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Die Wächter Durins - Zwischen Uni und Mittelerde

Chapter 8: Diebe, Feuer, Mordio... Pilze?

Summary:

Wir beginnen mit der Gemeinschaft, die den wohl widerlichsten Ort in ganz Mittelerde betritt und enden mit Thorin und Kili, die einen Abhang hinunterkullern.

Notes:

(See the end of the chapter for notes.)

Chapter Text

Charlie POV

„Wo geht’s jetzt hin?“, fragte ich Talia.

„An einen der wenigen Orte, an die ich nicht will“, erklärte sie, „Eine Trollhöhle.“

„Warum gehen wir dann dahin?“

„Wir können uns mit Waffen ausstatten. Keine Sorge, wir bleiben nicht lange.“

Wenig später hatten wir auch Leo, Aslan und Caro geholt, wie auch unsere Professorin beruhigt.

„Uns ist doch gar nichts passiert, Sie müssen sich gar nicht aufregen.“

„Das stimmt, Britta, die zwei waren wirklich tapfer“, beschwichtigte Dori sie und wir nickten ihm dankbar zu. Sie hatte sich bereits mit dem weißhaarigen Zwerg angefreundet, auch wenn ich das irgendwie schräg fand.

„Was ist das denn?“, fragte Leo, als wir vor dem dunklen Loch standen, „Ist hier drin was gestorben?“

„Wahrscheinlich mehr, als euch lieb ist“, antwortete Bofur trocken.

„Das ist ein Trollhort“, erklärte Gandalf, „Passt auf, was ihr anfasst.“

„Ich will da nicht rein“, protestierte Aslan.

„Komm mit, darin finden wir Waffen, damit wir uns im Ernstfall auch selbst verteidigen können“, beschwichtigte ich ihn.

„Wird es denn solche Ernstfälle geben?“, fragte er. Talia lachte nur freudlos und stieg ohne Kommentar in die Höhle hinab.

„Da vorne ist ein Schwert, das könnte deine Größe haben“, meinte sie, als wir uns angeekelt umsahen.

Da erblickte ich es ebenfalls und schnappte mir das Kurzschwert. Es hatte sehr eckige Verzierungen, ganz anders als der dunkle Bogen daneben. Ich schnappte mir beides, zusammen mit einem Köcher mit rot-gefiederten Pfeilen und langen Dolchen.

„Hier“ meinte ich und reichte meiner Freundin den Bogen und die Dolche.

„Wow, ein elbischer Bogen“, staunte sie.

„Was ist das für ein Schwert?“, fragte ich und zog es aus der Scheide.

„Ein zwergisches Kurzschwert, viele unserer Gefährten hier haben ein ähnliches“, meinte sie und nachdem sie sich ebenfalls ein Schwert und einige Dolche zugelegt hatte schlug sie vor: „Komm, lass uns wieder raus gehen, hier drinnen ist es kaum auszuhalten.“

Wieder draußen wurden wir sofort von Britta angehalten.

„Sind das etwa echte Waffen?“

„Es wäre gefährlicher für sie, Orks mit stumpfer Klinge töten zu wollen“, meinte Balin und besah sich die Waffen.

„Ein sehr schöner Bogen, ganz klar elbischer Herkunft. Die Verzierungen sehen aus wie die der Noldor.“

„Ich habe einen Bogen der Noldor?“, fragte Talia und ihre Augen wurden riesig.

„Was sind die Noldor?“, fragte ich.

„Ein alter Elbenstamm aus dem ersten Zeitalter. Sie waren große Schmiede und von ihnen stammen einige meiner Lieblingscharaktere aus dem Silmarillion.“

„Ich hab nur ungefähr die Hälfte verstanden“, gestand ich.

„Ist nicht wichtig, du musst dir nur merken, dass sie verdammt cool waren, vor allem für Elben.“

„Ich dachte, Ihr würdet Zwerge eher schätzen als Elben“, bemerkte Balin ein wenig pikiert.

„Naja, die Noldor sind ja wirklich eine andere Nummer“, meinte Talia und fuhr abwechselnd an mich und Balin gewandt fort: „Die anderen Elben sind ja komplette Vegetarier und so“ Sie verstellte ihre Stimme lächerlich hoch, „Oh nein, da ist ein kleiner Kratzer, jetzt muss ich Magie aufwenden, um den zu verstecken und wir singen nur irgendwelche Lieder über das Sternenlicht und sind alle total schön. Währenddessen sind die Noldor von oben bis unten mit Narben übersäht und noch stolz darauf und… Essen zum Frühstück rohes Fleisch eines Balrogs, den sie mit bloßen Händen erlegt haben. Ich denke, sogar Thorin würde sich mit ihnen verstehen.“

Ich zog nur die Augenbrauen hoch. Manchmal wusste ich wirklich nicht, ob ich sie lustig fand, oder mir Sorgen um ihre geistige Verfassung machen sollte. 

Mittlerweile waren auch die anderen wieder aus der Höhle gekrochen, da hörten wir ein Rascheln. Alle stellten sich in Angriffsposition, außer Frau Lennox, die sich in Sicherheit brachte und Bilbo, der seinen Brieföffner bestaunte. Wirklich, größer war das Ding nicht!

„Diebe, Feuer, Mordio!“, rief da eine Stimme und ein Schlitten, gezogen von Hasen brach durch die Büsche. Darauf stand der vielleicht seltsamste Mann, den ich je gesehen hatte. Er trug einen zerfledderten braunen Mantel, einen riesigen, unförmigen braunen Hut, hatte lange zerzauste braune Haare und einen noch schlimmeren Bart und… war das Vogelkacke in seinem Gesicht?

„Radagast, was führt dich zu mir?“, fragte da Gandalf.

DAS war dieser braune Zauberer? Hatte Gandalf nicht gemeint, er sei ein großer Zauberer? Einer mit einem großen Knall vielleicht. Dieser Eindruck verstärkte sich nur, als der Typ anfing zu reden.

„Ich hab dich gesucht, Gandalf. Etwas stimmt nicht, irgendetwas stimmt ganz und gar nicht. Lass mich kurz überlegen…“ War der bekifft?

„Ach“, regte er sich nun auf, „Ich hatte einen Gedanken und jetzt ist er weg! Es lag mir schon auf der Zunge!“

Da streckte er die Zunge raus und ein Stock oder sowas lag darauf.

„Oh, es war kein Gedanke“, nuschelte er, während Gandalf das Ding von seiner Zunge nahm und Talia neben mir anfing zu kichern. „Stabschrecke.“

Was war mit dem Typen los? Ein Blick auf meine Gefährten zeigte mir, dass sie genauso irritiert waren wie ich. Dann gingen die zwei etwas abseits, um einen Zauberer-Deeptalk zu führen.

„Wer ist das?“, fragte ich Talia währenddessen.

„Der erinnert mich richtig an Prof Kruger“, meinte Leo und wir mussten lachen.

„Ja, sein Gehirn ist auch weich geworden, weil er zu viele Pilze gegessen hat“, lästerte ich über unseren ehemaligen Professor. Sogar seine Kollegen machten sich manchmal über ihn lustig, was jetzt besonders gut ging, da er nach Südamerika abgezischt war, um irgendwelche Steine zu erkunden. Und das mit den Pilzen stimme wirklich, die sammelte er angeblich immer in seinem Garten.

Da heulte plötzlich ein Wolf auf und wir zuckten zusammen. „War das ein Wolf?“, fragte Bilbo, „Gibt es Wölfe hier draußen?“ „Das wüsste ich auch gern“, rief Britta.

„Das ist kein Wolf“, meinte Talia und legte einen Pfeil an die Bogensehne. Etwas Riesiges Graues sprang aus dem Gebüsch und sie schoss. Tatsächlich traf sie ihn in die Schnauze, doch erst Kilis Pfeil tötete ihn.

„Wargspäher“, war Thorins Expertise. „Dann kann die Orkmeute auch nicht weit sein.“

„Orkmeute?“, wiederholte ich entsetzt. Doch nicht die, von denen Thorin in der ersten Nacht geredet hatte!

„Ich werde sie ablenken“, verkündete Radagast.

„Das sind Gundabarg-Warge, sie werden dich einholen“, protestierte Gandalf.

„Und das sind Rosgebel-Kaninchen, die sollen es ruhig mal versuchen.“

Kaum hatte er das gesagt, preschte er los und wir machten, dass wir wegkamen. Da ich keine Fernwaffe hatte, heftete ich mich an Thorins Fersen und rannte los.

Im Gegensatz zu Talia war ich eine Sprinterin, hatte aber so ziemlich keine Ausdauer, weswegen ich zwar als erste, jedoch auch heftig schnaufend hinter einem großen Felsblock ankam.

Nach und nach wurden wir jedoch von den Wolf-Dingern eingekesselt und plötzlich sprang einer genau auf mich zu.

Ich zückte mein Schwert, verfiel dann jedoch in Schockstarre und starrte auf die riesigen gelben Zähne und die wilden Augen. Sein nach verwesendem Fleisch stinkender Atem blies mir ins Gesicht, doch ich konnte mich noch immer nicht rühren, als ich zu Boden geschleudert wurde. Der Warg stieß ein Todesheulen aus und als ich aufblickte, sah ich einen dunkelhaarigen Helden vor der Sonne, ein gleißendes Schwert in der Hand, das er gerade aus dem toten Körper eines Wargs zog.

„Wie wollt Ihr Eure Freundin beschützen, wenn Ihr nicht einmal auf Euch selbst aufpassen könnt?“, knurrte er und streckte mir die Hand hin, die ich dankbar ergriff. Darauf fiel mir nichts ein, sodass ich mich nur von ihm hochziehen ließ.

„Thorin, es tut mir-“

„Ihr hättet nicht mitkommen sollen“, unterbrach er mich und rannte dann weiter. Verletzt und wütend folgte ich ihm hinter einen anderen Felsblock.

Nun war nicht die Zeit dafür, wir mussten uns konzentrieren, sonst würden wir nie hier rauskommen. Da hörten wir Gescharre und Knurren direkt über uns. Thorin bedeutete seinem Neffen mit einem Kopfnicken, sich um ihn zu kümmern, der einen Pfeil an die Sehne legte, nach vorne stürmte und ihn kurzerhand erschoss, jedoch nicht, ohne dass er ein langgezogenes Jaulen ausstieß, was die anderen Orks natürlich auf uns aufmerksam machte.

Dennoch war er so viel besser als ich! Er war tapfer und zögerte keine Sekunde, Thorins Befehl zu befolgen, auch wenn er sich dabei in Lebensgefahr begab.

Wir rannten weiter, bis mir auffiel: „Wo ist eigentlich Gandalf?“

„Er hat uns im Stich gelassen“, meinte Thorin sofort, doch da tauchte der Zauberer hinter einem Felsen ganz in der Nähe auf und rief: „Hierher, ihr Narren!“

„Wir freuen uns auch, dich zu sehen“, murmelte Talia sarkastisch.

Schnell rannten wir auf den Zauberer zu und rutschten einer nach dem anderen einen kleinen Abhang hinab. Das Problem war nur, dass meine Kleidung nicht wirklich für ein Abenteuer ausgelegt war, mein Shirt hochrutschte und ich mir an dem rauen Stein die Hüfte aufschrammte. Vor Schmerzen verzog ich das Gesicht, stand jedoch schnell auf und stellte mich zu den anderen.

Gerade waren auch Thorin und Kili unten, da erklang der helle Klang eines Horns und bald darauf purzelte ein Ork in die Höhle. Ich erschrak und wich vor der hässlichen Fratze zurück, jedoch steckte ein Pfeil in seinem Kopf. Thorin zog ihn heraus und sein Gesicht verzog sich abschätzig.

„Elben“, spuckte er aus.

Auch das noch! Zum Glück lenkte Dwalin in diesem Moment die Aufmerksamkeit aller auf sich, als er rief: „Ich kann nicht sehen, wohin der Pfad führt. Folgen wir ihm, oder nicht?“

„Wir folgen ihm natürlich“, antwortete Bofur, als sei es das Natürlichste auf der Welt, einem Pfad in einer Höhle in einer fremden Welt zu folgen, ohne dass man wusste, wo es hinging. Ich setzte den anderen Zwergen nach und so schlängelten wir uns einer nach dem anderen durch den engen Pass, ohne dass irgendjemand (außer Talia und ein seltsam lächelnder Zauberer) wusste, wohin es ging.

Notes:

Prof Kruger ist, wie viele andere Figuren auch, an einer wahren Person inspiriert, hier eigentlich einfach nur genauso übernommen mit geändertem Namen...

Btw, tut mir leid, dass die Kapitel im Moment immer verspätet kommen, ich versuche, mich zu bessern ^^