen anderen Ausweg mehr. So lange sie nicht verheiratet waren, hatte er keine Möglichkeit sie vor ihrer Familie zu beschützen. Ihre Mutter konnte jeden Tag beschließen, dass sie nach Irland kommen sollte und ihre Schwestern würden weiter unbestraft davon kommen, wenn sie Penelope niedermachten. 

“Du kannst nicht mit ihr nach Gretna Green fahren!”

“Warum nicht?”, Colin wusste, dass er seinen Bruder anschrie, aber es kümmerte ihn nicht.

“Penelope ist noch nicht 18. Wenn euch irgendjemand kontrolliert, können sie dich wegen Entführung von Minderjährigen ins Gefängis werfen!”

Colin sah ihn einige Sekunden fassungslos an, bevor er sich wieder zu seinem Schrank drehte.
“Das ist mir egal. Ich lande lieber im Gefängnis, als zuzulassen, dass sie weiter hilflos ihrer Familie ausgesetzt ist!”

 

“Aber mir ist es nicht egal!”

Colin sah auf. Penelope und Anthony standen hinter Benedict und scheinbar hatten sie zumindest den letzten Teil ihrer Unterhaltung mitbekommen. Penelope ging an Benedict vorbei und auf ihn zu. Sie griff nach seinen Händen und suchte seinen Blick. 

“Was glaubst du, was mit mir passiert, wenn du Jahre im Gefängnis verbringst?”, fragte sie leise.

Colin schluckte und konnte ihrem Blick nicht standhalten.

“Dann musst du wohl mich heiraten!”, sagte Benedict.

Sowohl er als auch Penelope drehten sich zu ihm um.  

Benedict grinste. “Was? Meinst du nicht, ich könnte auf unsere Pen aufpassen?”

Bevor Colin etwas sagen konnte, kam Penelope ihm zuvor.

“Ich würde dich niemals heiraten, Ben. Entweder ich werde Mrs. Colin Bridgerton oder ich werde keine Bridgerton!”

Sie drehte sich wieder zu Colin um und zwang ihn dazu sie anzusehen. 

“Und wir werden nicht nach Gretna Green fahren, nur weil meine Schwestern sich über mich lustig machen!”

“Wie soll ich dich dann beschützen?”, fragte er. “Ich konnte deine Mutter nicht davon abhalten, dich zu zwingen früher zu debütieren. Ich habe keine Autorität deine Schwestern zurecht zu weisen. Ich bin komplet nutzlos!”

Penelope legte ihm eine Hand auf die Wange und sah ihn liebevoll an. “Du bist alles andere als nutzlos, Colin. Du magst meine Familie nicht ändern können, aber du bist immer da um mich wieder aufzubauen. Jedes Mal ohne Ausnahme. Ich weiß, ich kann nicht gut damit umgehen, wie meine Familie mich behandelt, aber ich arbeite daran. Und solange du an meiner Seite bist, können sie mir nicht wirklich wehtun!”

“Ich werde immer an deiner Seite sein Pen. Ich liebe dich!”

 

Er hatte es ihr nicht sagen wollen, nicht so. Doch als er das Strahlen sah, dass sich auf Penelopes Gesicht ausbreitete, konnte er es nicht bereuen.
“Ich liebe dich!”, wiederholte er.

“Und ich liebe dich!”, sagte sie und legte ihre Arme um seine Schultern. Sie drückte ihre Stirn gegen seine und strahlte ihn an. “Aber ich bin noch nicht bereit zu heiraten und ich möchte nicht in Gretna Green heiraten!”

Colin nickte seufzend. “Ich weiß, aber ich habe keinen anderen Weg gesehen!”

Penelope lachte leise. “Deshalb sind wir zu zweit nicht wahr? Damit wir uns gegenseitig unterstützen können, wenn einer nicht mehr weiter weiß!”

 

Colin zog sie eng an sich heran und blickte über ihre Schulter zu seinen zwei Brüdern hinüber, die immer noch im Türrahmen standen und die Szene vor sich beobachteten. 

Als er Anthonys Blick traf, nickte sein großer Bruder ihm stolz zu. Er erwiderte das Nicken und Anthony legte Benedict eine Hand auf die Schulter und führte ihn aus dem Raum. Er schloss die Tür hinter den beiden und lies sie alleine.

Colin löste sich von Penelope und sah sie fragend an. “Was hast du zu meinem Bruder gesagt?”

Penelope kicherte und legte ihren Kopf auf seiner Brust ab. “Das ist eine längere Geschichte!”